Die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie in China rechnet in diesem Jahr mit einem weniger schwungvollen Absatzwachstum. So dürften die Hersteller rund drei Prozent mehr Fahrzeuge an Händler absetzen als im Vorjahr, wie der Herstellerverband CAAM am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr war der sogenannte Großhandelsabsatz den Daten zufolge um zwölf Prozent auf 30 Millionen Pkw und Nutzfahrzeuge gestiegen - ein Rekordwert. Ein Grund dafür waren Exporte nach Russland. Wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich westliche und japanische Autobauer mehrheitlich aus dem Geschäft in Russland zurückgezogen.
Das Land war 2023 bei den Ausfuhren aus China der Spitzenreiter. Den jüngsten Daten zufolge gingen in den ersten elf Monaten 841.000 Autos nach Russland, mehr als doppelt so viele wie nach Mexiko auf dem zweiten Platz. Chinas Fahrzeugexporte zogen insgesamt im vergangenen Jahr um 58 Prozent auf 4,91 Millionen an.
CAAM bezieht sich auf den Absatz von Herstellern an Händler. Der Pkw-Branchenverband PCA hingegen misst die Verkäufe und Auslieferungen an die Endkunden und bezieht lediglich Pkw, SUV und kleinere Mehrzweckfahrzeuge ein. Demnach stiegen auf dem chinesischen Automarkt die Auslieferungen von Autos an die Endkunden im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent auf 21,7 Millionen Autos. China ist als weltgrößter Automarkt für die deutschen Autobauer der wichtigste Einzelmarkt.