Daimlers Busgeschäft hat nach den Worten von Spartenchef Hartmut Schick einen soliden Jahresauftakt hinter sich. "Mit dem aktuellen Auftragseingang sind wir zufrieden, unsere Werke sind bereits bis zur Jahresmitte ausgelastet", sagte Schick am Dienstag in Stuttgart. Üblicherweise verlaufe das erste Halbjahr im Busgeschäft eher schwach.
Das wirtschaftliche Umfeld sei aber auch in diesem Jahr von starken Schwankungen geprägt, so Schick. Sorgen bereiten dem Manager die politische Situation in der Türkei und die wirtschaftliche Lage in Argentinien. Russland sei ein wichtiger Markt. Die Stückzahlen seien aber so niedrig, dass er von den aktuellen politischen Entwicklungen nur wenig Auswirkungen sehe, sagte Schick.
Der Weltmarkt für Busse werde zwar leicht zulegen. Auch in Westeuropa werde das Volumen leicht über dem Vorjahr liegen. Die Busmärkte bewegten sich nach dem Einbruch in den vergangenen Jahren aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, sagte Schick.
Schwacher Markt
Schick hatte der Daimler-Sparte einen harten Sparkurs verordnet. Rund 650 Stellen wurden gestrichen und an den Materialkosten geschraubt. Die Maßnahmen zeigten Wirkung: 2013 schrieb der Bereich einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 124 Millionen Euro nach einem Minus von 221 Millionen Euro im Jahr zuvor. Auch Konkurrenten haben mit dem schwachen Markt zu kämpfen. Der schwedische Nutzfahrzeugbauer Scania hatte erst vergangene Woche angekündigt, in seiner Bussparte 250 Stellen abzubauen.
Schick will die internationale Vernetzung der Produktion zum Beispiel beim Chassis-Bau steigern und Vorteile beim Export nutzen. Daimler hat gerade mit dem Bau eines neuen Bus-Werks in Indien begonnen. Export aus Indien mache angesichts der Währungsvorteile derzeit "richtig Spaß", so Schick.
Stellenabbau abgeschlossen
Der Stellenabbau sei abgeschlossen, betonte der Sparten-Chef. Die 16.600 Mitarbeiter der Bussparte bekamen im Januar sogar eine Prämie von 500 Euro. Im Vergleich zu der Sonderzahlung für die mehr als 130.000 Tarifbeschäftigten im Daimler-Konzern ist die allerdings von symbolischem Charakter. Die erhalten in diesem Jahr 2.541 Euro Ergebnisbeteiligung plus 500 Euro Sonderbonus. (dpa)