Der westfälische Autozulieferer Hella ist mit einem Kursplus an der Frankfurter Börse gestartet. Der erste Kurs wurde am Dienstagmorgen bei 27,50 Euro festgestellt. Zum Börsenschluss stand das Papier bei 27,11 Euro. Ausgewählte Investoren hatten in den vergangenen Wochen bei Privatplatzierungen rund 11,1 Millionen Aktien für 25 Euro pro Stück und in einem zweiten Schritt 5,75 Millionen Papiere für 26,50 Euro pro Aktie gekauft.
Das Unternehmen mit Sitz in Lippstadt ist auf Lichtsysteme und Elektronik für Autos spezialisiert und strebt in den MDax der mittelgroßen Unternehmen. Beim Börsengang kamen rund 430 Millionen Euro zusammen. Mit Hilfe der Einnahmen will der Autozulieferer vor allem international wachsen.
In den ersten Handelsstunden bewegte sich das Papier zwischen 27,15 Euro und 27,50 Euro. Im Laufe des Tages sackte die Hella-Aktie leicht auf 26,90 Euro ab. Das kleine Kursplus werten Marktbeobachter im derzeitigen Umfeld als Erfolg, denn die Stimmung an den Börsen hatte sich wegen Sorgen um die Konjunktur allgemein eingetrübt. So hatten der Online-Modehändler Zalando und der Startup-Brutkasten Rocket Internet jeweils enttäuschende Börsendebüts Anfang Oktober hingelegt. Die Aktien rutschten ins Minus; nur Rocket Internet fand vor wenigen Tagen aus dem Tal heraus.
Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Hella-Geschäftsführung, zeigte sich zufrieden. "Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Börsengang. Hella ist jetzt ein börsennotiertes Familienunternehmen", sagte Breidenbach in Frankfurt. Die Familie hatte sich verpflichtet, 60 Prozent der Anteile des Unternehmens bis 2024 zu halten.
Neben Hella sind zahlreiche Autozulieferer an der Börse notiert. Zum Beispiel Leoni und ElringKlinger im MDax und Grammer im SDax. Nach Zahlen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) setzten die Zulieferer im Jahr 2013 in Deutschland insgesamt 70,1 Milliarden Euro um. Etwa 290 000 Menschen sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in 680 Betrieben beschäftigt. (dpa)