"Ich denke, das wird ein gutes Jahr." Mit diesen Worten gab ZDK-Präsident Jürgen Karpinski am Donnerstag anlässlich der Jahrespressekonferenz des Zentralverbandes Deutsches Kfz-Gewerbe einen Ausblick auf 2022. Bei den Neuwagen prognostiziert er 2,9 Millionen Verkäufe. Er erwartet 6,8 Millionen Gebrauchtwagen-Besitzumschreibungen. Auch in der Werkstatt werde das Niveau von 2019 wieder erreicht. "Das sind gute Werte. Das ist ein Aufwärtstrend, der zeigt, dass wir mit Zuversicht in die Zukunft schauen", so Karpinski.
Stationärer Handel bleibt wichtig
Zuvor hatte Vizepräsident Thomas Peckruhn aus einer aktuellen Umfrage zitiert, die für den stationären Handel ebenfalls positiv ist. Von 813 befragten Käufern hätten 88 Prozent angegeben, im Autohaus gekauft zu haben. Nur elf Prozent waren rein Online fündig geworden. "Das ist das Zeichen, dass der Autohandel weiterhin erster Ansprechpartner für die Autokäufer bleibt", so Peckruhn. Auch interessant: Laut der im Auftrag der europäischen Forscher von ICDP (International Car Distribution Programme) durchgeführten Befragung, wollen 89 Prozent der Autokäufer auch in zehn Jahren noch ein Auto besitzen.
Autojahr 2021: Weniger Umsatz, schwache Rendite
Die ZDK-Bilanz für 2021 sah weniger positiv aus: Das Autojahr 2021 brachte spürbare Umsatzeinbußen im Neuwagenhandel, bei jungen Gebrauchtwagen und im Service. Der Handel mit älteren Gebrauchtwagen, aber auch das Geschäft mit Lastkraftwagen brachte hingegen Zuwächse. Daraus ergab sich ein Rückgang des Gesamtumsatzes im Kraftfahrzeuggewerbe von minus 2,7 Prozent auf rund 179,8 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahr 2020. Für das Jahr 2021 lag die Umsatzrendite im vorläufigen Durchschnitt bei 1,3 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkt über dem Wert des Jahres 2020. "Das ist jedoch kein Anlass, in Jubelstürme auszubrechen", so der ZDK-Präsident. Von der Mindest-Zielgröße von drei Prozent plus X sei man immer noch deutlich entfernt.
Anzahl der Betriebe stabil
Die Anzahl der Betriebe ist im vergangenen Jahr laut Statistik des ZDK mit 36.570 (minus zehn Betriebe oder 0,03 Prozent) nahezu konstant geblieben. Während die Zahl der fabrikatsgebundenen Betriebe um ein Prozent bzw. 140 Betriebe auf 14.460 schrumpfte, legte die Zahl der nicht fabrikatsgebundenen Betriebe um 0,6 Prozent bzw. 130 Betriebe auf 22.110 zu. Die Anzahl der Beschäftigten ging auf 435.000 zurück, das sind 0,3 Prozent bzw. 1.200 weniger als im Jahr 2020. Die Gesamtzahl der Auszubildenden lag im vergangenen Jahr bei 88.600 und damit um 2,2 Prozent niedriger als im Jahr 2020 (90.600). Für 2022 erwartet der ZDK, dass die Zahl der Betriebe weitgehend stabil bleibt. Die Begründung liefert Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk: "Die Fußlahmen hat es längst erwischt."