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Rademacher: "Mit zweistelligen Rabatten keine Gewinne"

07.04.2010 12:15 Uhr
Rademacher: "Mit zweistelligen Rabatten keine Gewinne"
Robert Rademacher: Angebot und Nachfrage wieder in Einklang.
© Foto: AUTOHAUS Online

ZDK-Präsident Robert Rademacher hat vor einer um sich greifenden "Rabattitis" im Autohandel gewarnt. Um wieder angemessene Preise durchsetzen zu können, müssten Angebot und Nachfrage wieder in Einklang kommen.

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ZDK-Präsident Robert Rademacher hat im Jahr nach der Umweltprämie vor einer um sich greifenden "Rabattitis" im Autohandel gewarnt. Mit zweistelligen Rabatten seien keine Gewinne mehr zu erzielen, sagte Rademacher am Dienstag im ARD-Nachrichtenmagazin "Tagesthemen". Allerdings sei es im Augenblick nicht möglich, die Preise durchzusetzen, die man eigentlich erzielen müsste. "Dies kann sich nur einspielen, wenn Angebot und Nachfrage wieder in Einklang kommen, also mit etwas weniger Angebot und etwas mehr Nachfrage", so der Verbandspräsident.

Das Deutsche Kfz-Gewerbe erwartet in diesem Jahr die Rückkehr zum "Normalmarkt" mit 2,7 bis 2,8 Millionen neu zugelassener Autos. Das wären rund eine Million Neufahrzeuge weniger als im Ausnahmejahr 2009.

Rademacher geht davon aus, dass der seit Jahren andauernde Strukturwandel weitere Opfer in der Branche fordern wird – mit auf Dauer weniger Betriebsstätten unter den Dächern von größeren Kfz-Handelsunternehmen. Eine außergewöhnliche Pleitewelle im Kfz-Gewerbe werde es aber nicht geben, betonte er. Im vergangenen Jahr hatte der ZDK 800 Betriebe weniger gezählt als im Jahr zuvor (wir berichteten). (rp)

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KOMMENTARE


Jörg-Uwe Banach

07.04.2010 - 13:22 Uhr

Ach nein! Hohe Rabatte ermöglichen keine Gewinne! Welch eine Erkenntnis! Es wäre nur zu schön, wenn einige Händler (die, die Umsatz und Ertrag nicht unterscheiden können) und vor allem die Kunden/Verbraucher darüber mal aufgeklärt werden könnten!


jens peter

07.04.2010 - 14:45 Uhr

Vor allen Dingen braucht es hierfür die geeigneten Verkäufer. Die, die es einmal zu einer Zeit gab, als der Zertifizierungswahn noch nicht ausgebrochen war. Die, die bereit waren, für 100 Euro noch zu kämpfen, weil sie sich mit ihrem Arbeitgeber und ihrer Arbeit identifizierten. Die, die ihrem Kunden nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Grenzen aufgezeigt und sich 500 Kilometer-Probefahrten nicht haben aufzwingen lassen. Die, die manchmal auf Grund ihrer Individualität von Führungskräften zuweilen etwas schwerer zu leiten waren, dafür aber zur Verabschiedung des Kunden weitaus bessere Sprüche drauf hatten, als das heute obligate "schönen Tag noch". Wo sind sie geblieben, diese Unikate, die einmal die Stützpfeiler der Unternehmen waren? Von mittelmäßigen Vorgesetzten an den Rand des Wahnsinns getrieben, zu Einheitsmonologen verdonnert und schließlich wegrationalisiert? Ich vermisse sie!!!


E.Kühlwetter (wallibelli)

07.04.2010 - 16:23 Uhr

Es gibt im deutschen Markt auch nach der Abwrackprämie einen millionenfachen Bedarf an preiswerten, sparsamen, funktionalen Fahrzeugen in der Preisklasse von 6.000 - 10.000,- EUR. Das Durchschnittsalter unserer Fahrzeuge liegt immer noch bei über neun Jahren und der Bestand an Dreckschleudern und Spritfressern mit Abgasnormen unter EU3 beträgt weit über 15. Mio. Fahrzeuge, das sind mehr als 1/3 des PKW-Bestandes. Hier würde eine Angebotserweiterung nach unten seitens etablierter europäischer Hersteller eine spürbare Marktbelebung bringen; und zwar ohne Rabattitis-Folgen. Es gibt immer noch zu viele Fahrzeuge der Mittelklasse, Oberklasse und Luxusklasse, die hierzulande auf zu geringen Bedarf treffen. Was wir brauchen ist eine Strukturveränderung im Fahrzeugangebot. Die Hersteller werden in D-Land lernen müssen, mit kleineren, effizienteren Autos Geld zu verdienen. Dass sie sich langsam dazu aufraffen, beweist die aktuelle Renault/Nissan-Mercedes-Allianz. Wenn Volkswagen seinen UP in zahlreichen Varianten marktreif hat, wenn MB/Renault neue Kleinwagen in die Showräume fahren, wenn Importeure mit "guten Angeboten" vermehrt das Low-Price-Segment bedienen, wird der deutsche Markt eine Renaissance erleben. Ganz besonders in der jüngeren Generation bis über 30 Jahre und bei Frauen, wo das Absatzpotenzial noch längst nicht ausgeschöpft ist. Autokaufen und Autofahren ist vielen Menschen in diesem Lande inzwischen zu teuer geworden. Das können die Verantwortlichen in Politik und Branche mit ihren Dienstwagen nicht nachvollziehen. Deshalb sei es ihnen hier nochmals in die Agenda diktiert.


