Tuning ist wieder Trumpf in Essen: Die Motor Show (bis zum 6. Dezember) bietet auch in diesem Jahr einmalige Fahrzeuge. Unikate, fernab von Serie und Volumenmodellen, zeigen, was technisch möglich ist. So manche Skurrilität ist an den Ständen zu beobachten. Dazu gehört beispielsweise der Splinter mit Holzchassis. Unter seiner Motorhaube kauert ein 4,6 Liter großer Northstar-V8 aus dem Hause General Motors. So befeuert ist das Naturmobil mit 600 PS definitiv am richtigen Platz. Die Zagato-Studie – ein zum Shooting Brake umgebauter Aston Martin Virage – hat dagegen eher das Zeug zum Design- als zum Tuning-Preisträger.
Eine kleine James Bond-Sonderschau in Halle 10 weiht Tuning-Freunde in die abgehobene Serienautomobilität ein, wenn man einmal von den typischen Agenten-Gadgets absieht. Allerdings steht der Lotus Esprit ganz klar im Schatten des inzwischen sündhaft teuren Aston Martin DB5. Apropos sündhaft teuer. Man kann sein Geld auf der Messe an Ort und Stelle ausgeben. Einfach für einen der zahlreichen Oldtimer entscheiden genügt schon. Sie machen längst einen guten Teil der PS-Messe aus.
Immer wieder begegnet man auf dem gesamten Areal individualisierten Oldtimern aller Couleur. Ob man fast auf dem Boden schleifende BMW Dreier der E21-Baureihe oder Golf II mag oder nicht – es scheint für jede Tuning-Spielart zahlungskräftige Zielgruppen zu geben. Der Fahrwerk-Hersteller H&R demonstriert auf der Seite der modernen Autos, wie weit – nein, wie tief man gehen kann. So dürfen bei Audi A4 Avant und TT die Räder ruhig auch mal ein bisschen in die Radhäuser eintauchen.
Focus RS mit 350 PS
Auch Serienhersteller tummeln sich in Essen. Da können die Besucher in Halle 3 ganz gewöhnliche Karossen bestaunen, die es teils bereits auf den Straßen zu sehen gibt und die längst auf anderen Messen standen. Dabei handelt es sich um Autos à la Skoda Superb Combi, der mit Tuning eigentlich nichts zu tun hat. Immerhin leistet die Spitzenversion 206 kW / 280 PS. Ein anderes Kaliber ist der Peugeot 308 GTI mit 200 kW / 272 PS. Er kann mit einem deutlich besseren Leistungsgewicht aufwarten und ist in Essen schon eher zu Hause. Für den kommenden Focus RS mit seinem 2,3 Liter großen Turbo (257 kW / 350 PS) gilt das natürlich in besonderem Maße. Hier dürften selbst hartgesottene Tuning-Jünger ein Auge zudrücken und dem originalen Auto etwas abgewinnen.
Dicke Luft in Halle 7: Dort findet man die Motorsport-Arena, in der sich Racer wohlfühlen werden. Die Luft hier ist mit Benzingeruch vermischt, der Motorensound unterbindet jegliche Unterhaltungen. Ein aufgemotztes BMW Dreier-Coupé der E36-Reihe tänzelt mit dem Heck durch die per Reifenstapel definierten Kehren, es quietscht und röhrt ununterbrochen. An den Absperrungen tummeln sich Besucher mit glücklichen Gesichtern.
Und natürlich findet man an zahlreichen Ständen nicht nur schöne Autos, sondern auch schöne Frauen. Davon überzeugen können Sie sich in der AUTOHAUS Bildergalerie. (sp-x/tm)