"Je besser dies den Versicherungen gelingt, um so mehr sind nicht kooperierende Werkstattbetriebe existenziell bedroht", heißt es in der Untersuchung, für die im Oktober 2003 60 Führungskräfte aus der Versicherungswirtschaft und von Werkstattnetzen befragt wurden. Die Kehrseite des prognostizierten Trends: Vertragswerkstätten werden besonders stark unter Abwanderungseffekten leiden. Gegenwärtig erledigen markengebundene Betriebe schätzungsweise zwei von drei Unfallreparaturen, während freie Werkstätten auf 29 Prozent kommen und Arbeiten in Eigenregie etwa fünf Prozent ausmachen. "Mehr als drei Viertel der befragten Kfz-Entscheider gehen davon aus, dass sich die Zahl der Unternehmen bis 2010 weiter verringern wird", so die Studie weiter. "Alle sehen die Vertragsbetriebe unter deutlich stärkerem Druck als die freien Konkurrenten." Schon zwischen den Jahren 2000 und 2002 sei die Zahl der Kfz-Betriebe in Deutschland um rund 3.000 auf 44.200, wenn auch aus anderen Gründen, gesunken. Das Werkstattmanagement der Kfz-Versicherer könnte sich als verschärfendes Element erweisen. Unberechtigt sind diese trüben Aussichten nicht. Die Wichtigkeit des Service-Bereichs ist unbestritten. Laut der aktuellen ZDK-Service Studie 2004 werden in den Geschäftsfeldern Werkstatt/Teile und Zubehör zwar nur zwischen 15 und 25 Prozent des Gesamtumsatzes eines Autohauses generiert. Der Anteil am Betriebsergebnis liegt jedoch zwischen 40 und 45 Prozent, also fast so hoch wie die Gewinne aus Gebrauchtwagen- und Neuwagengeschäft zusammen. Letzteres läuft bekanntlich seit geraumer Zeit nur sehr stockend, weshalb den Gewinnen aus dem Unfall-Segment gestiegene Bedeutung zukommt. [Weiter zu Teil 2]
Thema: Kampf um den Unfallwagen
Kfz-Versicherer forcieren das Thema Werkstatt-management / Studie prognostiziert Siegeszug freier Werkstätten / Bleibt der Markenhandel auf der Strecke?