Die steigende Nachfrage nach Plug-in- und Elektroautos belastet den Gewinn von BMW. Finanzvorstand Nicolas Peter sagte am Donnerstag in München, ein Benzin- oder Dieselauto werfe heute natürlich mehr ab als ein E-Auto. Aber die starke Nachfrage auf dem profitablen chinesischen Markt sowie nach Luxusautos wirkten positiv. BMW sei ertragsstark und könnte auch verschärfte CO2-Vorgaben der EU erfüllen.
BMW sei auf gutem Weg, dieses Jahr 200.000 elektrifizierte Autos zu verkaufen. Staatlicher Rückenwind helfe, aber allmählich wachse auch der Wunsch von Autokäufern nach einem E-Auto: "Es ist gerade dabei, in die richtige Richtung zu kippen", sagte Peter. BMW werde sein Angebot an Benzin- und Dieselautos konsequent verkleinern. Oberstes Ziel sei, die CO2-Vorgaben zu erfüllen. Denn wer das nicht schaffe, sei rasch "aus dem Spiel".
Strategisches Ziel bleibe, im Autosegment acht bis zehn Prozent vom Umsatz als Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) zu erwirtschaften. Dieses Jahr dürften es nur zwischen null und drei Prozent sein. Aber er sehe BMW "auf gutem Weg, sich in diese Richtung zu bewegen".
"Asien ist definitiv die Lokomotive"
"Wir sind im Luxussegment trotz Corona gewachsen", sagte Peter. BMW baue das Angebot im Topsegment weiter aus. Und in China, wo überdurchschnittlich hohe Gewinnmargen blieben, sei die Nachfrage über Vorjahr. Die Chinesen verreisten nicht und gäben ihr Geld zuhause aus, etwa für Autos. "Asien ist definitiv die Lokomotive."
Zweitwichtigstes Zukunftsthema nach emissionsfreier Mobilität sei für BMW die Vernetzung des Autos mit der Umwelt. Die Vernetzung sei in China und in den USA heute schon der zweitwichtigste Grund ein Auto zu kaufen, gleich nach dem Design.
"Wirklich schwierig" sei die Entwicklung in Großbritannien, sagte Peter. Die EU und die Briten müssten bei den Brexit-Verhandlungen jetzt unbedingt Zollfreiheit, eine einfache Zollabfertigung und freie Bewegung für die Beschäftigten hinbekommen - das sei für BMW mit Werken in England und auf dem Kontinent wichtig. (dpa)