Autohaus Klepmeir: "Wir bieten immer Hilfe an"

Als ich schon wieder ins Auto eingestiegen bin, kommt Seniorchef Michael Klepmeir noch mal an die Tür: "Haben Sie ein Navi im Auto?", fragt er. Obwohl ich das bejahe, gibt er mir den Tipp: "Aus der Ausfahrt rechts und hinter der Feuerwehr wieder rechts." Der kurze Hinweis ist gut, denn ich habe zwar ein Navigationsgerät im Auto, bis die Anzeige anspringt, bin ich aber schon hinter der Feuerwehr abgebogen. Diese kleine Begebenheit zeigt sehr gut, warum das Autohaus Klepmeir den Customer First Award for Excellence von Stellantis gewonnen hat. Genau genommen eigentlich den von Fiat Chrysler Automobiles (FCA), so hieß das Unternehmen zum Zeitpunkt der Preisübergabe noch. Auf den Aufstellern, die im Autohaus mit der Auszeichnung werben, steht aber natürlich jetzt schon Stellantis. 17 deutsche Händler ausgezeichnet Unterstützt durch Google Cloud Technologie und deren Innovationen in der Analyse, die Verbesserungen im Umgang mit den Kunden möglich machen, suchte der Hersteller nach seinen stärksten Händlern in den USA und in zahlreichen europäischen Ländern. Einfluss auf die Bewertung nahmen neben der Zufriedenheit der Kunden die Qualität im Verkaufs- und Aftersales-Prozess sowie die Erfüllung der FCA Standards und die Mitarbeiterqualifizierung, heißt es in der Begründung des Herstellers. Rebecca Reinermann, Director Customer Experience and Commercial Training bei FCA Germany, sowie die Verantwortlichen der Bereiche Sales und Aftersales überreichten die Ehrungen in einer digitalen Veranstaltung an die insgesamt 17 deutschen Händler, die den Preis gewonnen haben und fortan mit dem "Customer First"-Logo werben dürfen. Mitarbeiterqualifizierung wichtig Erfüllung der Standards und Mitarbeiterqualifizierung hatten im Autohaus Klepmeir schon immer einen hohen Stellenwert. "Wir waren immer unter den Ersten, die CI-Richtlinien umgesetzt haben", erklärt Geschäftsführer Martin Klepmeir. Damit habe das Unternehmen nicht erst angefangen, als der Preis ausgelobt wurde. "Die Zufriedenheit unserer Kunden ist unser oberstes Ziel", ist schon länger das Motto des Autohauses - auch wenn der Chef mit der Methode für die Ermittlung der Kundenzufriedenheit durch den Importeur nicht immer ganz glücklich ist, wie er in unserem Video auf AUTOHAUS next erklärt. Hervorragende Bewertung Wie die Auszeichnung zeigt, sind die Kunden des Autohauses aber sehr zufrieden - auch in Zeiten von Corona. Denn das zweite Halbjahr 2020, für das der Preis vergeben wurde, war stark von der Pandemie geprägt. Schaut man sich die Google-Bewertungen des Autohauses an, wird auch oft darauf Bezug genommen: "Corona, viele aussagekräftige Bilder und eine professionelle telefonische Beratung haben mich erstmalig veranlasst ein Gebrauchtfahrzeug ohne Besichtigung und Probefahrt zu kaufen. Das Angebot war unwiderstehlich und zu diesem Zeitpunkt einmalig gut. Die Abwicklung (Bezahlung, Übersendung der Fahrzeugpapiere) war unkompliziert und super schnell. Der freundliche Verkäufer hat mich am Bahnhof in Ingolstadt abgeholt. Das Fahrzeug war wie beschrieben in einem Top-Zustand, sogar besser als erwartet. Ich würde jederzeit wieder ein Fahrzeug bei der Firma Klepmeir kaufen!", schreibt zum Beispiel Kunde Ingo Göllner. Persönlicher Dank Darunter der nächste Beweis für die Besonderheit des Unternehmens: Die Geschäftsleitung bedankt sich für jede Bewertung persönlich. Auch das nachzulesen bei Google. Aber das ist nicht das Einzige, was an diesem Eintrag bezeichnend ist: 2020 hat das Autohaus tatsächlich viele Gebrauchtwagen verkauft, genau gesagt 450, das waren 50 mehr als im Vorjahr. "Wir haben Bestand reduziert", erläutert der Chef. Dennoch wurden - trotz Pandemie und teilweise längeren Lieferverzögerungen aufgrund des Produktionsstillstands - 320 Neuwagen