Der deutsche Staat hat im laufenden Jahr so viel Geld zur Förderung elektromobiler Autos ausgegeben wie nie zuvor. Nach vorläufigen Zahlen flossen 2022 rund 3,2 Milliarden Euro an die Käufer von rund 640.000 Fahrzeugen, wie das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle am Mittwoch in Eschborn bei Frankfurt berichtete. Damit wurden die 3,1 Milliarden Euro mit 625.260 geförderten Fahrzeugen aus dem bisherigen Rekordjahr 2021 noch einmal übertroffen.
In den Zahlen sind sowohl reine Batteriefahrzeuge wie auch Brennstoffzellenautos und sogenannte Plug-In-Hybride enthalten, die neben einem Elektro-Motor auch noch einen Verbrenner nutzen. Für diese Gattung gibt es im kommenden Jahr keine staatliche Förderung mehr und auch für die Batterie-und Brennstoffzellen-Autos sinken die Förderprämien. Das hat in den vergangenen Wochen noch zu einem Run auf die Zulassungsstellen geführt, denn allein der Zulassungstermin ist entscheidend für die Höhe der Förderung.
Weniger Förderung vom Staat: Zulassungsrückgang vermutet
Zusammen mit den hohen Strompreisen könnte die geringere Förderung zu einem deutlichen Zulassungsrückgang führen, erwartet der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Maximal können die Käufer vollelektrischer Autos ab 2023 vom Staat statt 6.000 noch 4.500 Euro erhalten, wenn ihr Wagen mit weniger als 40.000 Euro netto in der Verkaufsliste steht. Für teurere Fahrzeuge bis zu einem Netto-Listenpreis von bis zu 65.000 Euro gibt es noch 3.000 Euro statt bislang 5.000 Euro. Im Jahr 2024 sinken die Förderprämien weiter.
Seit Einführung der ersten Elektroprämien im Jahr 2016 sind damit bereits rund 1,64 Millionen Autos gefördert worden. Ein Run auf die Fördertöpfe hatte Mitte 2020 begonnen, als die bis dahin gültige Kaufprämie durch eine "Innovationsprämie" aufgestockt wurde. Käufer konnten so bis zu 9.000 Euro Prämie erhalten, die zu zwei Dritteln vom Staat getragen wurde.