Der weltgrößte Automarkt China hat seine Erholung im April mit einem kräftigen Wachstum fortgesetzt. Die Auslieferung von Autos und leichten Nutzfahrzeugen an Kunden stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund zwölf Prozent auf 1,64 Millionen, wie der Branchenverband PCA am Dienstag mitteilte. China ist für die deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen der jeweils größte Einzelmarkt.
2020 hatte der Corona-Ausbruch den chinesischen Automarkt vor allem in den ersten drei Monaten stark belastet. Da in China die Pandemie schnell eingedämmt werden konnte, erholte sich der Markt in den Folgemonaten aber zügig. So hatte das Minus im April 2020 nur noch knapp sechs Prozent betragen. Seit dem Juli legte der Monatsabsatz im Jahresvergleich wieder zu - das hatte jedoch nicht ausgereicht, um die Verkäufe über das gesamte Jahr ins Plus zu drehen.
So fiel der Verkauf an Endkunden nach PCA-Daten im vergangenen Jahr um knapp sieben Prozent auf 19,6 Millionen. 2020 war damit das dritte Jahr in Folge, in dem der chinesische Automarkt schrumpfte, nachdem er bis dahin ein kräftiges Wachstum mit oft zweistelligen Wachstumsraten erlebt hatte. 2017 hatten die Autobauer noch mehr als 24 Millionen Autos verkauft. Vor der Pandemie sorgten unter anderem auslaufende Verkaufsförderungen durch die Regierung und der Handelsstreit mit den USA für schwächere Absatzzahlen.
Neben den PCA-Daten wird die Entwicklung auf dem chinesischen Automarkt auch vom Herstellerverband CAAM beziffert. Dieser misst den Absatz der Autobauer an die Händler und umfasst zudem etwas mehr Fahrzeugtypen im Nutzfahrzeugbereich. Auf Basis vorläufiger Zahlen vom Freitag zog dieser Wert im April um rund fünf Prozent auf 2,17 Millionen an.