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Übernahme: Heidi Hetzer verkauft Autohaus

03.07.2012 14:44 Uhr
Heidi Hetzer leitete seit 1969 den Berliner Familienbetrieb. Jetzt hört sie auf.
© Foto: Imago/Sven Lambert

Berlins bekannteste Autohändlerin zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück. Ihr Opel-Betrieb mit zwei Standorten geht an die Dinnebier-Gruppe, die damit ihren Expansionskurs fortsetzt.

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Heidi Hetzer zieht sich aus dem Autohaus-Geschäft zurück. Berlins bekannteste Autohändlerin hat ihren Opel-Betrieb mit zwei Standorten an die Autohaus Dinnebier GmbH verkauft. "Der Schritt ist mir nicht leicht gefallen, aber ich sehe in der Übernahme durch die Firma Dinnebier die bestmögliche Weiterführung des traditionellen Familienbetriebes in meinem Sinne", sagte Hetzer am Dienstag in Berlin. Der Verkauf sichere den Bestand des Unternehmens und die Beschäftigung. Hetzer: "Für die 95 Mitarbeiter bleibt nach der Übernahme alles wie gehabt."

Auch Uwe Dinnebier, Geschäftsführer und Inhaber der Unternehmensgruppe, betonte, dass alle bestehenden Arbeitsverträge ihre Gültigkeit behielten und in vollem Umfang zu den gleichen Konditionen weitergeführt würden. Die Belegschaft sei bereits am vergangenen Freitag über den Eigentümerwechsel informiert worden.

Das Autohaus Hetzer kann auf eine über 90-jähirge Geschichte zurückblicken. In den Standorten in Charlottenburg und in Steglitz setzt das Unternehmen rund 20 Millionen Euro um. Dinnebier verkauft Opel-Fahrzeuge derzeit an sieben Standorten in Berlin und Brandenburg. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen mit der neuen Kia-Vertriebspartnerschaft in der Bundeshauptstadt auf sich aufmerksam (wir berichteten). "Wir sind ein expansives Unternehmen", unterstrich Dinnebier. Ziel sei es, Opel in Berlin weiter nach vorn zu bringen.

Volker Hoff, Vice President Government Relations bei Opel, zeigte sich mit der Übernahme "hoch zufrieden". Er bescheinigte Dinnebier eine hohe Zielstrebigkeit. Damit werde die Autohausgruppe die Bedeutung der Marke in Berlin weiter ausbauen. Zugleich dankte Hoff Hetzer für "viele Jahre loyaler Partnerschaft". Die 75-jährige Powerfrau schmiedet schon neue Pläne. "Charity-Projekte, Rallyes und eine Weltreise – natürlich mit dem Auto – sind geplant", sagte Hetzer.

Rallye-Legende mit Herz

Die gelernte Kfz-Mechanikerin Hetzer hatte 1969 das Autohaus ihres Vaters übernommen. Sie feierte große Erfolge – als Kfz-Unternehmerin und als Rallye-Fahrerin. Hetzer nahm unter anderem an der Mille Miglia, der Rallye Monte Carlo und der Carrera Panamericana teil. 2011 war sie auch bei der AUTOHAUS Santander Classic Rallye am Start. Bekannt ist sie zudem für ihr soziales Engagement. (rp)

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KOMMENTARE


Frank-Peter Baumanns

03.07.2012 - 19:23 Uhr

Schade, dass ein Traditionsunternehmen geht, welches für seine Kundennähe bekannt war. Was auch schade ist, dass in Zukunft das Gegenteil passieren wird. Marktschreierische Werbung um den Tiefstpreis generiert noch keine Kundennähe. Dafür ist motiviertes und bestens geschultes Personal notwendig. Wer die berliner "Autohaus-Landschaft" kennt, weiß was gemeint ist. Lieber zahle ich ein paar Euro mehr und habe danach den Service, den man als Kunde (nicht Nummer) erwarten kann.


Lars Wassenaar (auto-guenstiger.eu)

03.07.2012 - 20:01 Uhr

Opel in Berlin war für mich schon immer nur Hetzer und während meiner Tätigkeit für die Marke hatte ich die Ehre, Frau Heidi Hetzer auch einmal persönlich zu treffen und mit ihr während einer Kaffeepause zu plaudern. Liebe Frau Hetzer, ich wünsche Ihnen viele tolle Erlebnisse, viele Erfolge und vor allem beste Gesundheit für Ihren "Un"-Ruhestand.


Dieter Gerwrow

04.07.2012 - 10:28 Uhr

Kann dem Kommentar von Frank-Peter Baumann nur zustimmen. Wer sich nur einmal von der markschreierischen Werbung mit absoluten Tiefstpreisen oder maximalen Inzahlungsnahmeprämien für sein Altfahrzeug, in ein Dinnebier-Autohaus hat locken lassen, der weiß wovon Herr Baumann spricht. Die Werbeversprechen werden nicht eingehalten, so daß sich der Kunde tatsächlich als Nummer und übervorteilt fühlt. Motiviertes und geschultes Personal stellt sich jeder Kunde anders vor. Werkstatt- und andere Leistungen bekommt man in anderen Werkstätten wesendlich preiswerter. Kurzum, bei Autohaus Dinnebier fühle ich mich als Kunde rundum (...) und werde deshalb meinen Fuß in kein derartiges Autohaus mehr setzen!


