Paukenschlag bei FCA Germany: Amaury de Bourmont übernimmt mit sofortiger Wirkung die Aufgaben von Maria Grazia Davino an der Spitze des Frankfurter Importeurs. Parallel dazu verantwortet de Bourmont wie bisher die Geschäfte von PSA Deutschland. Hintergrund der Personalie ist die im Januar erfolgte Fusion der beiden Autohersteller PSA (Peugeot, Citroen, DS, Opel) und FCA (Fiat, Alfa Romeo, Jeep) zu Stellantis. Im Zuge dessen stellt der neue Branchenriese nun alle seine Marken auf dem deutschen Markt unter eine einheitliche Leitung.
"Deutschland ist einer der wichtigsten Märkte von Stellantis in Europa. Zwei starke Teams wachsen bereits seit einigen Wochen zusammen und ich bin überzeugt, dass wir von dem großen Potenzial unserer starken Marken in Zukunft noch mehr profitieren werden", erklärte Bourmont am Dienstag. Eine seiner Aufgaben als Chef von Stellantis Deutschland wird sein, die beiden deutschen Einzelgesellschaften des Konzerns irgendwann unter einem Dach zu bündeln. Einen konkreten Zeithorizont dafür nannte der Hersteller auf Nachfrage von AUTOHAUS allerdings noch nicht. Die deutsche Vertriebsorganisation von FCA und PSA wurde erst vor wenigen Stunden über die Veränderung informiert.
Die bisherige Deutschland-Chefin von FCA, Maria Grazia Davino, wechselt im Zuge der Umstrukturierung auf die europäische Ebene des Konzerns: Sie verantwortet ab sofort europaweit die Vertriebs- und Marketingaktivitäten von Stellantis. "Die vergangenen drei Jahre als CEO von FCA Germany waren eine wunderbare Zeit mit einem großartigen Team und großartigen Händlern", erklärte Davino. Man habe gemeinsam wichtige Weichen gestellt und sei stark im Markt positioniert. Nun wolle sie in ihrer neuen Position weiter am Erfolg der Marken arbeiten.
Als einer der wichtigsten Erfolge von Davino bei FCA Germany gilt, dass sie die unter ihren Vorgängern zerrüttete Beziehung zum Handel wieder kitten und ein partnerschaftliches Verhältnis aufbauen konnte. Daneben gelang es unter ihrer Führung, den oft hohen Vertriebsdruck aus der Zentrale stellenweise abzumildern und dem Handel in der Corona-Krise mit Erleichterungen beizuspringen.
Davino und Bourmont berichten an Stellantis-Europachef Picat
In ihrer neuen Aufgabe als "Head of Sales & Marketing Enlarged Europe" berichtet Davino ebenso wie Borumont direkt an Europa-Chef Maxime Picat. "Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Maria Grazia Davino und Amaury de Bourmont", erklärte Picat. "Ich bin überzeugt, dass beide mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem ausgewiesenen Vertriebs-Know-How dazu beitragen werden, das profitable Wachstum unserer Marken weiter zu fördern."
Davino war 2005 über die Audi-Tochter Lamborghini in die PS-Branche eingestiegen, zum Fiat-Konzern kam sie 2011. Zunächst war sie in der Vertriebsplanung für die Region EMEA tätig, später als Geschäftsführerin der konzerneigenen Autohäuser Motor Village in Turin und in Rom. Ab 2014 war die Managerin für den österreichischen Markt zuständig. Den Posten des Managing Director in der Schweiz übernahm sie Anfang 2016. Von da wechselte sie dann im April 2018 an die Spitze der FCA Germany AG.
Bourmont ist ebenfalls noch nicht lange in seiner aktuellen Position: Er wechselte erst im September 2020 an die Spitze von PSA Deutschland. Der Automanager, der bereits seit 1992 in unterschiedlichen Führungspositionen bei PSA ist, kennt den deutschen Markt jedoch bestens: Zwischen 1999 und 2009 war Bourmont in Mannheim und Saarbrücken tätig, unter anderem als Leiter der dortigen PSA-Niederlassungen. 2009 wechselte er dann als Geschäftsführer für die Marke Peugeot in die Schweiz, bevor er 2012 die Position des Vertriebsdirektors Europa für die Löwenmarke übernahm. Von 2015 bis August 2020 war er dann als Managing Director für das wirtschaftliche Ergebnis der Marken Citroën und DS Automobiles in Frankreich verantwortlich, bevor er an die Spitze von PSA Deutschland wechselte.
Franko-Ede
Panda
Thom