Ausgabe 21/2012: Umdenken im Aftersales?

Umdenken im Aftersales?Studie E-Mobility – In einem Zukunftsszenario analysiert die Salaw Group, welche Auswirkungen ein Zuwachs von Elektrofahrzeugen auf das Werkstattgeschäft hätte und welche Chancen sich für Händler ergeben. Von Daniela Kohnen Einfach wird es in Zukunft wohl nicht mit den geräuschlosen Flitzern, die nach Wünschen der Bundesregierung bis 2020 mit einer Anzahl von einer Million auf den Straßen unterwegs sein sollen. Aber was wäre, wenn der Markt in den nächsten Jahren tatsächlich anzieht? Wie würde sich der Technologiewechsel auf das Werkstattgeschäft eines Händlers auswirken?210 gegen 1.400 EinzelteileDamit hat sich die Unternehmensberatung „Salaw Group“ in ihrer aktuellen Studie „Elektromobilität – Chance oder doch der Anfang vom Ende für den Aftersales“ auseinandergesetzt. Dabei geht sie davon aus, dass sich die Werkstattauslastung sowie der damit verbundene Umsatz und DB III negativ verändern. Die Ursache hierfür ist schnell gefunden: Anstatt der über 1.400 Einzelteile eines Verbrennungsmotors besitzt ein E-Antrieb lediglich rund 210 Teile. Wegen dieser deutlich reduzierten Komplexität kann ein E-Antrieb viel schneller gewartet und repariert werden. Zusätzlich fallen Arbeiten an Verschleißteilen weg. Im Klartext bedeutet das, dass die Fahrzeuge weniger reparaturanfällig sind und seltener in die Werkstatt müssen, deren Auslastung dadurch sinkt.Umsatz und DB III brechen einNach Schätzungen der Salaw Group geht im Zuge der zunehmenden E-Mobilisierung der Umsatz im Servicegeschäft eines Autohauses in den nächsten zehn Jahren bei gleichem Fahrzeugdurchsatz und Betreuungsaufwand um 13 Prozent zurück (s. Grafik 2). Dabei wird angenommen, dass ein Servicemitarbeiter für den Batteriewechsel pro Fahrzeug 25 Minuten und für die Untersuchung der HV-Hauptkomponenten rund 20 Minuten benötigt. Bei der Entwicklung des DB III müssten die Händler von einer geringeren Rendite ausgehen, da die Fixkosten einer Werkstatt trotz des geringeren Umsatzes bestehen bleiben. Es wäre mit einem Verlust von rund 21 Prozent zu rechnen. Für das Ersatzteilegeschäft sehen die Umsatzprognosen mit einem Minus von sieben Prozent bis 2022 nicht ganz so düster aus (Grafik 1), da die einzelnen Elektrokomponenten noch zu einem recht hohen Preis verkauft werden können. Allerdings hat der Umsatz eine deutlich negative Folgewirkung auf den DB III, bei dem ein Einbruch von 30 Prozent vorhergesagt wird. Grund ist der Wegfall ertragsstarker Teile von Motor, Antriebsstrang und Abgasanlage. Dabei wurde angenommen, dass ein konventionelles Fahrzeug zu 100 Prozent aus Originalteilen besteht und gleichzeitig die Ausfallhäufigkeit der HV-Komponenten bei einem E-Fahrzeug bei nur einem Prozent liegt. Dabei können die geringfügig höheren Preise der Elektrokomponenten den Wegfall der für die Werkstatt ertragsstarken Ersatzteile eines Verbrennungsmotors nicht auffangen. Händler müssten sich zudem darauf einstellen, aufgrund der geringeren Werkstattauslastung bis zu 15 Prozent der Stellen im Werkstattbereich streichen und gleichzeitig die Mitarbeiter auf Schulungen zur Hochvolttechnik schicken zu müssen sowie mit dem Kauf von HV-Messgeräten in die Reparaturausrüstung zu investieren. Damit wird deutlich, dass – sollte das Zukunftsszenario Realität werden – Händler umdenken und sich neue Geschäftsideen überlegen müssen, um das Werkstattgeschäft anzukurbeln.Kompetenzen erweiternEine große Chance ergibt sich laut Studie zum Beispiel im Bereich der Diagnose (s. Grafik 3). Sie gehört zum Kernbereich eines jeden Elektrofahrzeugs und besitzt damit eine hohe Bedeutung. Je früher eine Werkstatt dort ihr Kompetenzprofil ändert, desto größer ist die Möglichkeit, für die Zukunft vorzusorgen. So arbeitet beispielsweise der Hersteller Tesla intensiv auf diesem Gebiet und gibt Fahrzeughaltern die Möglichkeit, den Diagnoseservice nicht nur in der Werkstatt, sondern auch von einem mobilen Einsatzteam durchführen zu lassen. Des Weiteren sollte sich ein Händler auf dem Markt mit einer Spezialisierung hervorheben und ein Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Eine Fachkompetenz kann ein Händler beispielsweise erlangen, indem er defekte Hochvoltkomponenten selbst reparieren kann, anstatt dies vom Hersteller durchführen zu lassen. Und schließlich sollte jeder Händler den Markt aufmerksam beobachten und auf erste Warnsignale reagieren. ■Lesen SIe hier...... welche Schwierigkeiten sich mit dem Technologiewechsel vom Verbrennungs- hin zum Elektrofahrzeug für den Werkstattumsatz ergeben und wie Händler gegensteuern können. Fazit1. Wenn Elektrofahrzeuge auf dem Markt zunehmen, wird der Umsatz und DB III im Aftersales-Geschäft eines Autohauses sinken. 2. Ursache ist die geringere Werkstattauslastung.3. Im Servicegeschäft wird es einen Einbruch von 13 Prozent beim Umsatz und von 21 Prozent beim DB III geben.4. Im Ersatzteilegeschäft wird es einen Einbruch von sieben Prozent beim Umsatz und von 30 Prozent beim DB III geben.5. Die Chancen für Händler liegen besonders in der Entwicklung einer Kernkompetenz (Alleinstellungsmerkmal) und der Fahrzeugdiagnose. die studieDie 90-seitige gebundene Studie „Elektromobilität – Chance oder doch der Anfang vom Ende für den Aftersales“ der Salaw Group einschließlich einem Excel-Tool zur eigenen Kalkulation der Veränderungen des Umsatzes und des DB III kann zum Preis von 469 Euro zuzüglich MwSt. (Versand innerhalb Deutschlands kostenfrei) bei der Salaw & Partner GmbH telefonisch unter 07 11/ 18 29 60, per E-Mail unter info@salaw.de oder unter www.salaw.de erworben werden.Die Studie wird am 4. Dezember bei einem Abend-Preview vorgestellt. (siehe www.salaw.de)

Ausgabe 21/2012: Umdenken im Aftersales?

Umdenken im Aftersales?

Studie E-Mobility – In einem Zukunftsszenario analysiert die Salaw Group, welche Auswirkungen ein Zuwachs von Elektrofahrzeugen auf das Werkstattgeschäft hätte und welche Chancen sich für Händler ergeben.

Von Daniela Kohnen

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Kfz-Gewerbe in der Krise: ZDK-Hauptgeschäftsführer Scheel tritt zurück

Expansion: Procar eröffnet neuen Kia-Standort in Köln

STELLENANGEBOTE

Kfz-Mechatroniker, Service- / Diagnosetechniker oder Hochvolttechniker (m/w/d)

Kaufmännische Leitung (M/W/D)

Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

BMW Serviceleiter (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER