Genfer Salon: "Superb ein Volltreffer"

Skoda wird laut Deutschlandchefin Imelda Labbé hierzulande weiter wachsen - und zwar gesund. Zeit für ein Gespräch zur Strategie. AH: Frau Labbé, wie ist es bei Skoda bisher gelaufen? I. Labbé: Sehr gut. Wir setzen unseren Kurs des gesunden Wachstums konsequent fort. Bei den Pkw-Neuzulassungen verzeichnen wir gegenüber Vorjahr ein deutliches Plus. Auch die Auftragseingänge steigen. Mit dem neuen Superb sind wir hervorragend unterwegs. Das gilt für die Limousine und ganz besonders für den Kombi. Unsere Sondermodellstrategie, die wir bei allen Volumenmodellen eingeführt haben, wird von Handel und Kunden sehr gut angenommen. Im Januar sind die ersten Großkundenleistungszentren an den Start gegangen. Bis zum Jahresende werden es 137 sein. Mit den Großkundenleistungszentren sind wir für das gewerbliche Geschäft nicht nur produktseitig, sondern auch logistisch sehr gut aufgestellt. AH: Welches Auto verkauft sich im gewerblichen Geschäft am besten? I. Labbé: Ganz klar der Octavia. Er ist das Herz unserer Marke und bringt auch im Flottengeschäft das größte Volumen. Der Kombi ist ein Volltreffer. Aufgrund des Sondermodells JOY legen wir aber auch bei den privaten Kunden kräftig zu. Per Februar war der Octavia Combi das am meisten verkaufte Fahrzeug in seinem Segment. AH: Was ist der Vorteil von Sondermodellen? I. Labbé: Der Kunde erhält ein attraktives All-inclusive-Automobil zu einem sehr interessanten Preis. Unsere JOY-Modelle bieten Preisvorteile von bis zu 3.333 Euro. Der Markt reagiert auf dieses Angebot sehr positiv. Der Handel geht mit der Disposition der Sondermodelle kein Risiko ein. Der Verkäufer verfügt über ein Produkt, das einfach zu handhaben ist und sich auch ab Lager gut verkaufen lässt. Damit machen wir dem Verkäufer das Leben leichter. AH: Sind inzwischen wieder alle Autos in gewünschter Stückzahl verfügbar? I. Labbé: Im Großen und Ganzen ja. Der Auftragseingang entwickelt sich äußerst erfreulich. Die Nachfrage nach dem neuen Superb übertrifft unsere Erwartungen deutlich. Unsere Sondermodelle kommen bei den Kunden sehr gut an. Dies könnte eine weitere Anpassung der Produktionskapazitäten notwendig machen, was sich aber leicht realisieren ließe. AH: Wie sieht es beim Superb aus? I. Labbé: Unser neues Topmodell ist ein Volltreffer. Die Zuwachsraten liegen je nach Modell im zweistelligen, oft sogar im dreistelligen Prozentbereich. Der Superb beflügelt unsere Marke und macht Interessenten auf Skoda aufmerksam, bei denen wir zuvor nicht unbedingt im Fokus des Interesses standen. Aufgrund der hohen Nachfrage können die Lieferzeiten abhängig von der Ausstattung sechs bis acht Monate betragen. AH: Der Roomster lief 2015 aus. Konnten die 6.000 Einheiten aufgefangen werden? I. Labbé: Ja. Unsere Auftragseingänge liegen ebenso wie die Neuzulassungen klar über Vorjahr. Wir haben das fehlende Volumen also deutlich kompensiert. Viele ehemalige Roomster-Kunden konnten wir für den Yeti begeistern. Auch der Fabia Combi ist eine hoch interessante Alternative. AH: Was erwarten Sie in 2016? In diesem Jahr hat Skoda kein neues Modell. I. Labbé: Wie gesagt: Skoda wird in Deutschland weiter wachsen - und zwar gesund. Unsere aktuelle Modellpalette bietet dafür viel Potenzial. Das belegen die Auftragseingänge eindeutig. Außerdem werden wir unser Produktportfolio um attraktive Modellvarianten ergänzen - zum Beispiel um den Superb SportLine oder den Octavia mit einem modernen Dreizylinder-TSI-Motor. Und dann