Daimler steht einer Zusammenarbeit mit dem neuen chinesischen Großaktionär Geely grundsätzlich offen gegenüber. Geely-Gründer Li Shufu habe bei einem ersten Treffen die Auffassung vertreten, dass es im zukünftigen Wettbewerb mit Technologiefirmen sinnvoll sei, wenn in der Autobranche Kräfte gebündelt würden, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Dienstag am Rande des Genfer Automobilsalons. "Wir haben das genauso gesehen – mit der kleinen zusätzlichen Bemerkung, dass wir in China einen langjährigen Partner haben und wir in China offen sind, alles zu prüfen, so weit sich das im Konsens mit dem Partner befindet", betonte Zetsche.
Daimler arbeitet in China bereits mit der Beijing Automotive Industry Holding zusammen. Mit dem Einstieg Li Shufus als größter Einzelaktionär mit fast zehn Prozent der Anteile waren Fragen aufgekommen, wie es für Daimler in China weitergeht und wie viel Einfluss Li auf den Stuttgarter Autobauer insgesamt nehmen könnte.
"Er hat ungefähr 9,69 Prozent Einfluss bei den Fragen, die auf der Hauptversammlung zur Diskussion stehen. Und wir hoffen, dass er die wahrnimmt", sagte Zetsche dazu. Man werde sicher Dinge zusammen machen, wenn beide Seiten davon profitieren könnten. Aber eben auch nicht, wenn nur eine Seite profitiere. Am geplanten Konzernumbau werde wie bisher weitergearbeitet, betonte Zetsche.
Komplett überrascht sei Daimler vom Geely-Einstieg nicht gewesen, sagte der Topmanager, man habe aber eher nicht mit dieser Größenordnung gerechnet. "Wir waren nicht unbedingt davon ausgegangen, dass es jetzt 9,69 Prozent sind", räumte er ein. Ein Aktienpaket von unter zehn Prozent sei generell aber kein Grund, sich Sorgen zu machen. (dpa)