Baden-Württembergs IG-Metall-Chef Roman Zitzelsberger hält bei den Sparbemühungen in der Autobranche den Bogen für überspannt. "Man ist klug beraten, weniger Druck auf die Mitarbeiter auszuüben und zu schauen, wo man andere Dinge tun kann", sagte der Gewerkschafter der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Sparmöglichkeiten gebe es etwa bei Material- oder Energiekosten.
Zuletzt hatte etwa Porsche-Finanzchef Lutz Meschke gesagt, der Sportwagenbauer solle jedes Jahr um sechs Prozent produktiver werden. Auch die sogenannte Steinkühler-Pause stellte er infrage. Sie erlaubt Bandarbeitern in Baden-Württemberg, pro Stunde eine Pause von fünf Minuten. Bei den Autobauern VW und Daimler laufen ebenfalls Sparprogramme.
"Das macht uns nicht nur große Sorgen, sondern wir glauben, dass der Bogen hier und da überspannt wird", warnte Zitzelsberger. "Selbstverständlich versuchen wir, da auch Gegenwehr zu organisieren und die Sparbemühungen so zu beeinflussen, dass sie nicht zulasten der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten gehen."
Auch viele Autozulieferer wollten derzeit Kosten drücken - etwa durch Produktionsverlagerungen nach Osteuropa. Zitzelsberger räumte ein: "Der Druck der Autobauer auf die Zulieferer hat zugenommen." (dpa)