Deutschlands größter Autovermieter Sixt hat Spekulationen über eine Übernahme des Europa-Geschäfts von Hertz zurückgewiesen. Großaktionär und Vorstandschef Erich Sixt sagte am Freitag auf der Hauptversammlung in München: "Wir wollen unser Unternehmen nicht aufs Spiel setzen." Trotz voller Kassen und niedriger Zinsen bleibe er bei Übernahmen sehr vorsichtig und wolle lieber aus eigener Kraft im Ausland wachsen – vor allem in den USA.
Der größte Vermietmarkt der Welt werde Sixt in den nächsten zehn Jahren voranbringen. Sixt habe in den USA inzwischen 53 Stationen eröffnet und werde dort 2017 wahrscheinlich erstmals Gewinn machen. Auch in Italien und Spanien laufe das Geschäft sehr gut.
Auf Anregung des 73-jährigen Firmenpatriarchen sangen die rund 500 Aktionäre auf der Hauptversammlung eine "Ode an die Freude über die Dividende". Sixt hatte im vergangenen Jahr den Umsatz um elf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro gesteigert und einen Rekordgewinn von 157 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Hälfte davon wird an die Aktionäre ausgeschüttet. Größter Anteilseigner ist Erich Sixt mit 60 Prozent.
Das 100 Jahre alte Unternehmen sei sein "Lebenselixier", sagte Sixt und erklärte: "Ich bin die dritte Generation, die normalerweise alles vernichtet." Die Söhne Konstantin und Alexander sind im Vorstand für Vertrieb und Strategie zuständig. Für das laufende Jahr stellte Sixt etwas mehr Umsatz und ein mindestens stabiles Ergebnis in Aussicht. (dpa)