Die Pläne für die Ansiedlung der Zentrale für die wiederbelebte Automarke Borgward in Stuttgart werden konkreter. Das Unternehmen will laut einem Zeitungsbericht rund 257 Millionen Euro in den künftigen Stammsitz investieren. Dort sollen bis zu 235 Mitarbeiter beschäftigt werden, zitieren die "Stuttgarter Nachrichten" (Freitag) aus einem Konzeptpapier.
"Stuttgart bietet ideale Voraussetzungen für die Einrichtung eines Zentrums für Verwaltung, Forschung und Entwicklung von Fahrzeugen", heiße es darin. Es liefen Verhandlungen über den Bezug der ehemaligen IBM-Zentrale, wurde ein Sprecher der Stadt im Blatt zitiert.
Borgward war zunächst nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte auf Anfrage weiter, dass es im zweiten Halbjahr 2014 entsprechende Gespräche gegeben habe. Als Verhandlungspartner tritt dem Bericht zufolge dabei der chinesische Lastwagen-Hersteller und Borgward-Partner Foton auf.
Die Pläne von Borgward sind äußerst ambitioniert. Noch steht das Unternehmen ohne Werk und ohne Händler da, die ersten Fahrzeuge sollen aber schon 2016 rollen. Ab 2020 will Borgward 800.000 Autos weltweit verkaufen, 2025 sollen es 1,6 Millionen sein. Entwickeln will die Marke die Modellpalette komplett selbst. Helfen sollen dabei weltweit mehrere Partner, darunter auch einer aus Deutschland. Über deren Identität ist noch nichts bekannt.
Interesse ist da
Immerhin: Mehr als jeder zweite Deutsche kennt Borgward. Wie aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Puls nach Bekanntwerden der Comeback-Pläne hervorgeht, haben knapp 57 Prozent der Teilnehmer schon von der Marke gehört. Bei den Über-50-Jährigen liegt die Quote sogar bei fast 80 Prozent, bei den Unter-30-Jährigen allerdings nur bei 26,6 Prozent. Befragt nach den Marktchancen von Borgward, bezeichneten 29 Prozent der Befragten diese als "sehr gut" oder "gut". (dpa/sp-x)
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Häbert