Besitzer von Elektroautos können ihre Fahrzeuge in Deutschland an deutlich mehr Orten aufladen als noch zum Jahresbeginn. Inzwischen seien bundesweit 6.517 öffentliche Ladepunkte installiert, berichtete der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Freitag in Berlin. Zuvor hatte auch das "Handelsblatt" darüber berichtet. Ende 2015 hatte die Zahl der Auflademöglichkeiten noch bei 5.836 gelegen.
Bei der regionalen Verteilung liegt Nordrhein-Westfalen nun weiter an erster Stelle, dort waren Ende Juni 1.335 Ladepunkte verfügbar. Es folgten Baden-Württemberg (1.182) und Bayern (937). Unter den großen Städten führten Berlin (529), Stuttgart (366) und Hamburg (292).
Entscheidend ist jedoch nicht nur die absolute Zahl der Ladepunkte, sondern die Dichte des Netzes. Bezogen auf die Einwohner des jeweiligen Bundeslandes nahmen die Stadtstaaten die besten Positionen ein: Hamburg wies rechnerisch pro eine Million Bürger 166 öffentliche Ladestellen aus, Berlin 152. Bestes Flächenland war Baden-Württemberg mit im Schnitt 110 Ladepunkten je Einwohner-Million. Am Ende lagen das Saarland (27), Schleswig-Holstein (22) und Brandeburg (21).
Laut BDEW steht in 974 deutschen Städten und Gemeinden wenigstens ein öffentlicher Ladepunkt bereit. Eine hinreichend hohe Abdeckung gilt als entscheidende Bedingung für einen Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland. Bisher ist das Netz recht dünn – nicht nur Kritiker der Kaufprämie für E-Autos betonen daher, dass es neben günstigeren Fahrzeugen auch mehr Investitionen in die Infrastruktur geben muss. (dpa)