Im Abgas-Skandal mehren sich für Volkswagen die juristischen Baustellen. Nun kündigte auch der US-Staranwalt Michael Hausfeld an, in Deutschland gegen den Autobauer vorgehen zu wollen.
In einem Schreiben an VW fordert die Kanzlei Hausfelds ein Treffen mit der Spitze von Volkswagen innerhalb der kommenden zwei Wochen. VW müsse im Abgas-Skandal alle Fakten auf den Tisch legen, heißt es in dem Schreiben, das der dpa vorlag. Zuvor hatten das "Handelsblatt" und die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet. Die Kanzlei sei von deutschen Kunden und Unternehmen beauftragt worden, ihre Rechte wahrzunehmen.
Hausfeld ist auf Sammelklagen spezialisiert und spielte etwa im Verfahren um die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter in Deutschland eine wichtige Rolle. In den USA zahlt Volkswagen Besitzern von Hunderttausenden von der Affäre um manipulierte Emissionstests betroffenen Diesel-Wagen Einkaufsgutscheine im Wert von bis zu 1.000 Dollar. In Deutschland plant VW so eine Aktion nicht.
VW hat in der Abgas-Affäre viele Baustellen. So hatte erst vor kurzem eine Gruppe von Profi-Anlegern am Landgericht Braunschweig eine Klage gegen VW auf 3,255 Milliarden Euro Schadenersatz eingereicht. (dpa)