Die Volkswagen Finanzdienstleistungen sind trotz der wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten stark in das Jahr 2022 gestartet. Wie die Konzernsparte VWFS in Braunschweig mitteilte, legte der Vertragsbestand im ersten Quartal leicht auf rund 22,1 Millionen Verträge zu – was einem Plus von 0,9 Prozent entspricht. Die Vertragszugänge gingen gegenüber dem Vorjahreszeitrum allerdings um 2,7 Prozent auf 1,9 Millionen Stück zurück.
Grund für die Einbußen beim Neugeschäft sei die aktuell angespannte Liefersituation bei Neuwagen, so VWFS. "Einen Teil dieser Rückgänge haben wir jedoch durch ein starkes Versicherungs- und Dienstleistungsgeschäft kompensiert", erklärte Vertriebschef Anthony Bandmann.
Positiv entwickelte sich laut Unternehmen das Neugeschäft mit Gebrauchtfahrzeugen. Die Anzahl der Neuverträge belief sich auf 208.944 Stück – eine Steigerung von 8,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zuwächse gab es ebenfalls bei den Service- und Versicherungsverträgen für Gebrauchte. Bandmann: "Unsere Fokussierung auf das Gebrauchtwagengeschäft zeigt nachhaltige Erfolge. Der weltweite Ausbau dieses Geschäftsfeldes bleibt ein wichtiger Faktor für unser künftiges Wachstum."
In größten Einzelmarkt Deutschland verzeichneten die Volkswagen Finanzdienstleistungen einen Rückgang der Neuverträge auf rund 455.300 Stück (minus 2,8 Prozent). Auch der Vertragsbestand sank um 1,5 Prozent auf 6,19 Millionen Stück.
Sondereffekte prägen Quartalsergebnis
Operativ verdiente die Sparte im ersten Vierteljahr rund 1,5 Milliarden Euro. Das bedeutete einen kräftigen Zuwachs von fast 65 Prozent. Verantwortlich dafür waren weiterhin Sondereffekte. "Neben weiterhin stabilen Risikokosten für Kredit- und Restwertrisiken waren die sehr guten Vermarktungsergebnisse aus unserem Gebrauchtwagengeschäft aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage ein wesentlicher Ergebnistreiber", sagte Finanzvorstand Frank Fiedler.
Beim Ausblick bleibt das Unternehmen vorsichtig. Die politische und gesamtwirtschaftliche Entwicklung sei noch nicht abzuschätzen, so Fiedler. "Wir halten an unserer Ergebnisprognose von rund vier Milliarden Euro für das Jahr 2022 fest."