Nach der Flucht des angeklagten Ex-Autobosses Carlos Ghosn in den Libanon hat der japanische Musikinstrumenten-Hersteller Yamaha über Twitter darum gebeten, doch bitte nicht in große Kisten zur Beförderung von Musikinstrumenten zu steigen. Man werde zum Grund nichts sagen, aber es gebe viele Tweets, in dem vom Einsteigen in große Musikinstrumenten-Kisten die Rede sei, heißt es in der Kurznachricht, ohne dass der Fall Ghosn erwähnt wird.
"Eine Warnung nach einem unglücklichen Unfall käme zu spät, daher bitten wir jeden, das nicht zu versuchen", so der Tweet des Yamaha-Konzerns, der bis zum Dienstag bereits mehr als 86.000 Mal von Nutzern "geliked" und mehr als 94. 000 Mal per "retweet" weiterverbreitet wurde.
Nach unbestätigten japanischen Medienberichten soll Ghosn in einer solchen Kiste versteckt in einem Privatjet außer Landes gebracht worden sein. Bei einer Pressekonferenz später in Beirut machte Ghosn aus Rücksicht auf seine Helfer keinerlei Angaben, wie er aus Japan geflüchtet ist. Doch jedermann denkt sofort bei Ghosn an die Geschichte mit den Instrumentenkisten.
Das hat sich wohl auch der Yamaha-Konzern gedacht und profitiert mit der Warnung so indirekt von dem Medien-Wirbel um Ghosn. In einem weiteren Tweet bedankte sich die Firma denn auch für die vielen "likes" und betonte nochmals, dass solche Kisten für Instrumente gedacht seien. Und eben nicht für Menschen – weder für Musiker noch für Autobosse. (dpa)