Von Doris Plate/AUTOHAUS
Hans-Werner Hauth ist der neue Präsident des Verbandes Deutscher Renault und Dacia-Partner (VDRP). Der Vorstand Vertrieb und Marketing der Lüdemann & Zankel Gruppe führt nicht nur seit vielen Jahren in dieser Funktion zusammen mit seiner Frau Sybille das Autohaus mit zehn Filialen im Norden Deutschlands. Zuvor war der 65-jährige auch Vorstand Vertrieb bei der Renault Deutschland AG. Damit kennt er beide Seiten bestens.
Seine wichtigste Aufgabe im neuen Amt sieht er derzeit darin, die Händlernetzumstrukturierung zu begleiten, um diese wirtschaftlich verträglich zu gestalten. Der Importeur hat angekündigt, sein Primärnetz von derzeit 147 auf ca. 100 Inhaber bis Ende 2020 verkleinern zu wollen. Dabei soll die Zahl der Betriebsstätten erhalten bleiben. Ziel ist aber, dass größere Einheiten entstehen. Für Händler, die ausscheiden wollen, hat der Verband eine pauschale Abfindungsregelung verhandelt.
Händlernetzrendite über zwei Prozent nötig
Außerdem sieht Hauth die Notwendigkeit, die durchschnittliche Umsatzrendite im Händlernetz auf über zwei Prozent zu steigern, um die vom Importeur geforderten Investitionen stemmen zu können. Derzeit liegt sie bei 1,8 Prozent. Bei der Digitalisierung setzt er darauf, dass die notwendigen Maßnahmen gemeinsam mit dem Händlernetz entwickelt werden, ohne dass eine Kündigung nötig wird. Der Importeur hat sich bereits dahingehend geäußert.
Hauths Amtsvorgängerin Sylke Eßer-Bruß verabschiedete sich am Samstag in Bonn "mit einem lachenden und einem weinenden Auge" aus dem Amt. Die Unternehmerin aus Wuppertal hatte den VDRP sechs Jahre lang geführt. Während ihrer Amtszeit hat sie mit ihren Mitstreitern einen langen Weg zurückgelegt. Als sie ihren "Job" als Präsidentin im Jahre 2012 begann, war die Kommunikation zwischen Hersteller und Verband komplett abgebrochen worden. Auslöser hierfür waren die Verhandlungen über die Inhalte der neuen Händler- und Werkstattverträge unter Berücksichtigung der neuen GVO. Es gelang ihr, nicht nur die Kommunikation wieder in Gang zu bringen, sondern sogar eine Kooperationsvereinbarung mit dem Hersteller zu schließen, in der die einzelnen Schritte der Zusammenarbeit verbindlich festgehalten wurden. Eßer-Bruß beendete ihre letzte Rede in diesem Amt mit den Worten: "Es war mir eine Ehre. Ich habe fertig!"
Sie wird nicht mehr im Händlernetz vertreten sein, weil sie das Familienunternehmen Autohaus Eylert an die Boden-Gruppe verkauft hat. Zukünftig wird sie sich um die Immobilien der BOB Automotive Group kümmern.