Toyota Deutschland-Chef Alain Uyttenhoven sieht das Händlernetz auf einem erfolgreichen Weg und verspricht auch in den nächsten Jahren stabile Renditen: "In zwei Jahren werden wir nochmal 15 Prozent mehr Autos verkaufen und 30 Prozent mehr Umsatz machen", erklärte Uyttenhoven am Dienstag in Düsseldorf vor Journalisten. Der Handel werde künftig mit Dienstleistungen wie erweiterte Service- und Mobilitätsangebote eine zusätzliche Einnahmequelle über den reinen Vertrieb hinaus generieren.
Die durchschnittliche Umsatzrendite der Toyota-Autohäuser betrug nach seinen Angaben zwischen 1,9 und 2,0 Prozent im vergangenen Jahr. Dabei gab es allerdings eine große Spreizung im Feld: Das oberste Viertel der Händler liege bei 4,9 Prozent Umsatzrendite, betonte der Manager.
Die Automarke hatte 2018 in Deutschland ein Absatzplus von 3,5 Prozent auf 84.000 Fahrzeuge verzeichnet und war damit entgegen dem Trend in einem leicht rückläufigen Markt gewachsen. Zusammen mit Lexus und leichten Nutzfahrzeugen kamen die Japaner auf gut 90.000 Neuzulassungen. Auch für das laufende Jahr ist man bei Toyota optimistisch: "2019 wird wieder ein Wachstumsjahr für uns sein", so Uyttenhoven. In diesem Jahr werde man hierzulande sieben neue Modelle auf den Markt bringen, unter anderem den RAV4, den Corolla in drei Karosserievarianten, den Camry, den gelifteten Facelift sowie den Sportwagen Supra.
Toyota Corolla (2020) Fahrbericht
BildergalerieTechnologisch setzt Toyota voll und ganz auf den Hybridantrieb und langfristig auf die Brennstoffzelle als umweltfreundlichen und klimaneutralen Antrieb. Uyttenhoven: "Der Hybridantrieb hat endgültig den Durchbruch geschafft." Der Toyota-Konzern sei ein Vorreiter dieser Technologie und habe heute bereits 17 Modelle mit Hybridantrieb im Angebot. Bei den Neuzulassungen sei man in Deutschland und Westeuropa bei einem Hybridanteil von 50 Prozent. Im SUV-Segment liege man sogar bei über 90 Prozent.
Zunächst für China, später auch für Europa, Indien, USA und Japan nimmt Toyota auch batteriebetriebene Elektrofahrzeuge ins Programm. Die Großserienproduktion soll im nächsten Jahr beginnen, dann will der Autobauer bereits zehn dieser Fahrzeuge anbieten. Neben reinen Stromern will Toyota aber auch die Wasserstofftechnologie vorantreiben, bei der der elektrische Strom zum Betrieb des E-Motors in einer Brennstoffzelle gewonnen wird. Ab 2020 wollen die Japaner weitere Fahrzeuge mit diesem Antrieb einführen und die Produktion verzehnfachen.
Wasserstoff mit Vorteilen
Wasserstoff als Energieträger biete den Vorteil der leichten Speicherung und ermögliche größere Reichweiten als Batterien, betonte Uyttenhoven. Das Potenzial von batterieelektrischen Fahrzeugen sei begrenzt aufgrund von Materialverfügbarkeit, Batteriekosten und fehlender Ladeinfrastruktur sowie unsicheren Netzkapazitäten. Zudem verwies der Deutschland-Chef auf die begrenzte Verfügbarkeit der Kobalt-Reserven.
Allerdings, auch das gab man bei Toyota zu, lasse sich die Brennstoffzellentechnologie derzeit noch nicht zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten. Der bereits erhältliche Mirai kostet in Deutschland über 78.000 Euro. Damit ist der Wasserstoff-Pionier bis auf weiteres nur etwas für Enthusiasten. (diwi)