freuen wir uns natürlich auf die Einführung des großen SUV. AH: Wann geht's mit VisionS los? Auf dem Pariser Salon wird ja bereits die Weltpremiere des noch namenlosen Modells sein. I. Labbé: Das ist richtig. Auf dem Genfer Automobilsalon sorgte Skoda mit seinem Showcar VisionS für riesiges Aufsehen. Die Studie zeigte, wohin unsere Reise im Wachstumssegment der SUV gehen wird. Die Produktion des neuen Autos, mit dem wir unsere Offensive im SUV-Segment einleiten, startet noch in diesem Jahr. Markteinführung ist Anfang 2017. Mit unserem großen SUV ist dem Skoda-Entwicklungsteam erneut ein großer Wurf gelungen, mit dem wir bestimmt auch neue Kundenkreise für unsere Marke gewinnen werden. Mit einer Länge von 4,70 Metern grenzt sich das Auto deutlich vom Yeti ab. Es verfügt über drei Sitzreihen mit sieben Plätzen. Skoda hat damit ein weiteres attraktives Angebot im Markt. AH: Wann kommt der erste Hybrid oder das erste EV von Skoda? I. Labbé: Mobilität muss noch sauberer werden. Das ist keine Frage. Wir haben die VisionS daher mit Elektromotoren und Plug-in-Technologie ausgestattet. Bis 2019 werden wir den ersten Skoda mit dieser Technik anbieten. Wenig später wird ein voll elektrisches Fahrzeug folgen. AH: Wie hat sich die Händlerrendite entwickelt? I. Labbé: Positiv. Mit 1,7 Prozent konnten wir 2015 das hohe Niveau der Vorjahre halten. Das ist keinesfalls selbstverständlich. Schließlich investieren unsere Partner massiv in die Umrüstung ihrer Betriebe auf das neue Skoda-Handelsdesign. In Anbetracht dessen sind wir mit diesem Wert sehr zufrieden. Gleichzeitig konnten die Händler das Volumen deutlich steigern. Die Folge: höhere Erträge, und darum geht's ja eigentlich. AH: Wie viele Händler haben die neue CI bereits eingeführt? I. Labbé: Bisher haben wir über 400 Betriebe umgestellt. Wir sind jetzt im Endspurt. 100 Händler sind dabei, umzubauen oder zu erweitern. Viele Partner nahmen und nehmen die Umstellung auf das neue Skoda-Handelsdesign zum Anlass, ihre Verkaufs- und Servicekapazitäten dem Marktpotenzial anzupassen. Sie bauen gleich neu, um mit der Marke Skoda wachsen zu können. Diese Entschlossenheit zeigt, wie groß das Vertrauen des Handels in unsere Marke ist und wie hoch die Potenziale von Skoda auf dem deutschen Markt eingeschätzt werden. AH: Einerseits wird stets betont, dass der Kunde immer seltener ins Autohaus kommt, andererseits muss der Handel es bei den meisten Marken aufwendig aufrüsten. Ist das nicht ein Widerspruch? I. Labbé: Keineswegs: Das Autohaus ist und bleibt der Point of Sale. Hier erlebt der Kunde die Marke. Hier begeistern wir ihn für unsere Produkte und begleiten ihn in der entscheidenden Phase seiner Kaufentscheidung - durch eine professionelle Beratung und Probefahrten. Die digitalen Medien sind ein wichtiges Instrument, um den Kunden auf Skoda aufmerksam zu machen, ihm eine erste Marktorientierung zu geben und ihn auf seinen Besuch im Autohaus vorzubereiten. Insofern spielen die digitalen Medien eine immer wichtigere Rolle in der Value Chain. Das ändert aber nichts daran, dass unsere Autohäuser zur Emotionalisierung und Steigerung der Attraktivität der Marke weiterhin sehr wichtig sind. Hier werden unsere Autos auch in Zukunft verkauft. AH: Frau Labbé, herzlichen Dank für das Gespräch! Kurzfassung Skoda sieht sich auf Kurs und auch mit dem Superb ist man hervorragend unterwegs. Zumal der Neue die Marke beflügelt und Interesse bei potenziellen Käufern weckt.

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