Volvo Cars Germany: "Unser Ziel ist ein neuer Verkaufsrekord"

Gute Nachrichten für die deutschen Volvo-Händler: Thomas Bauch ist der festen Überzeugung, dass der Fahrzeugvertrieb eine Handelsorganisation benötige. Ein Gespräch mit dem Geschäftsführer von Volvo Cars Germany über neue Modelle, das Händlernetz und den Vertrieb der Zukunft. AH: Herr Bauch, wie präsentiert sich Volvo nach dem ersten Quartal 2017? T. Bauch: Unsere Lage ist sehr gut. Nach einem erfolgreichen Jahr 2016 sind wir auch zu Beginn des neuen Jahres gut gestartet. Unsere Verkäufe laufen auf hohem Niveau und wir vergrößern stetig unser Auftragsbuch. Es geht uns momentan darum, dass wir die Autos, die wir verkaufen, auch geliefert bekommen. Die Nachfrage ist ja inzwischen weltweit sehr hoch. So wurden beispielsweise zum Ende des Jahres 2016 viele Fahrzeuge geliefert, die wir bereits im Oktober erwartet hatten. Leider hat sich dies auch im neuen Jahr zunächst fortgesetzt. Mit Abschluss des ersten Quartals hat sich die Situation jedoch normalisiert. Erfolge von V90 und S90 AH: Gerade in der oberen Mittelklasse haben es die Importeure aufgrund der Dominanz der deutschen Hersteller sehr schwer, sich zu behaupten. Wie haben sich hier Volvo V90 und S90 geschlagen? T. Bauch: Trotz des starken Wettbewerbs konnten wir Fuß fassen und wir stellen eine erhöhte Nachfrage bei gewerblichen Endkunden fest. Bisher sind wir in den großen Fuhrparks allerdings nicht sehr stark vertreten. Hier sehen wir noch Potenzial, insbesondere mit der Vorstellung der kleineren Motoren. Mit dem D3 sind wir hinsichtlich der Motorisierung und der Preisgestaltung im Flottenumfeld sehr gut positioniert. Verkaufsplan V90 und S90 AH: Wie viele Fahrzeuge wollen Sie dann von Volvo V90 und S90 in 2017 verkaufen? T. Bauch: Aufgrund der Flexibilität der Plattformen sind wir nicht mehr festgelegt von vornherein zu sagen, welche Menge wir von welchem Modell absetzen wollen. Wir können uns auf die Kundenerwartungen und die Kundenaufträge konzentrieren. Die Produktion richtet sich also nach den Aufträgen. In Summe wird mehr als ein Drittel unserer Verkäufe auf Modelle der 90er Familie entfallen. Über 42.000 in 2017 AH: Wie viele Volvo XC90 wurden bisher verkauft? T. Bauch: Seit der Markteinführung vor 20 Monaten konnten wir über 25.000 Autos absetzen. Das ist ein immenser Erfolg für uns. Wir haben im vergangenen Jahr rund 40.000 Autos in Deutschland verkauft. Unser stärkstes Jahr war 1998 mit über 42.000 Zulassungen. Unser Ziel für 2017 ist ein neuer Verkaufsrekord. Dafür haben wir die richtigen Produkte und der Markt scheint sich ebenso in eine positive Richtung zu entwickeln. Neuer Volvo XC60 AH: In Genf wurde der neue Volvo XC60 erstmals präsentiert. Sind Sie zufrieden? T. Bauch: Das Auto wird im Sommer in Deutschland eingeführt, der Verkaufsstart erfolgte bereits mit der Weltpremiere auf dem Genfer Salon. Der Einstiegspreis beträgt 48.050 Euro für das Modell Volvo XC60 D4 AWD Momentum. Im weiteren Verlauf des Produktzyklus werden wir auch noch kleinere Motoren, Frontantrieb und manuelle Getriebe sowie niedrigere Ausstattungslevel anbieten. Über die Baureihe gesehen, ist das gegenüber der ersten Generation des SUV eine sehr moderate Preiserhöhung zwischen 1.300 und 1.600 Euro. Der Vorgänger war das am meisten verkaufte SUV in seinem Segment in Europa. An diesem Erfolg wollen wir anknüpfen. Wir haben mit 115.000 verkauften Volvo XC60 eine breite Kundenbasis und einen sehr hohen Marktanteil im Segment in Deutschland. Es wird sehr anspruchsvoll werden, wenn wir dieses Ergebnis des Vorgängers deutlich übertreffen wollen. XC40 kommt zum Jahresende AH: Und zum Ende des Jahres ...? T. Bauch: ... werden wir den Volvo XC40 präsentieren. Hier sind wir dann in einem für uns neuen Segment mit dem größten Wachstum vertreten. In den Jahren 2018 und 2019 wird dann unter anderem die 60er-Familie vervollständigt und wir werden den ersten vollelektrisch angetriebenen Volvo vorstellen. AH: In 2018 hat man dann eine anständige SUV-Palette? T. Bauch: Mit dem Volvo XC90, unserem Bestseller XC60 und dem neuen XC40 sind wir bestens aufgestellt. Entwicklung Händlernetz AH: In welcher Form hat der Handel partizipiert? T. Bauch: Die Rendite hat sich 2016 deutlich verbessert. AH: Gibt es Korrekturen beim Vertriebsnetz? T. Bauch: Wir haben 134 Unternehmer mit 259 Verkaufsstandorten, hinzu kommen 70 reine Servicestandorte. Damit können wir Deutschland abdecken und sind gut aufgestellt. Letztlich geht es uns um die Profitabilität an jedem Standort. Die wollen wir mit zusätzlichen Standorten nicht schwächen. AH: Wie sieht der Vertrieb der Zukunft aus? T. Bauch: Wir sind der festen Überzeugung, dass der Fahrzeugvertrieb eine Handelsorganisation benötigt. Wir brauchen jemanden, der bereit ist, um 22 Uhr an das Telefon zu gehen, wenn der Kunde beispielsweise ein Problem mit seinem Fahrzeug hat. Wir werden deshalb von unserem Konzept in Deutschland nicht abweichen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es auch bei uns eine ähnliche Präsentation und Vertriebsstruktur wie in Stockholm geben wird. Das heißt, das Händlernetz wird in der Hauptstadt ergänzt von einem Volvo-Ausstellungsraum, in dem mit Kunden auch Geschäftsanbahnungen getätigt werden. Die Auslieferung erfolgt in diesen Fällen über den Handel. Der Kunde, der in ein Autohaus kommt, möchte sich ins Auto setzen, anfassen und riechen. Den Rest kann er auch digital von zu Hause aus machen. Der Handel ist gut beraten, sich auf seine Stärken zu konzentrieren. AH: Herr Bauch, herzlichen Dank für das Gespräch. Interview: Ralph M. Meunzel

