Daimler-Betriebsratschef Erich Klemm hat das Management des Autobauers aufgefordert, die im Zuge des Sparpakets beschlossene Arbeitszeitverkürzung auf den Prüfstand zu stellen. Teile der Entwicklung sollten von der bis Mitte kommenden Jahres laufenden Vereinbarung ausgenommen werden, erklärte Klemm am Donnerstag in Sindelfingen nach einem Treffen mit rund 400 Betriebsräten aus allen Werken, Niederlassungen und Fertigungsstandorten des Konzerns. Grund sei der Innovationsdruck auf das Unternehmen. Der Vorstand sollte bis zum Jahresende eine Entscheidung fällen. Daimler hatte im Frühjahr Einsparungen von zwei Milliarden Euro bei den Personalkosten beschlossen. Ein wichtiger Eckpunkt war dabei die Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich für einen Teil der Mitarbeiter: Konkret wurde für etwa 60.000 Beschäftigte aus Bereichen wie Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung die Arbeitszeit um 8,75 Prozent ohne Lohnausgleich verkürzt. Als weitere Maßnahmen wurden der Kurzarbeiterzuschuss gekürzt sowie eine Verschiebung der zweiten Stufe der Tariferhöhung beschlossen. Im Gegenzug wurden für rund 16.000 Menschen, die bisher nicht im Beschäftigungssicherungsvertrag abgesichert waren, betriebsbedingte Kündigungen bis 30. Juni 2010 ausgeschlossen. Für die übrigen Daimler-Beschäftigten gilt dies bis Ende 2011. In Krisenzeiten kann davon aber abgewichen werden, sofern der Betriebsrat zustimmt. (dpa)
Daimler-Betriebsrat: Arbeitsverkürzung soll auf den Prüfstand
Nach dem Willen der Arbeitnehmervertreter soll der Konzernvorstand die im Zuge des Sparpakets beschlossene Arbeitszeitverkürzung bis zum Jahresende überdenken. Grund ist der hohe Innovationsdruck.
Frank Passau