Ausgabe 08/2010: Solides Schwabenglück

HandelSolides SchwabenglückAutohaus Dämpfle E Der Mazda-Vertriebspartner zählt zu den verkaufsstärksten Händlern der Marke. Von doris PlateNein, ein Geheimrezept gibt es nicht. „Es sind Kleinigkeiten, die entscheiden“, fasst Richard Dämpfle seine Erfolgsstory zusammen. Der Mazda-Vertriebspartner aus dem schwäbischen Meckenbeuren hat im letzten Jahr 595 Neuwagen-Zulassungen geschafft und lag damit auf Platz fünf aller Mazda Wirtschaftsraumleiter und Vertriebspartner in Deutschland. Mit der Marke verbindet ihn eine jahrzehntelange Partnerschaft. Wichtiger für den Erfolg ist aber das Vertrauen der Kunden in die Familie. Schon sein Vater Richard sen. habe proklamiert: „Die Marke sind wir“, berichtet der derzeitige Firmenchef. Hier im Schwabenland zählen vor allem Sicherheit und Kontinuität. „Wir haben unsere Kunden immer ordentlich beraten und nie beschissen.“ Das spricht sich herum. Und so weiß zwischen Ravensburg, Friedrichshafen, Sigmaringen, Wangen und Lindau jeder, der sich für Mazda interessiert, dass das Autohaus Dämpfle zuverlässig für ihn da ist. „Die Kunden können jederzeit zu mir kommen“, betont der Inhaber. Für ihn mit ein Grund dafür, dass die Interessenten sogar bereit sind, vor Ort etwas mehr zu bezahlen. Und es geht den Kunden auch darum, in der ländlichen Umgebung stets mobil zu bleiben. Hier gibt es keine U- oder Straßenbahn. Deswegen bekommen alle Kunden immer kostenlos einen Leihwagen, wenn sie ihr Auto zum Service bringen. Den Kraftstoff müssen sie zwar bezahlen, aber dennoch ist das Angebot besonders günstig und lockt auch Kunden, die weitere Anfahrtswege haben. 20 Werkstattersatzwagen sind dafür im Einsatz. Ersatzwagen als ProbefahrtUnd die werden auch als Vorführwagen im besten Sinne genutzt. „Wenn das Auto in der Werkstatt ist, macht der Kunde mit dem Werkstattersatzwagen eine Probefahrt.“ Deshalb ist es auch wichtig, dass der Werkstattmeister etwas Passendes mitgibt. Die Mitarbeiter sind entsprechend gebrieft und ziehen mit. Das funktioniert. Oftmals sei der Werkstattersatzwagen dann das Modell, für das sich der Kunde entscheidet. Auch das sollte eigentlich nichts Besonderes sein. Der Alltag in vielen Autohäusern zeigt, dass es häufig nicht funktioniert. Dämpfle meint, dass es bei ihm klappt, weil er das Engagement für den Kunden vorlebt. „Ich bin immer um 7.30 Uhr im Betrieb“, sagt der 43-Jährige. Weiterer Erfolgsfaktor: Seit 2004 bekommt jeder Neuwagenkunde fünf Jahre Garantie auf sein Fahrzeug. Das Autohaus bietet das in Zusammenarbeit mit einem Versicherer an. Das sichert ihm die Fahrzeuge für fünf Jahre im Service und erhöht wiederum die Sicherheit für den Kunden. Dass die Ausgaben dafür einkalkuliert sind, ist klar. Die Preise in der reinen Wartung sind hingegen knapp kalkuliert. „Das muss erschwinglich bleiben“, weiß der Unternehmer. Oftmals sind auch die günstigen Servicepreise ein Argument für den Wiederverkauf.„Wir tun unser Möglichstes“, will der Händler dem Kunden vorleben. Auch bei Kulanzfällen kommt er den Kunden weitestgehend entgegen. Meistens werden die Kosten geteilt. Wenn der Kunde dann wieder einen Neuwagen kauft, wird seine Kostenbeteiligung erstattet. Saubere BeratungDas verstehen die Kunden. Auch das Autohaus muss leben. Deswegen wird auch nicht um den Rabatt gestritten. Und auch Tageszulassungen gibt es bei Dämpfle nicht. „Wir sind stark im Endkundengeschäft“, sagt er, „alles andere macht die Preise kaputt. Wir haben noch nie einen durchgestrichenen Preis gehabt.