Chery: So erfolgt der Deutschland-Start 2025

Forum Automotive: Branchenwandel als Chance nutzen

Hyundai Ioniq 9: Dieses große E-SUV kommt nach Europa

Fahrzeugschaden in der Waschanlage: BGH-Urteil "richtungsweisend"

ZDK-Krise: Einheit macht stark, Zwietracht schwächt

Alle Schlagzeilen

Volvo Cars Germany: "Unser Ziel ist ein neuer Verkaufsrekord"

HASHTAG

#Volvo

Neuer Volvo XC60: Das kostet das Schweden-SUV

70 Jahre Volvo PV 444 vs. Saab 92: Begehrenswerte Buckel und tolle Trolle

Autowelt Linz: Neuer Name, zusätzliche Marke

Mehr zum Thema

#Volvo

Volvo XC90: Ein SUV-Klassiker häutet sich

Volvo EX60 und ES90: Neue Stromer-Architektur kommt

CO2-Fußabdruck von E-Autos: Volvo veröffentlicht Batterie-Pass

MEISTGELESEN

Sternauto: Größter BYD-Store in Deutschland eröffnet

Dacia: "Wir erobern von anderen Marken"

Mercedes zeigt neuen Benzinmotor: Es wird noch verbrannt

STELLENANGEBOTE

Werkstattmeister Karosserie (m/w/d)

Servicetechniker (m/w/d)

Juniorverkäufer (m/w/d)

Finanz- oder Bilanzbuchhalter (m/w/d)

Leiter IT (w/m/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER