-- Anzeige --

Umfrage: Autohändler ächzen weiter unter Euro 5-Dieseln

21.06.2019 14:41 Uhr
Umfrage: Autohändler ächzen weiter unter Euro 5-Dieseln
ZDK-Vize Peckruhn: "Von einer Entspannung kann nicht gesprochen werden."
© Foto: ProMotor

Zwar schrumpft der Bestand an schwer verkäuflichen Euro-5-Pkw langsam, dennoch bleibt das Verlustrisiko für die Betriebe hoch. Der ZDK bekräftigt seine Forderung nach einer zügigen Hardware-Nachrüstung.

-- Anzeige --

Das Problem der Euro-5-Dieselbestände ist für den deutschen Autohandel noch immer nicht gelöst. Zwar mindere sich der Bestand an den schwer verkäuflichen Fahrzeugen langsam, dennoch bleibe das Verlustrisiko hoch, teilte das Deutsche Kraftahrzeuggewerbe (ZDK) am Freitag auf Basis einer aktuellen Blitzumfrage unter rund 600 Händlern mit. Demzufolge gaben rund 64 Prozent der Befragten im Juni an, dass sich die Situation nicht entschärft habe.

Seit Ausbruch der Dieselkrise vor mehr als zwei Jahren können die Autohäuser Euro-5-Diesel mit zu hohen Schadstoffwerten nur mit massiven Abschlägen verkaufen. Die Folgen: Der Ertrag schrumpft. 2018 sank die durchschnittliche Umsatzrendite der Branchenfirmen um 0,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 1,3 Prozent.

"Von einer Entspannung kann nicht gesprochen werden", betonte ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn in Bonn. Die Struktur der befragten Betriebe zeige außerdem, dass die Situation regional unterschiedlich bewertet werde und sich besonders in Großstädten verschärfe.

Peckruhn bekräftige deshalb die Forderung des Verbands nach einer zügigen Hardware-Nachrüstung älterer Dieselfahrzeuge. "Wir warten dringend auf freigegebene Systeme. Unsere Betriebe stehen bereit, sie nachzurüsten." Die Umrüstungen am Motor sind Teil eines Maßnahmenpakets der Bundesregierung für bessere Luft in Städten. Erste Nachrüstsets werden für die zweite Jahreshälfte erwartet.

Unzureichende Unterstützung

Der Verlust pro Euro-5-Dieselfahrzeug liegt laut der Branchenbefragung bei 20 bis 30 Prozent. Daher wünschen sich die Händler mehr Unterstützungsmaßnahmen der Hersteller und Importeure zum Abverkauf von gebrauchten Dieseln. Was hier bisher geschieht, bewerten 86 Prozent der Kfz-Unternehmen als unzureichend. (rp)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Dieselkrise

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


Rollol

22.06.2019 - 09:54 Uhr

€ 5 Diesel sind bei uns in der Gebracutwagenabteilung ein Selbstgänger, wenn der Preis, Ausstattung, Pflegezustand & die Laufleistung vernünftig sind. Bis 100.000km nehnen wir unser eigenen Fabrikate mit 100% nach erfolgter Werkstattprüfung Inzahlung, ab 100.000km bis 150.000km mit Abschlägen, holen Aufkäuferpreise ein & rechnen diese dann für den Kunden. Dieser Ablauf hat sich bei uns gut eingelaufen. Hohe Laufleistungen gehen direkt in den Export, ist so, war vor der Dieseldiskussion auch schon so ...


Arno Dressler

23.06.2019 - 11:08 Uhr

Der Automobilhandel trägt die Risiken der Leasingrückläufer bei vielen Fabrikaten auf seinen Schultern für abgeschlossene Verträge die noch bis zu 5 Jahre Laufzeit haben. Bei den Risikobewertungen der Banken für diesen Geschäftszweig wird es entscheidend sein ob ein Autohaus überleben wird. Hier werden die Betriebe sowohl von den Herstellern als auch von der Regierung alleine gelassen. Es geht um Existenzen im Mittelstand die Hilfe benötigen. Bei kommenden Insolvenzen gehen Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze verloren. Sehr leichtfertig wird mit diesen mittelständischen Existenzen umgegangen!


Lumen

24.06.2019 - 23:57 Uhr

Der Händler eines Gebrauchsartikel ist in der Regel selbstständig. Er muss wissen, das bestimmte Produktlinien mit mehr Risiko besetzt sind als andere. Als Vollkaufmann weiß er, das für mehr Risiko entsprechende Rückstellungen gebildet werden müssen. Ob es zukünftig Probleme mit der Antriebsart gibt oder die Bauform nicht mehr den Nerv des Kunden trifft ist ganz allein sein Risiko. Dies ist für alle Branchen mehr oder weniger gleich und hat weder was mit DUH noch anderen Organisationen zu tun. So lange immer wieder für neue Glaspaläste investiert werden kann, solange muß auch entsprechende Bonität vorhanden sein, denn auch die Bank des Herstellers, auch gerne Captive genannt möchte ihre Investitionen irgendwann zurück! Sorry liebe Blogger, viele mögen diese klaren Worte nicht gern hören, aber das Gejammer um die armen Autohändlern wird immer peinlicher.


Ex - VW Fahrer

25.06.2019 - 07:51 Uhr

@Rollol - vermutlich sitzen Sie in einer ländlichen Gegend. Bei einem Händler in der (Groß-)Stadt sieht die Sache ganz anders aus.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.