“ Er sieht es als Aufgabe der Verkäufer, herauszufinden, was dem Kunden wichtig ist. Eine saubere Beratung tut Not: „Wir müssen um jeden Kunden kämpfen und herausfinden, wie wir ein Angebot machen können, dass der Kunde bei uns kauft.“ Hier sind oftmals Kleinigkeiten wichtig – wie eben zum Beispiel das Mobilitätsversprechen oder die günstigen Wartungspreise. Zweitmarke FahrradUnd auch um die Kleinigkeiten kümmert sich der Unternehmer mit Herz. Das kennt er aus 35 Jahren Erfahrung mit seiner Zweitmarke Fahrrad. Auch bei diesem zweiten Standbein, das für ihn eine perfekte Ergänzung zum Autohaus darstellt, setzt er auf namhafte Marken: Simplon, Merida, Centurion, BMC und Colnago, alles ist vertreten. Mit seiner Hausmarke „Saikls“ (Lautsprache des englischen Wortes Cycles) kann das Unternehmen jeden Kundenwunsch in Eigenproduktion erfüllen. Auch Kleidung und Zubehör ist zu bekommen und natürlich auch hier: Werkstattservice von bester Qualität. So kann sich jeder, auch wenn das Rad noch nicht hier gekauft wurde, seinen Sattel im Testcenter perfekt einstellen lassen. Und wer davon träumt, mal einen Tag lang ein Rad zu fahren wie die Profis, wird hier fündig.250 bis 300 Fahrräder werden pro Jahr verkauft, vor allem Mountainbikes und Rennräder. Mit dem Autohaus gibt es enorme Synergieeffekte: „Die Fahrrad-Kunden schauen auch die Autos an und umgekehrt.“ Zwischen den beiden Betriebsteilen liegt ein Café, das auch für Straßenkunden zugänglich ist. Deswegen stehen auch Preise an der Tafel über der Theke. Kunden zahlen aber nichts. Gerade wurde der Fahrrad-Ausstellungsraum erweitert. Das Schönste daran: Die neu hinzugekommene Fläche ist auch für Autos nutzbar – falls es mal gebraucht würde. An eine zweite Automarke denkt der Unternehmer aber nicht: „Ich möchte nicht Standards, Schulungen und Spezialwerkzeug für einen zweiten Hersteller vorhalten“, ist das für ihn eine klare Sache. Bei den Fahrrädern ist die Investition geringer. SportsponsoringSeit zehn Jahren managt Dämpfle auch ein eigenes Fahrrad-Rennteam – gesponsert vom Autohaus. Der Hauptsponsor und Namensgeber ist aber der Radausrüster Vaude. Die Firma ist im nur drei Kilometer entfernten Tettnang beheimatet. Diese Firma und andere Sponsoren des Radrennteams fahren natürlich ebenfalls die Fahrzeuge des Autohauses. Und bei vielen Events werden zusätzlich Autos ausgestellt. Auch hier besteht eine enge Beziehung zwischen Verkäufer und Kunde. Präsenz auf VeranstaltungenNeukunden auf sich aufmerksam zu machen und Präsenz für Bestandskunden zu zeigen gelingt auch immer wieder auf vier bis fünf Außenveranstaltungen, die das Autohaus regelmäßig besucht. Ob Frühjahrsmesse in Friedrichshafen, Classic Welt oder Tuning World: Das Autohaus zeigt, was es kann. Einmal werden die hauseigenen Oldtimer ausgestellt, bei den Veredlern steht der weiße Renner mit den schwarzen Rädern aus der Mazda Z-Linie. Fazit: Insgesamt also eine Erfolgsstory für den sympathischen Unternehmer, der eigentlich nichts Besonderes macht, aber alle Aufgaben gut durchdacht und mit schwäbischer Solidität erfüllt. Engagement gehört natürlich auch dazu, gemäß dem Motto: „Schaffa, net schwätza“, das eigentlich schon alles über die Tugenden in diesem Landstrich sagt. Abgerundet wird das Ganze durch Zielstrebigkeit, und zwar auf selbst gesetzte Ziele. Dämpfle wünscht sich mehr Aufbruchstimmung in der Branche. „Jeder muss sich selbst ein Ziel setzen und nicht nur auf die Jahreszielvorgabe schielen.“ Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. zKurzfassungDas Autohaus Dämpfle setzt auf1. Kontinuität2. Vertrauen und3. Präsenz.Es sind Kleinigkeiten, die entscheiden.

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