Der Mai 2015 war für die deutsche Autobranche kein Wonnemonat: Die Zahl der neuzugelassenen Pkw gab um 6,7 Prozent auf 256.385 nach, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begründete den Rückgang damit, dass es im Vergleich zum Mai des Vorjahres zwei Arbeitstage weniger gab. Ohne diesen Effekt wäre ein Plus von vier Prozent herausgekommen. VDA-Präsident Matthias Wissmann sprach von einer "erfreulicheren Entwicklung seit Jahresbeginn als erwartet".
Diese sorgt bislang für ein Neuzulassungsvolumen von rund 1,3 Millionen Einheiten – 3,6 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten 2014. Dabei legten die gewerblichen Halter kumuliert um 7,1 Prozent zu, während das Privatkundengeschäft weiter nachgab (minus 2,5 Prozent). Im Mai waren beiden Teilmärkte rückläufig: minus 6,4 Prozent (Anteil 62,9 Prozent) bzw. minus 7,1 Prozent (37,1 Prozent).
Wie die amtliche Statistik weiter zeigt, büßten – mit Ausnahme der Sportwagen und Wohnmobile – alle Fahrzeugsegmente ein. Besonders groß war das Defizit in der Oberen Mittelklasse (minus 25,7 Prozent). 3.073 Pkw wurden im Mai mit Hybridantrieb auf die Straße gebracht, das entsprach einer Steigerung um 14,4 Prozent. Etwa ein Drittel (1.054) davon hatte einen Steckdosenanschluss. Damit verdoppelte sich die Zahl der Plug-in-Hybridfahrzeuge im Vergleich zum Mai 2014.
Die Elektroautos entwickelten sich hingegen negativ. 574 Stromer bedeuteten ein Minus von 38,5 Prozent und einen Marktanteil von nur 0,2 Prozent. Auf diesem Niveau lagen laut KBA auch die Neuwagen mit Flüssiggas (minus sieben Prozent) und Erdgas (minus 47,4 Prozent). Immerhin: Die durchschnittliche CO2-Emission nahm weiter ab und lag bei 131,1 Gramm pro Kilometer (minus 2,4 Prozent).
Audi, Ford und Opel verlieren zweistellig
Von den Marken deutscher Autokonzerne verbuchten nur Smart (plus 69,5 Prozent), Mini (plus 19,5 Prozent) und Porsche (plus 6,3 Prozent) Zugewinne. Mercedes-Benz (minus 2,4 Prozent) und Branchenprimus VW (minus 3,8 Prozent) schnitten im Mai etwas besser ab als der Markt, dagegen verloren Audi, Ford und Opel im zweistelligen Prozentbereich. BMW musste ein Minus von 9,1 Prozent verkraften.
Bei den Importeuren glänzten vor allem kleinere Fabrikate wie Mitsubishi (plus 83,3 Prozent), Lexus (plus 56,4 Prozent) und Jeep (plus 52,2 Prozent). Nissan schaffte einen Absatzsprung von rund 13 Prozent, Kia und Subaru kamen immerhin leicht über Vorjahresniveau. Ansonsten war die Liste der Verlierer lang: An ihrem Ende stand, wie erwartet, Chevrolet (minus 80,8 Prozent), doch auch Honda ließ kräftig Federn (minus 40,6 Prozent).
Nicht nur im Inland musste die Autobranche Einbußen hinnehmen. Auch die Exporte und die Produktion der deutschen Hersteller sackten nach VDA-Angaben im Mai um jeweils sechs Prozent ab. (rp)
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