Ausgabe 09/2013: Unter die Arme greifen

Unter die Arme greifenFlottenmanagement – Innerhalb des Netzwerkes Fleetcar + Service Community unterstützen sich Großkundenberater von VW und Audi gegenseitig. Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer Manfred Sensburg. Von Daniela Kohnena utohäuser können zumeist nicht über ihre Region hinaus aktiv sein – auch wenn Inhaber und Geschäftsführer dies gerne erreichen würden –, sondern ihren Hauptsitz höchstens um einige zusätzliche Standorte in ihrer Umgebung erweitern. Kooperationen unter Händlern vergrößern den eigenen Radius allerdings enorm – wie bei der Fleetcar + Service Community, einem Zusammenschluss von Großkundenleistungszentren der Marken VW und Audi. AUTOHAUS sprach darüber mit Manfred Sensburg, Geschäftsführer der Fleetcar + Service Community (F+SC). AH: Mit welcher Ausgangslage und Zielsetzung wurde die Fleetcar + Service Community 2006 gegründet?M. Sensburg: In 2004 haben sich fünf Großkundenbetreuer aus unterschiedlichen Autohäusern, die an der ersten VW-Ausbildung zum zertifizierten Fuhrparkmanagementberater teilnahmen, zusammengesetzt, um die Schwierigkeiten des Handels und der Kunden im täglichen Geschäftsalltag herauszuselektieren und dafür Lösungen zu finden ...AH: ... welche Schwierigkeiten waren das?M. Sensburg: Es ging dabei vor allem um die Unzufriedenheit der Fuhrparkverantwortlichen mit der Vielzahl von Ansprechpartnern und unterschiedlichen Prozessen, die ein überregionaler Fuhrpark mit sich bringt. Außerdem war es dem betreuenden Händler fast unmöglich, seine Kundenvereinbarungen nicht nur am Hauptstandort des Kunden, sondern bundesweit umzusetzen. Damals kam man auf die Idee, ein Netzwerk von Autohäusern zu kreieren, die sich dabei gegenseitig unterstützen können. Diese Idee wurde den Geschäftsführern der fünf Autohäuser vorgestellt und begeistert angenommen. Die Vorteile für HändlerAH: Wie funktioniert das Netzwerk?M. Sensburg: Die F+SC ist eine Gemeinschaft von inhabergeführten Familienunternehmen, die sich bundesweit bei der Betreuung ihrer Großkunden und deren Fuhrparkverantwortlichen mit einheitlichen Dienstleistungen unter der Regie eines persönlichen Ansprechpartners unterstützen. Das funktioniert, indem ein Autohaus, beispielsweise in Hamburg, an seinem Standort einen Großkunden des F+SC-Partners in München betreut – ohne für die Dienstleistungen einen Geldbetrag zu erhalten oder den Kunden abzuwerben. Die Basis bildet dabei das Vertrauen in die anderen Mitglieder. AH: Was ist das Besondere für die Mitglieder?M. Sensburg: Sie können jedem Fuhrparkverantwortlichen bundesweit einen Ansprechpartner für seine Dienstleistungen garantieren – nicht nur am Firmenhauptsitz. Die Fuhrparkberater können damit nicht nur ihre Großkunden durch die verbesserte Serviceleistung binden, sondern haben durch dieses Alleinstellungsmerkmal bei der Neukundenakquise von überregional aufgestellten Fuhrparks auch einen Wettbewerbsvorteil. AH: Wie viele Mitglieder haben Sie derzeit? M. Sensburg: Mittlerweile gehören deutschlandweit 60 Autohäuser zu unserem Netzwerk, deren Geschäftsführer sich zweimal im Jahr zur Gesellschafterversammlung treffen. Darunter gibt es jährlich mehrere Treffen der Kollegen auf der operativen Ebene.AH: Wie ist das Netzwerk gewachsen? M. Sensburg: Die Gründungsgesellschafter der F+SC sind die Autohäuser Christl & Schowalter in München, Knubel in Münster, Luft in Eschborn und Pattusch in Dresden. Beim Start einigte man sich zunächst auf rund 50 deutschlandweite Standorte, an denen es jeweils einen Partner des Netzwerkes, d. h. ein Autohaus, geben sollte, um eine möglichst ideale Kundenbetreuung zu ermöglich. In den ersten zwei Jahren haben wir zirka 25 Partner gewinnen können. Die Mitglieder folgten informell über Mund-zu-Mund-Propaganda. Wie man beitreten kannAH: Welche Partner sind für Sie interessant?M. Sensburg: Wir achten auf seriöse und wirtschaftlich gesunde Partner und suchen nicht nur Händler mit einer für unsere Kunden optimalen Lage, sondern vor allem solche, die eine möglichst identische Philosophie innerhalb ihres Unternehmens vertreten. Diese besteht darin, als inhabergeführtes Autohaus die Menschen in den Vordergrund zu stellen und nicht ausschließlich den Umsatz und die Stückzahlen im Fokus zu haben. Es muss im Hause einfach auf nachhaltige Geschäftsbeziehungen gesetzt werden, bei denen persönliche Beziehungen eine große Rolle spielen. AH: Wie kann man dem Zusammenschluss beitreten? M. Sensburg: Wenn ein Mitgliedsantrag gestellt wird, prüfen wir zunächst, ob das Autohaus ein Familienbetrieb ist und ob die Standortlage sowie die Firmenkultur passt. Danach erfragen wir beim nächstgelegenen Standortpartner, was er von einem Beitritt hält. Zudem existieren Kriterien, die nicht nur bei der Aufnahme, sondern auch weiterhin nach dem Beitritt erfüllt werden müssen. So muss der neue Partner z. B. den Status eines VW-Großkundenleistungszentrums haben, über in Fuhrparkbelangen qualifiziertes und zertifiziertes Personal verfügen und unsere bestehenden Service- und Vertriebsstandards anerkennen und umsetzen. Er muss auch einverstanden sein, dass seine Mitarbeiter in der F+SC-Akademie weiterqualifiziert werden und unseren Ehrenkodex für die Zusammenarbeit im Netzwerk akzeptieren. Zusätzlich gibt es beispielsweise auch einmal im Jahr ein Audit in den Autohäusern. Fuhrparkmanagement ausbauenAH: Existieren Konkurrenznetzwerke auf dem Markt? M. Sensburg: Bisher ist uns kein vergleichbarer Zusammenschluss bekannt, der sich in dieser Form mit den Bedürfnissen der Fuhrparkverantwortlichen beschäftigt. AH: In welchen Bereichen möchten Sie sich noch verbessern? M. Sensburg: Wir werden das Thema Fuhrparkmanagement noch weiter ausbauen. Dazu gehören für uns besonders eine bundesweite Servicesteuerung, die Fuhrparkverwaltung und eine verbesserte Beratungsleistung zur Fuhrparkoptimierung, z. B. mit TCO-Analyse, Muster für eine Car Policy und mit Informationen zum Fuhrparkrecht. Dafür besitzen wir u. a. bereits seit einem halben Jahr eine auf FleetCars basierende, dafür nötige Verwaltungssoftware und eine App zur Nutzersteuerung. Unsere Partner gehen bereits auf ihre Kunden zu und sprechen diese auf zusätzliche Dienstleistungen wie Nutzerbetreuung, Terminverwaltung oder Rechnungsprüfung an, die wir ihnen nun anbieten können. AH: Herr Sensburg, herzlichen Dank für das Gespräch!Lesen SIe hier...... was der Zusammenschluss aus Großkundenleistungszentren den Händlern bietet und wie man Mitglied werden kann.

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