Der Streit um mehr als 180 Millionen Euro Steuerrückzahlung an den Cabriobauer Karmann geht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) zufolge in die nächste Runde. Danach gehen die Gesellschafter des insolventen Unternehmens gegen das erstinstanzliche Urteil des Landgerichts vor. In dem Verfahren sei beim Oberlandesgericht Oldenburg Berufung eingegangen, sagte Gerichtssprecherin Antje Jaspert.
Die Richter hatten Ende Oktober dem Insolvenzverwalter und damit den Gläubigern des ehemaligen Traditionsunternehmens rund 150 Millionen Euro zugesprochen. Die Gesellschafter würden demnach nur einen geringen Teil der gesamten Summe bekommen. Der Streit dreht sich um ehemals 166 Millionen Euro, die das Finanzamt an Karmann wegen zu viel gezahlter Steuern zurückerstattete. Die Behörde hat die Summe an die Gesellschafter-Seite gezahlt. Insolvenzverwalter Ottmar Hermann beansprucht das Geld jedoch für die mehr als 7.000 Gläubiger. Sie fordern von Karmann wegen unbezahlter Rechnungen noch eine hohe dreistellige Millionensumme.
Aufgrund der Verzinsung ist der Betrag mittlerweile auf deutlich über 180 Millionen Euro angewachsen. Eine Einigung zwischen den streitenden Parteien war in den vergangenen Monaten mehrfach gescheitert. (dpa)