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Viersitzer-Smart: Daimler wagt neuen Anlauf

16.07.2014 12:50 Uhr
Lange hatte Daimler mit seinem City-Flitzer Smart nicht viel Freude. Nun legt der Autobauer ein neues Model des Winzlings nach.
© Foto: Daimler

Lange hatte Daimler mit seinem City-Flitzer Smart nicht viel Freude. Nun legt der Autobauer ein neues Model des Winzlings nach - und will die Verkäufe zusätzlich mit einer Viersitzer-Variante ankurbeln.

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In unwegsamem Gelände scheitert der Smart kläglich. In Tümpeln säuft der Auto-Winzling von Daimler sprichwörtlich ab und sandige Hügel kullert er hilflos herunter. Dafür - das suggeriert zumindest ein selbstironischer Werbefilm des Autobauers – kommt der Zweisitzer in der Stadt in jede noch so kleine Parklücke. Was das Werbevideo ebenfalls zeigt: Daimler kennt die Vorzüge seines Smart – und dessen Schwächen. 

Mit einem neuen Modell des City-Flitzers Fortwo wollen die Schwaben nun in Zeiten von CO2-Obergrenzen und zunehmender Urbanisierung stärker punkten. Die dritte Smart-Generation hat an diesem Mittwoch in Berlin Weltpremiere.

Künftig können wieder doppelt so viele Menschen in dem Stadtflitzer Platz nehmen: Nach dem Flop des Forfour vor mehreren Jahren bringt Daimler nun erneut eine zusätzliche Variante für vier Insassen auf den Markt.

"Wir erwarten beim Absatz durch die beiden neuen Smart-Modelle ab 2015 ein sehr starkes Wachstum", kündigt eine Daimler-Sprecherin an ohne konkreter zu werden. In der Vergangenheit machte der Smart den Schwaben nämlich nicht unbedingt Freude: Statt der anfangs geplanten 200.000 Autos jährlich verkauften sie zuletzt etwa die Hälfte.

Erster Versuch 2006 gescheitert

Die erste Variante mit vier Sitzen baute Daimler nur gut zwei Jahre lang – 2006 wurde die Produktion wegen enttäuschender Verkaufszahlen eingestellt. Damals war der Versuch gescheitert, den Smart mit einem milliardenschweren Sanierungsprogramm auf die Spur zu bringen.

"Die Fallhöhe ist hoch", sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Hochschule der Wirtschaft in Bergisch-Gladbach mit Blick auf den Viersitzer-Smart. "Wenn das noch mal schiefgeht, dann wird es schwer zu argumentieren, dass es einen dritten Versuch geben sollte." 

Dieses Mal sind die Voraussetzungen für das Stadtauto aber besser: Daimler arbeitet für den neuen Smart mit Renault zusammen, der Viersitzer wird am Produktionsstandort des Partners im slowenischen Novo Mesto gebaut. Dadurch habe Daimler die Kosten besser im Griff, erklärt Autoexperte Bratzel. Beim früheren Partner Mitsubishi habe Daimler zudem vergleichsweise wenig Spielraum bei der Gestaltung gehabt – das könne nun anders sein.

Reichlich Konkurrenz bei Stadtautos

Während der Smart-Zweisitzer das Segment des kleinen Stadtautos 1998 noch mitbegründete, gibt es in dem Bereich mittlerweile vor allem bei kleinen Viersitzern reichlich Konkurrenz. Allein der Mini von BMW verkaufte sich im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Mal. Zum Vergleich: Selbst zu Spitzenzeiten 2008 setzte Daimler den Smart lediglich 134.700 Mal ab. Kleine City-Flitzer haben auch Fiat mit seinem 500, Volkswagen mit dem Up oder Opel mit dem Adam im Portfolio.

"Andererseits sind die Chancen auch hoch", betont Bratzel. Mit dem Smart ist Daimler Branchenkennern zufolge gut gerüstet für die zunehmende Urbanisierung und die entsprechende Nachfrage nach kleinen Autos für die Stadt.

Zudem tun die Schwaben mit dem Auto-Winzling auch noch etwas für ihr Image. "Der Smart bringt dem Konzern einige CO2-Verbesserungspunkte", erklärt Bratzel. Die Mini-Autos ermöglichen durch ihren positiven Einfluss auf die Klimabilanz verbrauchsstärkere Dickschiffe wie die S- oder E-Klasse - die wiederum kurbeln die Profitabilität des Konzerns an. (dpa)

Die Weltpremiere des neuen Smart können Sie am 16. Juli ab 20:00 Uhr auf AUTOHAUS Online im Livestream verfolgen.


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KOMMENTARE


UE

16.07.2014 - 13:50 Uhr

Schon clever: man nehme einen Renault, klebe ein "Premium-Logo" drauf und mache sich die Taschen voll. Ob die Rechnung aufgeht wird sich zeigen. Nur: der "Renault-MB" muss gegen echte Konkurenz bestehen. Und ob er DAS schafft?! Ich weiß nicht...


xXx

17.07.2014 - 09:12 Uhr

Sehe ich ganz genauso. Die Verschmelzung von Mercedes und Renault ist äußerst bedenklich. Da werden in einem so neuen Fahrzeug immernoch Türgriffe und Schalthebel von vor 10 Jahren verbaut...Das hat nichts mehr mit Mercedes zu tun!


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