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Umweltprämie: Experte begrüßt Förderung von Buy backs

23.01.2009 06:50 Uhr
Friedrich Arbeiter

Friedrich Arbeiter erachtet die geplante Hineinnahme von maximal einjährigen Ex-Mietwagen in die staatliche Förderung als sinnvoll für Handel und Endverbraucher. Letztere könnten aber bald vor einem neuen Problem stehen.

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Der Gebrauchtwagenexperte Friedrich Arbeiter erachtet die geplante Einbeziehung der Ex-Mietwagen (Buy backs) in die Verschrottungsprämie als sinnvoll für Handel und Endverbraucher. "Die sowieso preisgünstigen Ex-Mietwagen werden mit der Subvention für die Endverbraucher sehr attraktiv. Das erweitert die Zahl der Nachfrager deutlich", sagte Arbeiter am Freitag gegenüber AUTOHAUS Online. Jetzt stelle sich die Frage, ob das bisher gedeckelte Budget von 1,5 Milliarden Euro nicht doch noch angehoben werden müsse. Der staatliche Subventionstopf reicht nach bisherigen Angaben nur für 600.000 Geschäfte. Aktuellen Umfragen zufolge muss aber von einer dreifach höheren Zahl an Nachfragern ausgegangen werden. Laut Arbeiter ist zudem ein für Endverbraucher besonders wichtiger Punkt beim Ablauf nach wie vor ungeklärt. Die Käufer seien überwiegend darauf angewiesen, ihre Altautos solange weiter zu nutzen, bis der Neuwagen angeliefert ist. Schon heute müsse aber ein Kunde auf einen neuen Fiat 500 sechs Monate warten. Würde die Subvention erst nach der realen Verschrottung ausgezahlt, z.B. nach acht Monaten, könnte der Fördertopf bereits geleert sein. Arbeiter: "Woher kommt jetzt das dringend benötigte Interimsauto?" (rp)

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KOMMENTARE


Fraglich

23.01.2009 - 15:37 Uhr

Wie weit soll diese Diskussion noch gehen (...) So weit ich verstanden habe geht es vorallem um die Unterstützung von Herstellern mit Überproduktionen bzw. massiven Nachfragerückgängen. Was also soll dieser Einwand bei einer Lieferfähigkeit von acht Monaten, welche Fahrzeuge betrifft dies denn ?


Hahn

23.01.2009 - 17:30 Uhr

Es handelt sich hierbei doch nach wie vor um ein Konjunkturprogramm, das die Nachfrage in der notleidende Kfz-Branche ankurbeln soll und augenscheinlich eine beachtliche Wirkung zeigt. Warum also sollte man Geld - das ohnehin nicht ausreichend vorhanden zu sein scheint - verwenden, um Vermieter bei der Vermarktung Ihrer Fahrzeuge zu unterstützen. Wo soll denn hierbei der angestrebte Wachstumseffekt für die Autombobilindustrie ligen ? Einen Nutzen für den Neuwagnhandel kann ebenfalls nicht erkennen. Das einzige, was man mit solchen Diskusionen erreicht, ist, dass sich der Kunde wieder verunsichert zurückzieht.


Kein Professor

24.01.2009 - 08:54 Uhr

Meine lieben Herren Hahn und Fraglich, haben Sie denn immer noch nicht verstanden, um was es bei der Abwrackprämie geht? Ich erkläre es noch mal so: Da ist jemand, der spielt gern mit dem Geld der Steuerzahler - also unserem Geld. Nennen wir ihn Politiker. Der muss sich dafür auch nicht verantworten, wenn er großen Mist baut - so wie wir. Dann kommt jemand, der heisst Automobilhersteller, Mietwagenfirma, Lobby, Manager oder Großverdiener - so wie wir nicht. Der sagt dann: "Hops, wir wollen alle etwas aus dem großen Topf, der uns nicht gehört, lieber Politiker. Und wenn Du, lieber Politiker, noch ein bißchen Politik in Deutschland machen möchtest und in meinem Aufsichtsrat die Zeit absitzen und viel Geld in Deine eigene Tasche drücken möchtest, dann entscheide Dich bitte für uns!" - nicht für uns! Ja, so einfach geht das heutzutage. Also fragt bitte nicht nach Sinn oder Unsinn. Alles klar?