Detlef Rüdel

04.07.2012 - 11:58 Uhr

Kann die Entscheidung von Frau Mackay (Heidi Hetzer)absolut verstehen. Die Frage die man sich stellen muss, lautet wie lange wird der neue Investor (Dinnebier)wirklich bestrebt sein, alles beim alten zu belassen?! Gewinnmaximierung wird das Zauberwort heißen, und machen wir uns nicht vor, das geht Mittelfristig nur über den Sektor der Kostenersparnis, und das bedeutet den Abbau von Personal. Herr Dinnebier kauft Opel Hetzer nicht weil er ein wahrer Samariter ist, sondern um seine Position in Berlin & Brandenburg weiter auszubauen, und damit entsprechend eine Marktbeherrschende Position zu haben. In Zukunft heißt es dann: Wer Opel, Ford, Kia usw., sagt meint damit Dinnebier. Wie viel von der alten Tradition im Haus von Opel Hetzer noch übrig bleibt, das sollte man sich nach 8-12 Monaten noch einmal ansehen. Frau Mackay wünsche ich einen mehr als wohl verdienten Ruhestand, möge Sie noch lange gesund bleiben und alles was jetzt kommt in vollen Zügen genießen. MFG Detlef Rüdel Geschäftsführer der aan in Meck-Pom


Klopp

04.07.2012 - 12:47 Uhr

es ist sehr Schade zu sehen, dass solangsam die berliner Häuser durch Marktbereinigung aus den berliner Handel verschwinden, die noch den Dienst am Kunden gelebt haben. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, ohne motiviertes und vorallem kontinuirlich geschultes Personal wird die Marke Opel nicht besser(Image), was seit je her von den Betrieben, vernachlässigt wird. Hier sehe ich besonders großen Nachholbedarf, es kann nicht sein das Querseinsteiger am Tisch sitzen, die von der Materie keinerlei Ahnung haben, weil Sie keine ordentliche Einarbeitung erhalten. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen und wünsche Frau Hetzer einen gesunden und erfolgreiches Privatleben.


Frank-Peter Baumanns

04.07.2012 - 12:56 Uhr

Herr Rüdel spricht wahre Worte. Dem noch etwas hinzu zu setzen ist vergebene Liebesmühe. Ein weiteres Beispiel: Aus Opel-Schüler wurde MAG-Metz... Dann wurde Metz "Opfer" seiner Kauf(-sucht)-Offensive! Heute ist es Dinnebier. Parallelen erkennt jeder. Wann ist ganz Berlin Dinnebier? Die KIA-Niederlassung gehört ja inzwischen auch schon dazu. Da ein Mann Ziele in seinem Leben haben sollte, empfehle ich die Daimler Niederlassung, BMW Niederlassung, VW Retail, AVAG Gruppe, ... Dann stimmt auch die Werbeaussage: "...unsere Größe, ihr Vorteil! Die 85 Autohäuser Dinnebier...."


Hans Hase

04.07.2012 - 14:35 Uhr

.... alles tolle Kommentare, doch dies ist nur die Folge der "Geiz ist Geil" Menatlität. Alle sprechen vom geschultem Personal u.s.w, dass kostet jedoch Geld (Ausbildung und Gehalt), dass (leider) nicht erwirtschaftet wird. Wer von den Kommentatoren, fährt mit seinem Auto in die (Fach)-Werkstatt, und zahlt aus Überzeugung für die Ideale, die hier angesprochen werden ? Oder fahren wir vielleicht etwa Korea-Produktionen, und diskutieren über die deutsche Wirtschaft ? Nehmen die Tariferhöhungen und die Sozialleistungen (Arbeitsrecht) das Deutschland zu bieten hat ? Wie immer, hat alles zwei Seiten ...


R. Schultz

04.07.2012 - 16:13 Uhr

Ich habe Frau Hetzer auf Händlertagungen erlebt. Wenn Sie die "Bühne " betrat, strahlte Sie eine gewisse Aura aus und der Raum wurde durch Ihre Präsenz gefüllt. Als Mitarbeiter eines Opel-Partners, der gottseidank nicht die ganz grossen Gruppen vor der Haustür hat, kann ich die Entscheidung voll und ganz verstehen. Frau Hetzer und Ihrer Familie wünsche ich alles Gute, vor allem aber Gesundheit. Den Mitarbeitern wünsche ich nicht all zu grosse und harte Einschnitte. Der neue Investor ist sehr preisaggressiv (höre Radio) und irgendwoher soll der Ertrag ja auch kommen.


baerentatze

04.07.2012 - 18:56 Uhr

Dieses Design wird gut ankommen, der neue Clio also eine Erfolgsmodell werden. Renault hat's ja auch nötig...


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