Reichweite rund 100 Kilometer, drei Stunden Ladezeit, aerodynamisches Design, Geschwindigkeit bis zu 120 km/h zum Anschaffungspreis eines konventionellen Kleinwagens in der Größenordnung von möglicherweise unter 12.000 Euro: Mit dem Opel "RAK e" steht neben dem Audi Urban Concept ein weiteres voll elektrisches Experimentalfahrzeug auf der IAA, das das Zeug hat, demnächst in Serie zu gehen.
Auch beim RAK e fußt die Elektromobilität auf einem Mix von intelligentem Leichtbau und Aerodynamik. Ein Gitterrohrrahmen aus hochfestem Stahl in Kombination mit recyclebaren Kunststoffen führt zu einem Gewicht, das die Rüsselsheimer mit 380 Kilogramm ohne Batterie angeben. Der autobahntaugliche Tandem-Zweisitzer ist somit um zwei Drittel leichter als ein heutiger Kleinwagen. Bewusst wurde eine Leichtbauweise mit konventionellen Materialien gewählt. Sie soll den RAK e zu einem Elektrofahrzeug machen, das sich jeder leisten kann. Die Betriebskosten gibt der Hersteller mit rund einem Euro auf 100 Kilometer an. Energetisch gar komplett unabhängig kann sich laut Opel derjenige machen, der fünf Quadratmeter Solarzellen auf seinem Dach hat. Die nämlich lassen ihn 10.000 Kilometer pro Jahr elektrisch fahren.
Der Einstieg in die rund drei Meter lange und 119 Zentimeter hohe Studie erfolgt, indem Kuppel samt Vordersitz, Lenksäule und Armauflage automatisch nach vorne kippen – per Fernbedienung mit Smartphone. Dabei ist der Name RAK e ein Tribut an den Opel RAK2, ein raketengetriebenes Fahrzeug, mit dem Fritz von Opel mit 238 km/h anno 1928 einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellte.
Eine Umfrage während der IAA mit 250 Opel-Kunden soll die Entscheidung erleichtern, ob der RAK e auch produziert wird. Das Fahrzeug soll insbesondere junge Menschen ansprechen und dazu animieren, sich ihren "ersten e-Opel" zuzulegen. Schon 16-Jährige sollen mit einer auf 45 km/h gedrosselten Variante des RAK e fahren können. (mid/roe)