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Conti-Aufsichtsrat: Schaeffler-Berater mit Niederlage vor Gericht

19.03.2010 05:46 Uhr
Conti-Aufsichtsrat: Schaeffler-Berater mit Niederlage vor Gericht
Mögliche Interessenskonflikte: Das LG Hannover hat die Wahl von Schaeffler-Berater Rolf Koerfer in den Conti-Aufsichtsrat für ungültig erklärt.
© Foto: ddp / Nigel Treblin

Das Landgericht Hannover hat die Wahl von Rolf Koerfer in den Conti-Aufsichtsrat für ungültig erklärt. Über mögliche Bedenken wegen Interessenkonflikten habe der Autozulieferer seine Aktionäre nicht ausreichend informiert.

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Neuer Wirbel beim Autozulieferer Continental: Das Landgericht Hannover hat die Wahl des Schaeffler- Beraters Rolf Koerfer in den Conti-Aufsichtsrat für ungültig erklärt. Ein Sprecher des Gerichts bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des "Manager magazins". Der frühere Conti-Aufsichtsratschef Koerfer, zugleich Berater von Conti-Großaktionär Schaeffler, habe eventuell zu Bedenken wegen Interessenkonflikten Anlass gegeben. Darüber habe Conti seine Aktionäre vor der Hauptversammlung im April 2009, auf der Koerfer in den Aufsichtsrat gewählt wurde, nicht ausreichend informiert. Conti kann innerhalb von vier Wochen gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Der Fall käme dann vor das Oberlandesgericht Celle. Ein Sprecher von Schaeffler in Herzogenaurach sagte: "Wir können die Entscheidung nicht nachvollziehen und gehen davon aus, dass gegen dieses Urteil Rechtsmittel eingelegt werden." Schaeffler hält direkt und indirekt 75 Prozent an Conti. Koerfer wurde im Zuge eines Machtkampfs zwischen Continental und Schaeffler im Frühjahr 2009 auf Drängen des Großaktionärs überraschend zum Conti-Aufsichtsratschef gewählt. Der Anwalt ist langjähriger Berater von Schaeffler und spielte eine wichtige Rolle bei der Übernahme von Conti durch das Familienunternehmen. Bereits vor einem Jahr hatte es eine Beschwerde des Conti-Aktionärs Christian Strenger gegeben. Er gehört der Regierungskommission zur Corporate Governance an, die Verhaltensregeln für gute Unternehmensführung entwickelt hat. Strenger argumentierte, Koerfer könne als Chefberater der Schaeffler-Gruppe den Conti-Aufsichtsratsvorsitz nicht ausüben, weil er laut Gesetz in diesem Amt allein die Interessen der Continental AG vertreten müsse. Aktionär lässt nicht locker Das Landgericht Hannover hatte die Beschwerde damals zurückgewiesen. Nach der Wahl Koerfers in den Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung hatte u.a. Strenger jedoch erneut geklagt. Koerfer hatte im vergangenen Herbst seinen Posten als Conti-Aufsichtsratschef abgegeben. Sein Nachfolger wurde Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Koerfer aber gehört dem Aufsichtsrat als Mitglied des Präsidiums weiterhin an. Der Wechsel an der Spitze des Gremiums war Teil eines grundlegenden Umbaus der Conti-Spitze, mit dem Continental und Schaeffler ihre monatelangen Querelen beendet hatten. (dpa)

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