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Daimler: Dieselkrise und Absatzrückgang drücken auf Gewinn

25.10.2018 09:28 Uhr
Die operative Marge sackte auf 6,3 Prozent ab und blieb damit weit unter der Zielmarke von zehn Prozent.
© Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

Schon zwei Mal musste Daimler in diesem Jahr seine Gewinnprognose zurücknehmen. Schuld sind vor allem die Probleme mit dem Diesel. Die Stuttgarter stehen damit aber nicht allein da.

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Die Diesel-Krise und sinkende Absatzzahlen haben im dritten Quartal tiefe Spuren in den Zahlen des Autobauers Daimler hinterlassen. Im dritten Quartal rutschte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn im Vorjahresvergleich um 21 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ab, wie der Autokonzern am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Der Umsatz stagnierte bei 40,2 (Vorjahr: 40,7) Milliarden Euro.

Hintergrund ist eine Gemengelage aus verschiedenen Faktoren: Dazu gehören die kostspieligen Software-Updates für zurückgerufene Diesel-Fahrzeuge und sinkende Verkaufszahlen. Auch hier spielen Auslieferungsstopps von Dieseln eine Rolle, außerdem Verzögerungen bei der Zertifizierung nach dem neuen Abgastestverfahren WLTP, wovon auch die Transportersparte betroffen ist. Hinzu kommen Rückstellungen für den Rechtsstreit um Kältemittel für Klimaanlagen sowie die schwache Entwicklung in einigen Busmärkten.

Schon am vergangenen Freitag hatte Daimler vorläufige Zahlen vorgelegt und zum zweiten Mal in diesem Jahr die Gewinnprognose zurückgenommen. 2018 soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) nun "deutlich" unter dem Wert des Vorjahres in Höhe von 14,3 Milliarden Euro liegen.

Allein die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Diesel in verschiedenen Regionen hätten bei Mercedes-Benz im dritten Quartal mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag zu Buche geschlagen, sagte Finanzchef Bodo Uebber in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Genauere Details wollte er nicht nennen - mit den entsprechenden Behörden sei Verschwiegenheit vereinbart worden.

Wie stark sich das auswirkt, zeigt sich im Autogeschäft an der viel beachteten operative Marge, die den Anteil vom operativen Gewinn am Umsatz anzeigt. Sie sackte auf 6,3 Prozent und damit weit unter die Zielmarke von zehn Prozent.

Auch andere Hersteller kämpfen mit Problemen

Der Stuttgarter Konzern steht mit seinen Problemen nicht ganz allein da. BMW verfehlt voraussichtlich erstmals seit dem Finanzkrisenjahr 2009 die Zielrendite im Kerngeschäft. Und bei Volkswagen sind die Aussichten ebenfalls nicht mehr so heiter wie zu Jahresbeginn. Daimlers Management legt nun große Hoffnungen auf das Schlussquartal.

"Die nach wie vor hohe Nachfrage unserer Kunden stimmt uns für das vierte Quartal zuversichtlich", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche laut Mitteilung. Der Umsatz in der Autosparte soll am Jahresende nach wie vor das Vorjahresniveau erreichen - obwohl er im bisherigen Jahresverlauf infolge sinkender Absätze um drei Prozent zurückging.

Daimler bietet seit Oktober Rabatte für den Kauf von neuen Dieselfahrzeugen an. Das neue Programm habe eine hohe Nachfrage ausgelöst, sagte Uebber - insbesondere aus dem Taxigewerbe. Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Hersteller mit der Bundesregierung auf ein ähnliches Programm geeinigt. Mit Hilfe der Prämien seien damals 26.000 Fahrzeuge in Europa verkauft werden, sagte Uebber.

Für das kommende Jahr ist Uebber zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt optimistisch: "Aus heutiger Sicht gehen wir von einem Wachstum im Pkw-Markt weltweit aus (...) mit unterschiedlichen regionalen Verhältnissen." Er sei optimistisch, dass Daimler im Oberklasse-Segment diese Wachstumsraten weltweit auch überschreiten könne. Auch im Lkw-Geschäft sehe er "summa summarum ein positives Marktklima". Seine Detailplanung veröffentlicht der Autokonzern in der Regel im Februar. (dpa)

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