Kurz vor der Einführung des ID.Buzz haben sich die Vertreter des Volkswagen/Audi Partnerverbands (VAPV) und des Herstellers auf die Vergütung der Händler für den Verkauf des Fahrzeugs geeinigt. Zur Grundmarge, die im Händlervertrag festgelegt ist, kommt ein Leistungsbonus von maximal sieben Prozent hinzu. Max Christl, Sprecher des Beirats Nutzfahrzeuge im VAPV, zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlung: "Vor dem Hintergrund des ursprünglichen Angebots ist das ein sehr gutes Ergebnis."
Zunächst kein Agentursystem
Volkswagen Nutzfahrzeuge wollte den elektrischen Bulli-Nachfolger in einem Agentursystem wie bei Volkswagen Pkw einführen. Da sich Hersteller und Händlervertreter vor allem bei der Höhe der Agenturprovision nicht einigen konnten, wurde zunächst festgelegt, dass das Fahrzeug im Rahmen des Händlervertrages eingeführt werden soll. Bei einem Vertrieb im Rahmen des Händlervertrages ist die Grundmarge von acht Prozent zwar festgelegt. Über die weiteren Konditionen mussten sich die Parteien aber noch einigen. Jetzt steht fest, dass es einen Leistungsbonus von maximal sieben Prozent geben wird.
Widerstand formiert sich
Die unechte Agentur führt im Volkswagen-Geschäft zu immer mehr Problemen, da bei deren Einführung mit den damals vereinbarten Vergütungen nicht damit gerechnet wurde, dass es immer mehr Fahrzeuge in diesem System gibt. Dem Handel kam es vor allem darauf an, die Elektrofahrzeuge nicht zurücknehmen zu müssen. Die großen Investitionen in die Immobilien und CI-gerechten Ausstellungsräume wollte man weiterhin mit dem Vertragshändlergeschäft und den dort angesichts der Standards zu Recht in der Regel höheren Margen amortisieren.
Wenn aber immer mehr Fahrzeuge im Agentursystem zu den geringen Vergütungen verkauft werden sollen, ist das für den Handel nicht mehr tragbar. Deswegen wird der Widerstand im Volkswagen-Netz aber auch bei Audi, wo es ebenfalls ein Agentursystem geben soll und Seat, die bei ihrem Elektrofahrzeug bereits damit begonnen haben, immer größer. Auch die Skoda-Händlervertreter versuchen die Einführung mit der derzeit geringen Agenturprovision zu verhindern.