Friedrich Arbeiter

26.01.2009 - 12:13 Uhr

Die Einbeziehung der Buy backs in den Subventionstopf bewerte ich deshalb positiv, weil es das Ziel des Konjunkturprogramms ist, den Kfz-Handel sowie Importeure und Hersteller zu unterstützen. Und es gibt einige Händlerbetriebe, die sich auf Buy backs konzentriert haben und die ggf. in große Schwierigkeiten kämen, wenn die Buy backs ausgeschlossen blieben. Das gilt ebenso für Importeure und Hersteller, mit ihren Buy back Flotten. Wenn diese Fahrzeuge (da preislich im Vergleich zu einem subventionierten Neuwagen nicht mehr attraktiv) stehen bleiben, könnte das große Verluste für das jeweilige Haus zur Folge haben. Das Konjunkturprogramm soll aber keine Verluste produzieren, sondern Erfolge! Außerdem: Die Anzahl der Buy-backs beträgt – nach meiner Schätzung – zirka 40- bis 50.000 Fahrzeuge insgesamt. Davon dürften voraussichtlich nur die kleineren Fahrzeuge profitieren. Die Zahl ist also – gegenüber 600.000 förderbaren Geschäften – doch relativ niedrig. Zu den Diskussionen möchte ich anmerken: Das Programm wurde mit heißer Nadel gestrickt und die Experten erst anschließend angehört. Jetzt werden die Richtlinien weiter ausgebaut und verbessert. Daran arbeiten viele und ohne Diskussion der Vor- und Nachteile jeder Einzelrichtlinie, könnte vieles für den Handel nachteilig ausgehen. Jetzt gibt es ein wirklich tolles Hilfspaket, an das letztes Jahr noch keiner geglaubt hätte. Wir sollten das sehr, sehr positiv bewerten und weiter an Verbesserungen arbeiten, solange das noch möglich ist – und im Verkauf die Chancen nutzen, so gut es nur geht. Wenn Sie einen ausführlichen Kommentar zur Verschrottungsprämie möchten, senden Sie mir ein E-Mail. Beste Grüße Friedrich Arbeiter


Striker

27.01.2009 - 10:03 Uhr

Hallo Herr Arbeiter, bei allem Respekt vor Ihrem unerschütterlichen Optimismus: Das, was "Kein Professor" hier etwas polemisch und überzogen darstellt, spiegelt doch die Realität wider. Menschen neigen dazu, in erster Linie ihre eigenen Probleme zu sehen und den Blick über den Tellerrand zu unterlassen. Wenn man aber das, was uns hier als Konjunkturpaket verkauft wird, mal in einen größeren Kontext stellt, bleibt festzuhalten, dass unsere Branche zu Lasten der Allgemeinheit subventioniert wird. Dem würde ich ja bedingt zustimmen, wenn branchenintern mal die Hausaufgaben erledigt worden wären. Aber machen wir uns doch nichts vor: Wir haben Überproduktion, viele Produkte, die am Markt vorbeigehen, völlig überbesetzte Händler- und Servicenetze, eine Preispolitik, die die Realitäten verkennt (sowohl im Service als auch im Verkauf), viel zu viele Händler, die eigentlich gar nicht mehr lebensfähig sind (und einige Hersteller dazu. Und darüber hinaus lügen wir uns selbst in die Taschen. Die von Ihnen angesprochenen Buy-Back-Händler, die ohne die Staatshilfe in große Schwierigkeiten kommen würden, sind doch wohl selbständige Unternehmer, die das Risiko sehenden Auges eingegangen sind. Wenn diese Händler nun in Schwierigkeiten kommen, nennt man das unternehmerisches Risiko. Eine persönliche Anmerkung erlaube ich mir darüber hinaus: Gerade die von Ihnen angesprochenen Händler haben über viele Jahre hinweg mit fragwürdigen Methoden den Markt kaputt gemacht. Weshalb soll dafür noch der Steuerzahler haften? Außerdem bin ich der Überzeugung, dass Krisen der Marktbereinigung dienen. Das gehört genauso zur Marktwirtschaft, wie die Erfolgsseite. Diese künstlichen, rein politisch motivierten Eingriffe des Staates verhindern diese Marktbereinigung und sorgen dafür, dass die schwachen Marktteilnehmer eben nicht aus dem Markt ausscheiden bzw. deren Sterben verlängert wird und damit den starken Marktteilnehmern das Leben zusätzlich schwer gemacht wird. Von daher ist das, was wir hier erleben, nichts weiter als Augenwischerei und Staatsdirigismus.


Friedrich Arbeiter

28.01.2009 - 13:20 Uhr

Hallo Striker, Ihre Zuschrift ist lesenswert und ernst zu nehmen. Man könnte sie wie folgt titeln: "15 Jahre Überproduktion und die Folgen". Es gibt alle diese Missstände und noch mehr z.B. den Verlust an Unternehmenskultur u.a., leider. Es gibt aber auch noch andere Aspekte, z.B., dass wir alle nur Menschen sind und Fehler machen, Risiken eingehen, wo wir es nicht sollen usw. Und es gibt auch viele kleinere Händler, die Buy backs zugekauft haben oder denen sie vom großen Partner aufs Auge gedrückt wurden. Weitere Aspekte sind die Ziele der Regierung. Marktbereinigung gehört – wie Sie richtig schreiben – zur Marktwirtschaft dazu, aber eine Kettenreaktion mit einem massenweisen Absturz des Kfz-Handels mit entsprechenden Folgen bei Herstellern – das musste verhindert werden. Wir sollten das Programm daher dankbar annehmen, auch wenn bürokratische Hürden bei der vollkommen unnötigen Verschrottung aufgebaut wurden und weitere Schwachpunkte enthalten sind. Unterm Strich ist es gut für die Branche. Noch wichtiger bewerte ich die psychologische Wirkung. Die Kunden kommen in die Autohäuser, kaufen Autos und überall hellt sich die Stimmung auf. Man könnte schon fast meinen, es geht wieder aufwärts. Siehe dazu Zeit online – Wirtschaft geht es besser – vom 27.01.2009. Wir brauchen eine positive Generalstimmung in Deutschland. Beste Grüße Friedrich Arbeiter


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