Durch Diesel-Umstiegsprämien sind 2017 und 2018 mehr als 500.000 Diesel-Pkw der Abgasnormen Euro 5 und schlechter zusätzlich aus dem Bestand verschwunden. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Präsident Reinhard Zirpel betont: "Die Bestandserneuerung funktioniert. Die Hersteller liefern ihren Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität. Und das Ende der Fahnenstange ist damit noch lange nicht erreicht: Die Umtauschaktionen laufen weiter. Außerdem kommen nun neue Euro6d-Temp-Diesel-Pkw mit äußerst geringem NOx-Ausstoß in großer Zahl auf die Straßen."
Der VDIK hat für die Berechnung Bestandsdaten des Kraftfahrtbundesamtes ausgewertet. Zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 1. Januar 2017 gingen demnach 724.000 Diesel-Pkw der Klassen Euro 5 und schlechter aus dem Bestand. Diese Zahl könne als "natürlicher Schwund" interpretiert werden. Ohne Maßnahmen zur Förderung der Bestandserneuerung sei für den Zeitraum vom 1. Januar 2017 bis 1. Januar 2019 ein Rückgang an Diesel-Pkw der Klassen Euro 5 und schlechter um rund 1,45 Mio. zu erwarten gewesen. Tatsächlich sank der Bestand laut VDIK aber um 1,96 Millionen und damit um etwa 510.000 Einheiten mehr als erwartet. Dieser Effekt gehe auf die Umstiegsprämien zurück, erklärt der VIDK in einer Mitteilung. 38 Prozent der aus dem Bestand genommenen älteren Diesel-Pkw entfallen auf VDIK-Mitgliedsfirmen.
Der Bestand hat sich nicht nur zahlenmäßig, sondern auch der Qualität nach verändert: Ab 2017 wuchs der Bestand von Benzinern und alternativen Antrieben stärker als Diesel. 2018 ging der Bestand von Diesel-Pkw sogar leicht zurück. Dies führte zu einer Veränderung hin zu Antriebsarten mit deutlich geringeren NOx-Emissionen. Seit 2018 werden darüber hinaus NOx-arme Diesel-Pkw der Norm Euro 6d-Temp zugelassen – mit stark steigender Tendenz. Der Bestand dieser besonders sauberen Fahrzeuge dürfte nach VDIK-Angaben zur Jahresmitte 2019 schon rund 600.000 Fahrzeuge erreicht haben. (AH)
MV