verkauft. Das sind 80 weniger als im Jahr davor, aber dennoch eine preiswürdige Leistung. Gut durch die Krise Das Schöne für das Autohaus: Der Umsatz fiel 2020 im Vergleich zu 2019 "nur" um 400.000 Euro von 16,1 Millionen auf 15,7 Millionen. Die Rendite stieg sogar von 1,35 auf 1,5 Prozent. Das bodenständige Autohaus kommt also gut durch die Krise. Dafür bedankt sich das Unternehmer ausdrücklich bei seinem Team: "Jeder unserer 45 Mitarbeiter hat einen Beitrag geleistet und ist unersetzbar." Mittlerweile macht sich Martin Klepmeir aufgrund des immer wieder verlängerten Lockdowns und der aktuellen Schließung der Verkaufsräume aber doch Sorgen: "Wenn ich keine Probefahrten mehr machen darf, kann ich zusperren." Das Jahr laufe davon und es sei fraglich, ob man die gesteckten Ziele noch erreichen könne. "Wir bestellen jetzt schon für September." Schwierig sei auch, dass viele Modelle aus der Fiat Markenwelt eingestellt wurden oder werden. Deshalb denkt er mittlerweile über eine Ergänzung des Produktportfolios nach. Elektrokompetenz zeigen Für den Vertrieb von Elektrofahrzeugen wird derzeit investiert: Zu den bisherigen zwei Ladesäulen kommt eine Halle für sechs weitere überdachte Lademöglichkeiten hinzu. Sie steht schon im Rohbau und wird auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage mit 60 kW haben. "Wir planen da lieber etwas größer als zu klein. Schließlich wollen wir auch in diesem Bereich Kompetenz zeigen." Getreu dem Hausmotto: Bei Klepmeir soll der Kunde alles aus einer Hand bekommen. Deswegen wird auch bei jeder Marke im Sortiment Vertrieb und Service angeboten. Mit 130 Lagerwagen auf dem insgesamt 15.000 Quadratmeter umfassenden Gelände kann der Kunde auch vieles gleich in Augenschein nehmen. Neue Art der Kundenbindung Das spricht sich herum. "Viele Kunden kommen auf Empfehlung", erzählt Martin Klepmeir. Stets werde Hilfe angeboten, sowohl im Verkauf als auch im Service, der von Bruder Robert geleitet wird. Seit Kurzem lässt sich das Autohaus auch im Kundenkontaktprogramm von VeAct unterstützen. Von dort kam auch die Idee, den Kunden für ihre E-Mail-Adresse ein Tütchen mit Sonnenblumensamen zu schenken. Das steht auch auf dem Aufsteller neben dem Empfang. Wer sich auf die E-Mail-Einladung zum Service- oder TÜV-Termin nicht meldet, wird angerufen. "Über VeAct sind auch gute Auswertungen möglich." Das Autohaus erfahre so zum Beispiel auch, wenn ein Fahrzeug nicht mehr im Besitz des Kunden ist. Nachwuchs im Haus Um die Zukunft muss sich der Betrieb keine Sorgen machen. Das Familienunternehmen steht auf soliden Beinen und der Nachwuchs ist schon da: Martins Tochter Bernadette ist seit Dezember 2020 im Unternehmen. Sohn Raphael studiert zwar derzeit noch in Bozen, kümmert sich aber schon um den Social-Media-Auftritt des Autohauses. Damit wird die Familientradition fortgeführt in dem Autohaus, das 1967 von Michael Klepmeir gegründet wurde. Bereits in den 30er Jahren besaß dessen Vater eine Werkstatt mit Fahrrädern und Motorrädern in Winden am Aign, das in den 70er Jahren nach Reichertshofen eingemeindet wurde. In dem 7.000 Einwohner zählenden Markt, wie das in Bayern heißt, gelegen zwischen Pfaffenhofen und Ingolstadt, kümmert sich die Familie also schon seit über 50 Jahren um die Marke Fiat. 1993 wurden Alfa Romeo und Lancia mit in das Sortiment aufgenommen. 2003 übernahmen die Brüder Martin und Robert Klepmeir das Autohaus. Seit 2008 gibt es auch die Rennsportmarke Abarth im Sortiment, seit 2011 Dodge, Chrysler und Jeep. Kurzfassung Die Kundenzufriedenheit des Autohauses Klepmeir ist auch während der Corona-Pandemie auf Top-Niveau. Bestandsabbau und vermehrte Gebrauchtwagen-Verkäufe führten sogar dazu, dass die Rendite dabei gestiegen ist, wenn auch - wie überall - Umsatz fehlt.

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