XPeng: "Wir bieten eine gute zweistellige Marge"

Hier geht es zu der Playlist "Chinesische Automarken" auf AUTOHAUS next KURZFASSUNG: Mit zwei Modellen startet die chinesische Marke XPeng in den deutschen Markt. Geplant sind zunächst zehn Händler mit 20 Standorten, die im Vertragshändlersystem arbeiten. Die Investitionsanforderungen liegen nach Angaben des Importeurs bei rund 25.000 bis 30.000 Euro. Die Marke XPeng kommt nach Deutschland. Das verkündete der stellvertretende Vorsitzende und Co-Präsident von XPeng, Brian Gu, auf der IAA 2023 in München. In Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden ist die chinesische Marke schon aktiv. 2014 gegründet, gehört der Autohersteller zu den Unternehmen, die nichts mit der alten Welt der Verbrennermotoren zu tun haben, sondern rein auf Elektromobilität setzen. Im Juli letzten Jahres gab das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit Volkswagen bekannt. In München konnte mit dem P7 schon ein Auto von XPeng Probe gefahren werden. Dort wurde auch Markus Schrick als Managing Director für den deutschen Markt präsentiert. Der frühere Toyota- und Hyundai-Manager erklärt im AUTOHAUS-Interview, was er mit der Marke in Deutschland vorhat. AH: Wann wollen Sie mit XPeng in Deutschland starten? M. Schrick: Wir werden mit XPeng im Mai in den Verkauf gehen und auch die ersten Fahrzeuge ausliefern. Für März planen wir eine dynamische Fahrzeugvorstellung für Medien und Handel. AH: Welche Fahrzeuge gibt es zu Beginn? M. Schrick: Wir starten mit zwei Fahrzeugen, dem G9, unserem Flagship SUV und der Sport Limousine P7. Das Feedback unserer zukünftigen Händler ist, speziell für den G9, ausgezeichnet. Sie schätzen besonders das hohe Niveau der Technologie im Fahrzeug, gepaart mit einer außergewöhnlich guten Qualität, das gelungene Design sowie die Reichweite von 520 bzw. 570 Kilometern nach WLTP und die Ladeleistung von 300 kw. Alle unsere Fahrzeuge sind mit dem 800-Volt-System ausgestattet. Die Preise für diese beiden Fahrzeuge werden wir zu Beginn des zweiten Quartals bekannt geben. AH: Und was kommt dann? M. Schrick: Im September führen wir den G6 ein, unseren C-Klasse SUV und somit das Brot-und-Butter-Fahrzeug. 2025 kommt ein kleinerer SUV, 2026 ein Kleinfahrzeug. Start mit zehn Händlern AH: Mit wie vielen Händlern wollen Sie beginnen? M. Schrick: Wir werden mit zirka zehn Händlern und 20 Standorten beginnen. Es kann durchaus sein, dass die Anzahl der Händler bei Verkaufsstart schon höher liegt. Zum Ende dieses Jahres wird die Zahl bei mindestens 20 Händlern und 40 Standorten liegen. Ende 2025 sollen es 40 Händler mit 80 Standorten sein. Mittelfristiges Ziel ist es, Deutschland mit zirka 120 Standorten zu versorgen, mit dieser Anzahl können wir Deutschland adäquat und für den Kunden gut erreichbar abdecken. AH: Vertragshändlersystem oder Agentur? M. Schrick: Wir werden mit dem Vertragshändlersystem arbeiten. Gute Händler mit jahrzehntelanger Markterfahrung sind die besten Verkäufer und sie sollen das Gesicht unserer Marke für den Kunden sein. Wir möchten das Unternehmertum der Händler nicht einschränken, sondern von ihren Qualitäten und Erfahrungen profitieren. Wir müssen erreichen, dass die Händler sich mit der Marke identifizieren, mit ihr gutes Geld verdienen und deswegen mit ihr in die Zukunft investieren. Überschaubare Anforderungen AH: Welche Anforderungen haben Sie an die Händler? M. Schrick: Unsere Anforderungen an die Händler sind überschaubar: 200 bis 250 Quadratmeter Fläche im Schauraum, eine Markenwand mit Logo und Schriftzug, ein Logo am Schauraum- und Serviceeingang und eine Pylone - zusammen zwischen 25.000 und 30.000 Euro. Wir teilen uns gerne den Schauraum mit anderen Marken, erhöhen somit unseren Traffic und lassen die Kunden einen Vergleich mit unseren Fahrzeugen machen. Sollte der Händler eine exklusive Ausstellung planen, befürworten wir auch das. AH: Vertragshändler heißt, es gibt ein Margensystem. Wie sieht das aus? M. Schrick: Das Margensystem besprechen wir derzeit mit unseren zukünftigen Händlern. Wir bieten eine gute zweistellige Marge und möchten, dass für beide Seiten ein attraktives Geschäftsmodell entsteht und wir gemeinsam viel Freude mit unserer Marke haben. Am Anfang mehr Gewerbe AH: Wollen Sie hauptsächlich Privatkunden ansprechen oder mehr Gewerbetreibende? M. Schrick: Die Segmente, in denen wir im ersten Schritt mit unseren Fahrzeugen operieren werden, haben einen höheren Mix an Gewerbekunden, sodass wir eine Aufteilung von circa 30 Prozent privat und 70 Prozent Gewerbe erwarten. AH: Mit welcher Bank arbeiten Sie zusammen? M. Schrick: Wir sprechen derzeit mit drei Banken und werden bis Mitte Februar unsere Entscheidung zur Zusammenarbeit mit einem Partner treffen. AH: Wie sieht es mit Service- und Ersatzteilversorgung aus? Ich höre immer wieder, dass es da bei chinesischen Marken Probleme gibt. M. Schrick: Neben einem europäischen Ersatzteillager planen wir auch ein Lager für Deutschland, das immer adäquat gefüllt ist. So soll eine reibungslose Ersatzteilversorgung für die Händler erreicht werden. AH: Und wie sieht es aus mit Schulungen usw.? M. Schrick: Die Händler werden mit dem Beginn der Zusammenarbeit oder wahrscheinlich sogar noch davor eine intensive Schulung zu Produkt und Marke erhalten, um gut gewappnet für ein Start-up im heiß umkämpften deutschen Markt zu sein. AH: Dann starten Sie mit einer großen Werbekampagne? M. Schrick: Wir sind ein Start-up und müssen uns im Markt etablieren. Dazu gehört eine Werbekampagne, aber als Start-up sind die Mittel knapp, somit müssen wir Prioritäten setzen. Aber vielleicht wird es ja eine kleine Werbekampagne. AH: Vielen Dank für das Gespräch!

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