Ferrari-Showroom: "Wir wollen ein Zuhause bieten"

AH: Die Emil Frey Gruppe Deutschland hat als Ferrari-Händler in München am Odeonsplatz 14 einen Showroom für die Nobelmarke eröffnet. Was ist der Zweck dieser Vertretung? W. Hegger: Es geht uns hier vor allem darum, eine Anlaufstelle für unsere Kunden zu schaffen. Wenn man künftig in die Innenstadt zum Shoppen geht, gibt es jetzt immer die Möglichkeit, für einen der Partner oder beide sein künftiges Fahrzeug zu spezifizieren. AH: Also so eine Art exklusive Repräsentanz in der Innenstadt? W. Hegger: Es geht sicher darum, den bestehenden Kunden dieses Konzept vorzuführen. Der Showroom ist aber auch eine Anlaufstelle für künftige Kunden. Sie haben anlässlich der Eröffnung gesehen, wie viele Menschen von Ferrari fasziniert sind. D. Peters: Es ist uns wichtig, eine Begegnungsstätte zu sein. Wir wollen aber auch vielen Menschen, Enthusiasten und Fans, den Zugang zu Ferrari ermöglichen. Der Showroom verfügt über eine Rezeption und einen Concierge. Gleichzeitig werden wir Kundentermine vereinbaren. Wir wollen aber auch aus der Erfahrung herauswachsen. Ein City-Showroom ist ja im Prinzip nichts Neues. Für uns als Emil Frey Gruppe und Ferrari ist das Konzept allerdings neu. Wir werden also sehen, wie wir angenommen werden, und dann können wir reagieren. AH: Das Konzept City-Showroom gibt es bereits in Europa? W. Hegger: Das Format haben wir bisher in Hamburg und London umgesetzt. In Deutschland haben wir jetzt eine Nord-Süd-Achse, die wir ausbauen wollen. Ihre Bezeichnung exklusive Repräsentanz in der Innenstadt trifft damit sicher auch zu, da wir den Kunden eine informelle Anlaufstelle bieten. Man kann hier auch Freunde treffen, die gerade in der Nähe sind. Es ist doch eine gute Gelegenheit für unsere Kunden, hier ihren Cappuccino zu trinken, statt woanders. Wir wollen ein Zuhause bieten. AH: Was erwarten Sie von den Mitarbeitern, die für den Kundenkontakt zuständig sind? D. Peters: Klar geht es um Kolleginnen und Kollegen, die Ferrari im Blut haben, den Umgang mit unseren Kunden kennen und die notwendige Willkommenskultur vermitteln. Man sollte sich wie in einem Luxushotel willkommen fühlen. Dabei spielt es zunächst keine Rolle, wer kommt. Es geht uns aber auch nicht darum, Merchandising zu vertreiben. Das Thema Lifestyle ist bei diesem Format nicht vorgesehen. AH: Welche Rolle spielt München für Ferrari? W. Hegger: Wir sind froh, dass wir mit der Emil Frey Gruppe in München wieder einen Weg nach vorn finden. Damit zeigen wir, wie wichtig dieser Markt für uns ist. In München herrscht das "Dolce Vita"-Gefühl. Ferrari fühlt sich deshalb hier sehr wohl. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Stadt auch mit Ferrari sehr wohlfühlt. München ist ein starker Markt, der Ferrari authentisch umarmt. Das empfinde ich jedenfalls, wenn ich in München bin. AH: Jetzt hat Ferrari aufgrund der Begehrlichkeit definitiv kein Absatzproblem. Warum wird dennoch intensiv in die Loyalisierung investiert? W. Hegger: Wir haben es geschafft, uns kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ich bin jetzt 16 Jahre bei Ferrari in unterschiedlichen Märkten. Wenn man ein Gespür für Ferrari entwickelt hat und gerade im Heimatmarkt merkt, dass dieses Gefühl noch nicht so weit verbreitet ist, muss man das vorhandene Potenzial dafür nutzen, um die Marke weiter legendenhaft zu entwickeln. Wir sehen die Präsentation als Element, die Marke darzustellen. Wir haben aber auch die Möglichkeit, mit Fahrzeugen aus Vorbesitz, also gebrauchten Ferrari, unsere Kundschaft zu erweitern. Man kann Ferrari am besten spüren, wenn man die Fahrzeuge fährt. Wenn man sich dafür interessiert, wird Emil Frey Sportivo entsprechende Lösungen für den Kunden finden. Es geht also darum, die ganze Marke zu nutzen und Ferrari anfassbarer zu machen. AH: Welche Bedeutung hat das Gebrauchtwagengeschäft? D. Peters: Für uns ist das Gebrauchtwagengeschäft genauso wichtig wie das Neuwagengeschäft und umgekehrt. Beide sind miteinander verwoben. Gebrauchtwagenkunden entscheiden sich irgendwann für einen Neuwagen. Wer einen Neuwagen kauft, fährt damit irgendwann einen Gebrauchten. Das ist für uns also gleichbedeutend. Jeder Ferraristi freut sich, wenn er ein Modell sieht, das er noch nicht in der Garage stehen hat. AH: Was gab den Ausschlag, Emil Frey den Vertrag für München zu geben? Man hört, dass die Anzahl der Bewerber sehr hoch war. W. Hegger: Unsere Auswahlkriterien sind vordefiniert. Es gibt hier mehrere sehr transparente Schritte. Wir haben in München einen externen Partner beauftragt, der das Einhalten dieser Prozesse begleitet hat. Das machen wir immer so, wenn es zahlreiche Bewerber gibt. Wichtig war uns also ein transparenter Prozess. Emil Frey Sportivo hat das beste Gesamtpaket für München geliefert und damit den Zuschlag bekommen. AH: Was erwarten Sie jetzt für den Münchner Markt? W. Hegger: Dass man genauso weitermacht, wie man angefangen hat. Wir haben hier einen starken Partner gefunden, der trotz seiner Größe sehr agil am Markt entscheiden kann. Das war uns sehr wichtig. D. Peters: Neben den Standorten Odeonsplatz und der Moosacher Straße mit dem Neubau in 2026 wachsen wir als Team weiter. Wir bieten das Potenzial einer großen Gruppe, sind aber als Emil Frey Sportivo eigenständig und individuell. Wichtig ist es für uns, den Markt weiterzubearbeiten, wie es der Marke und dem Standort gebührt. Ferrari ist für uns im Portfolio ein Highlight. Wir sind sehr stolz, diese Marke vertreten zu können. Das leben wir täglich. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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