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Absatzziel in Gefahr: Honda Deutschland verpatzt Jahresauftakt

13.04.2012 15:00 Uhr
Christoph Stadler: "Die 38.000 Einheiten, die wir dieses Jahr hierzulande verkaufen wollten, sind extrem ehrgeizig."

Trotz schwacher Verkäufe hält der Importeur am Jahresplan von 38.000 Zulassungen fest. Doch ein Fallschirm steht schon bereit: Die Händlerziele sollen gegebenenfalls angepasst werden.

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Honda Deutschland ist der Start in das Autojahr 2012 missglückt. Im ersten Quartal blieb die Marke mit 5.558 Neuzulassungen um 39 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis – und das auch noch mit über 40 Prozent Händlerzulassungen. Vor allem der Hoffnungsträger Civic, der aufgrund der Naturkatastrophe in Japan rund einen Monat später als geplant in den Markt eingeführt wurde, konnte die Erwartungen noch nicht erfüllen: 15.000 Einheiten sollen in 2012 verkauft werden, bisher liegen rund 1.000 Kaufverträge an Endkunden vor.

"Die 38.000 Einheiten, die wir dieses Jahr hierzulande verkaufen wollten, sind extrem ehrgeizig", räumte Vertriebschef Christoph Stadler im Gespräch mit AUTOHAUS Online ein. "Wir wollen dieses ambitionierte Ziel aber noch nicht aufgeben". Mittlerweile wurde ein Verkaufsprogramm für den Civic aufgelegt. Außerdem soll eine Null-Prozent-Finanzierung für mehr Absatz sorgen. Dennoch hat Honda laut Stadler gegenüber den Händlern bereits kommuniziert, dass es für die Jahreszielsetzung einen Fallschirm gibt: Die Händlerziele würden den Zulassungszahlen gegebenenfalls angepasst.

Bekenntnis zu Europa

Für die weitere Entwicklung hierzulande hält es Stadler aber für unumgänglich, mindestens 50.000 Verkäufe pro Jahr zu realisieren. Das müsse auch geschehen, um die Fabrik in England auszulasten. Deren Kapazität ist gerade gegenüber 2011 verdoppelt worden. Wegen des hohen Yen-Kurses sei die Europa-Produktion sehr wichtig für den Hersteller, betonte der Honda-Manager.

Die Japaner wollen in Zukunft in Swindon mehr Modelle vom Band rollen und auch die Teile verstärkt in Europa beziehen. Das schlage sich auf die zukünftigen Produktpreise nieder, erklärte Stadler. Der Hersteller will mit diesen Maßnahmen ebenso wie mit den neuen Produkten und innovativen Technologien die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft in Europa stellen.

Neue Modelle und Motoren

Die Hoffnungen für die nächsten Jahre ruhen dabei auf dem neuen CR-V, der im Herbst in den Handel kommt, sowie auf einem neuen 1,6-Liter-Dieselmotor, der im Januar 2013 eingeführt wird. Er läutet die neue Motoren- und Antriebsgeneration "Earth Dreams Technology" ein. Darauf folgen der Civic Kombi sowie ein kompakter Crossover. Die sportliche Positionierung der Marke soll der in Genf präsentierte neue NSX unterstreichen. Er ist innerhalb der nächsten drei Jahre angekündigt. Der von den Händlern geforderte Kleinwagen im A-Segment ist dagegen derzeit noch nicht bestätigt. (dp)

Für das Händlernetz plant Honda eine Überarbeitung, um die Rentabilität zu verbessern. Mehr dazu lesen Sie in AUTOHAUS 8, das am 23. April erscheint.

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KOMMENTARE


Peter Herzog

14.04.2012 - 21:59 Uhr

Bei Honda ist man leider von der Realität weit entfernt. Das man mit dieser unattraktiven, überteuerten Modellpallete keinen Start in Deutschland machen kann war wohl jedem bewusst.Es wird immer gerne auf die Zukunft verwiesen wo alles besser werden soll. Und das seit über 20 Jahren.Mal möchte man stärkster Importeur werden in Deutschland mit vollkommen unrealistischen Vertriebszielen. Dann sieht man sich als "alternativer Premiumhersteller".Der Handel geht dabei vor die Hunde. Was bleibt ist die Flucht zu anderen Herstellern was viele grössere Händler mittlerweise vollzogen haben.


E.Kühlwetter (wallibelli)

15.04.2012 - 01:01 Uhr

Es läuft etwas schwer daneben bei Honda, wenn ein paar Wochen nach Einführung das Volumenmodell Civic mit Absatzförderungsaktionen und Null Prozent Finanzierung an Mann und Frau gebracht werden muss. Honda hat kein spezifischen EU - Volumen - Auto mit marktgerechten Motorisierungen zu attraktiven Preisen im Programm Wer als fernöstlicher Importeur hier Volumen braucht, schafft das nicht mit US-Ablegern. Der neue CR-V ist zwar im boomenden SUV- und Crossover-Segment angesiedelt, für nennenswerte Stückzahlen in D-Land dennoch zu groß, zu hoch motorisiert und zu teuer. Nissan hätte ohne Qashqai und Juke in EU nicht überlebt. Beide Modelle machten 2011 ca. 45.000 der 70.000 Nissan-Neuzulassungen in D-Land. Ohne publikumswirksame Absatzförderungsaktivitäten Quashqai bei der gesetzteren Kundschaft und Juke bei jüngeren Käufern ersetzen inzwischen äußerst erfolgreiich konventionelle Angebote in diesem Segment. Zitat Artikel: "... darauf folgen Civic Kombi und ein kompakter Crossover". Somit erst 2014. Nissan hat solch ein Modell seit 2007. Und wird davon heuer im 5.- 6. Verkaufsjahr in D-Land annähernd die Stückzahl verkaufen, die Honda insgesamt für 2012 plant. Wer zu spät kommt, den bestraft der Kunde!


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