Im Diesel-Skandal will Österreich einen Gipfel nach deutschem Vorbild ausrichten. Die Einladungen an die Konzern-Vertreter mit Niederlassungen in Österreich wurden am Freitag verschickt, hieß es aus dem Verkehrsministerium. Bei dem Termin Ende August in Wien soll über Lösungen für betroffene Fahrzeuge beraten werden. "Ich erwarte von den Autokonzernen, dass sie konkrete Maßnahmen für Österreich präsentieren. Das Mindeste ist, dass in Österreich das passiert, was in Deutschland vorgeschlagen wurde", sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ). Das Ergebnis der Verhandlungen in Berlin bezeichnete er als mager.
Bei dem Treffen in Berlin von Bund, Ländern und Autobranche hatten die deutschen Konzerne neue Abgas-Software für rund 5,3 Millionen Autos zugesagt. Damit solle der Ausstoß des Atemgiftes Stickoxid verringert werden. Die Ergebnisse haben scharfe Kritik und weitere Forderungen ausgelöst.
"Technische Nachrüstungen, die maßgebliche Abgaseinsparungen mit sich bringen, fehlen zur Gänze", kritisierte Leichtfried. Sein Ministerium plane, im Herbst deshalb zusätzlich mit verschiedenen Beteiligten eine "Abgasstrategie 2030" zu erarbeiten. Ziel sei es, dass ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge neu zugelassen werden. Einem Verbot von Diesel-Fahrzeugen steht Leichtfried aber kritisch gegenüber. Er wolle vielmehr Anreize für einen freiwilligen Umstieg schaffen. (dpa)