Der japanische Autoriese Toyota will in den kommenden fünf Jahren zehn Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro) in den USA investieren. Das erklärte Toyota-Chef Akio Toyoda auf der US-Automesse in Detroit, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Dienstag berichtete. Auch Ford sowie Fiat Chrysler kündigten Großinvestitionen in den USA an. Die Bekanntmachungen der Autobauer folgen auf eine aggressive Kampagne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, der mehr Jobs für die US-Industrie fordert.
Trump hatte Toyota und andere große Autokonzerne wie General Motors (GM) zuletzt heftig für die Produktion im Niedriglohnland Mexiko kritisiert und mit hohen Strafzöllen gedroht. Nach Informationen von Kyodo will Toyota die Ankündigung von Konzernchef Toyoda über weitere zehn Milliarden Dollar nicht als Reaktion auf Trumps Äußerungen verstanden wissen. Vielmehr sei dies Teil der Konzernstrategie.
Fiat-Chrysler-Chef: Milliarden-Investition keine Reaktion auf Trump
Der Chef des Autokonzerns Fiat Chrysler, Sergio Marchionne, hat einen Zusammenhang zwischen der jüngst angekündigten Milliarden-Investition seines Unternehmens in den USA und den Forderungen des künftigen Präsidenten Donald Trump dementiert. Es sei Zufall gewesen, dass die Entscheidung zeitlich mit Trumps Tweets zusammengefallen sei, sagte Marchionne am Montag bei der US-Automesse in Detroit. "Ich kann daran nichts Ungewöhnliches erkennen", meinte er. Der Beschluss sei lange vorher gefallen, es habe keine Gespräche mit Trump oder seinem Team gegeben.
Fiat Chrysler hatte am Vorabend angekündigt, eine Milliarde Dollar in zwei bestehende US-Werke zu investieren und so rund 2.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Marchionne kündigte bei der Autoshow an, sich mit Trump arrangieren zu wollen: "Wir werden uns anpassen müssen, uns bleibt nichts anderes übrig." Die Branche brauche zunächst Klarheit. "Wir sind nicht diejenigen, die die Regeln machen." Dafür müsse man sich allerdings durchaus umgewöhnen, räumte Marchionne ein: "Wir hatten noch nie zuvor einen twitternden Präsidenten."
Trump hatte sich am Morgen in einem Tweet bei Fiat Chrysler für die Entscheidung bedankt, die US-Werke auszubauen. Über die positive Reaktion habe er sich gefreut, sagte Marchionne.
BMW-Vertriebschef: Bleiben flexibel in der Auto-Produktion
BMW setzt angesichts drohender Handelshemmnisse in Nordamerika weiter auf die flexible Produktionsverlagerung seiner Autos. Herstellung und Verkauf sollten sich in den Teilmärkten in etwa die Waage halten, sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson auf der größten US-Automesse in Detroit. Das sei Teil der Strategie des Münchener Dax-Konzerns. So sichere sich das Unternehmen auf natürliche Weise gegen Währungsschwankungen. Eine besondere Unsicherheit bezüglich der Androhungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in Richtung der Autoindustrie sieht der Manager nicht.
Derzeit baut BMW ein Werk im mexikanischen San Luis Potosi, in dem ab 2019 der BMW 3er für den nordamerikanischen Markt vom Band rollen soll. Wo diese Autos letztlich verkauft würden, werde sich zeigen, sagte Robertson. BMW werde aber auch weiterhin kräftig in den USA investieren. Er verwies auf jüngere Pläne, eine Milliarde US-Dollar in ein Werk im Bundesstaat South Carolina zu stecken. (dpa)