Der französische Autozulieferer Valeo sieht die Chipknappheit in der Branche optimistischer als manch anderer Konzern. "Meine Schätzung ist, dass sich die Situation in der ersten Hälfte 2022 wieder annähernd normalisiert", sagte Vize-Chef Christophe Perillat am Dienstag im Gespräch mit Journalisten auf der Automesse IAA Mobility in München. Der künftige Vorstandschef vom Konkurrenten des deutschen Autozulieferers Continental geht wie andere Branchenvertreter davon aus, dass sich die Situation bereits Ende dieses Jahres bessert, nachdem das dritte Quartal von Werksschließungen bei Chipfertigern in Asien belastet sein werde.
Firmen wie Daimler und Continental bezweifeln aber, dass die Branche schnell aus den Lieferschwierigkeiten herauskommt und sind skeptisch, ob sich die Situation vor 2023 grundlegend bessert. Die Nachfrage bleibe hoch und der Aufbau neuer Produktionskapazitäten dauere seine Zeit, sagte etwa Daimler-Chef Ola Källenius auf der Messe. BMW-Chef Zipse sprach von sechs bis zwölf Monaten, die noch von der Chipkrise geprägt sein würden.
"Die Lage ist schwierig abzuschätzen", sagte auch Perillat. Allerdings bauten die Chipfertiger bereits nach und nach ihre Kapazitäten aus, so dass sich die Knappheit allmählich lösen sollte.
Valeo setzt wie Conti in den kommenden Jahren unter anderem große Stücke auf Assistenzsysteme im Auto und liefert dafür Sensor- und Elektroniksysteme. In einem Joint Venture mit Siemens bauen die Franzosen daneben Komponenten für elektrische Antriebsstränge.