Mit einem neuartigen Katalysator will der Automobilzulieferer Continental künftig Stickoxide aus dem Abgas von Turbo-Benzinern filtern. Der sogenannte Ringkatalysator soll dabei einen Reinigungsgrad von 100 Prozent erreichen und so bei der Erfüllung künftiger Abgasnormen helfen. Vorgestellt wurde die Technik nun auf dem Wiener Motorensymposium.
Anders als bei Dieselmotoren ist Stickoxid für Ottomotoren aktuell nur ein untergeordnetes Problem. Denn beim Benziner eliminiert der für den Diesel nicht verwendbare Drei-Wege-Katalysator zumindest theoretisch das gesundheitsgefährliche Gas vollständig. Praktisch funktioniert das aber nicht in allen Fahrzuständen perfekt, weil der Katalysator auf eine gleichbleibend homogene Mischung der Abgasbestandteile angewiesen ist, die vor allem bei kleinen Turbomotoren nicht immer gewährleistet ist.
Eins der Probleme: In den einzelnen Zylinder kann der Abgasmix leicht variieren, was über eine Vermischung der einzelnen Gasströme ausgeglichen werden muss. Damit das gelingt, sind aber große Rohrlängen nötig, für die in vielen Pkw in Motornähe kein Platz ist. Viele Hersteller setzen daher auf Zweitkatalysatoren am Unterboden, der Geld kostet und das Gewicht erhöht.
Einer der Vorteile des Ringkatalysators von Continental ist, dass das Misch-Rohr in den Kat-Körper integriert ist. Letzterer ist wie ein Ring um das Rohr gezogen - daher die Bezeichnung. In dem Innenteil kann die Vermischung stattfinden, bevor das Gas in den katalytisch wirksamen Teil geleitet wird. Auf die Straße soll die Technik ab 2020 kommen. (sp-x)