Europas Automärkte werden nach Einschätzung von Ford Deutschland-Chef Bernhard Mattes wohl kaum wieder auf das starke Niveau von einst zurückfinden. "Ob wir jemals wieder bei 18 Millionen landen werden, das ist zu bezweifeln", sagte Mattes am Dienstag mit Blick auf die jährlichen Pkw-Neuzulassungen auf dem Kontinent. Er halte eher 15 bis 15,5 Millionen Fahrzeuge für realistisch. "Darauf gilt es sich einzustellen."
Auch Mattes sieht jüngst Zeichen für ein allmähliches Ende der historischen Talfahrt, er warnte aber vor übertriebenen Hoffnungen. "Ich würde jetzt nicht zu euphorisch sein. Wir glauben, dass die Steigerungen – wenn – dann sehr verhalten und langsam kommen." 2013 lag der Markt nach neun Monaten bei neun Millionen Neuwagen.
Zuversichtlich zeigte sich der Deutschland-Manager des US-Konzerns aber bei den Chancen auf höhere Margen im europäischen Autogeschäft. "Der Trend geht klar dahin, dass höherwertige Ausstattungen auch im Volumensegment nachgefragt werden", sagte Mattes in München beim Autogipfel des "Handelsblatts". So entschieden sich schon 56 Prozent der Käufer des kleinen Fiesta für die Variante der Top-Ausstattung mit allen zubuchbaren Extras.
Nachholbedarf in Asien
Mit Blick über Europa hinaus kündigte Mattes an, dass der Ford-Konzern in Asien verstärkt Tempo machen wolle. "Wir haben die Nachhaltigkeit dieses Marktes später erkannt als andere", räumte er ein. (rp)