Thomas Meier

08.04.2010 - 13:34 Uhr

Ganz meine Meinung, Herr Kühlwetter. Renault hat dies schon vor Jahren festgestellt und sich super mit der Marke Dacia aufgestellt. Diese Forderung nach rationalen, günstigen und funktionalen Fahrzeugen wird genau hier bedient, und dies sehr erfolgreich (v.a. wenn man den Privatmarkt betrachten). Das ständige Rennen nach mehr Leistung, höherer Beschleunigung und mehr Prestige bei den deutschen Herstellern ist aus der Marktsicht wenig sinnvoll gewesen. Was nützen mir diese tollen Image Fahrzeuge, wenn sie nur für einen Bruchteil der Kunden in Betracht kommen? Die Energie der Ingenieure hätte schon viel früher in Richtung sparsam und günstig eingesetzt werden müssen. Dann wäre man am Markt besser aufgestellt, als mit Fahrzeug mit über 500 PS Leistung und einer Kapitalvernichtung von ca. 50T€ in 3 Jahren... Der UP von VW wird anscheinend leider noch ein paar Jahre brauchen, andere Hersteller sind da schon weiter. Außerdem wird es aus Sicht des DB auch eine Herausforderung, mit einem größeren Anteil von kleineren und günstigeren Fahrzeugen weiterhin erfolgreich zu sein.


Karl Schuler

08.04.2010 - 18:34 Uhr

Für mich liegt der "Normalmarkt" etwas über drei Millionen Neuzulassungen. Jetzt schlägt das Pendel von 2009 (3,8 Mio) genau in die andere Richtung. Für den Gesamtmarkt heißt das also ca. 2,2 Mio in 2010! Es gibt einen simplen Grund: Das Maß, wie das Pendel in die eine Richtung schwingt, ist das Maß dafür, wie es in die andere Richtung schwingt. Im Übrigen ist der Nachlaß allein nicht entscheidend für den Kaufentscheidung eines Neuwagens. Sonst würden wir ja alle ... fahren. Jens Peter hat die Lage an der Verkaufsfront richtig analysiert. Wo sind die Originale? Wo sind die Stützpfeiler des Vertriebes? Ich befürchte, dass man sie "am grünen Tisch" wegrationalisiert hat. Ich vermisse sie auch!


Lars Wassenaar

09.04.2010 - 15:45 Uhr

...Die, die bereit waren, für 100 Euro noch zu kämpfen, weil sie sich mit ihrem Arbeitgeber und ihrer Arbeit identifizierten. Die, die ihrem Kunden nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Grenzen aufgezeigt und sich 500 Kilometer-Probefahrten nicht haben aufzwingen lassen. Die, die manchmal auf Grund ihrer Individualität von Führungskräften zuweilen etwas schwerer zu leiten waren, dafür aber zur Verabschiedung des Kunden weitaus bessere Sprüche drauf hatten, als das heute obligate "schönen Tag noch". Wo sind sie geblieben, diese Unikate, die einmal die Stützpfeiler der Unternehmen waren? Von mittelmäßigen Vorgesetzten an den Rand des Wahnsinns getrieben, zu Einheitsmonologen verdonnert ... Herr Jens Peter - diese Verkäufer sind heute meist selbstständig, denn sie haben den Kontakt zum Markt nicht verloren, wie zahlreiche "Führungskräfte" - die ganzen Abteilungsleiter, Verkaufsleiter, Halbleiter und zahlreiche Nulleiter. Kleine solide Unternehmen mit meist wenig Kredit, aber einer hochmotivierten Mannschaft. Bei der der Kunde noch einen Namen hat und nicht nur eine Kundennummer.


Klaus Eisert

13.04.2010 - 09:33 Uhr

"Autokaufen und Autofahren ist vielen Menschen in diesem Lande inzwischen zu teuer geworden." Das ist der eigentliche Kernsatz ! Herr Rademacher sollte besser in den verdienten Ruhestand gehen; eine solche Aussage wie "zweistellige Rabatte generieren keine Gewinne" hätte er besser im Zeitraum um 1995 verlauten lassen. Die Preise in D sind zu hoch, deshalb hat der Internethandel eine Chance, deshalb müssen (heute) die Händler mitziehen. Vor 15 Jahren, da sind die Weichen falsch gestellt worden, nicht heute. Und zwar politisch wie auch wirtschaftlich. Einen Lerneffekt sehe ich aber (leider) nicht unbedingt. Ein Verkäufer ist heute nicht einmal mehr ein Verkaufsberater, er ist der letzte "Dreck" in Autohäusern, welche sich nur mehr wegen der Architektur überhaupt noch so nennen dürfen. Was die Herren Autohaus-Ketten-Monopolisten sowie leider auch die (noch) verbliebenen Familienunternehmer nicht begreifen (wollen?), ist doch: Den Herstellern ist der deutsche Markt doch längst nicht mehr wichtig; damit sind den Herstellern auch die Firmenpleiten schnuppe. Wann hat BMW händlerintern übers Intranet verlauten lassen, daß der deutsche Markt für BMW nicht mehr #1 ist ? Ich erinnere mich da stark an 2001, also heute bereits 9 Jahre her ! Und alle machen weiter wie bisher.....Glückwunsch !


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