Ausgabe 09/2012: Prinzip Nachhaltigkeit

Prinzip NachhaltigkeitMercedes-Benz Köln – Mit dem neuen Servicebetrieb in Ehrenfeld präsentiert der Konzern die modernste Form des Automobilservice. Von Doris PlateEffizienz steigern, Kosten reduzieren und dabei auch noch umweltfreundlicher sein – besser kann man die Optimierung im Werkstattbereich eigentlich nicht auf den Punkt bringen. Mit dem Neubau des Servicebetriebes in Köln-Ehrenfeld zeigt die Mercedes-Benz Niederlassung Köln/Leverkusen, was in diesem Bereich derzeit möglich ist. Die Kernmaßnahme für mehr Effizienz sind dabei die kurzen Wege zwischen Kundenkontaktbereich, Dialogannahme und Werkstatt. Außerdem sorgt die Werkstattausstattung mit Flüssigkeitsbahnhöfen, die von allen Arbeitsplätzen aus zu erreichen sind, zwei Werkstatteinfahrten und optimaler EDV dafür, dass die Mitarbeiter mehr leisten können. Adaptionsfahrten, die bisher auf der Straße stattfinden mussten, sind jetzt auf dem Prüfstand möglich. Das spart nicht nur Zeit, sondern senkt auch das Unfallrisiko. „Wir wollen damit eine höhere Effizienz erreichen“, erläutert der Service-Chef der Niederlassung Michael Hochstein die Zielsetzung. Enorme EinsparungDurch modernste Heizungs- und Energietechnik sollen zudem 600.000 Euro pro Jahr gegenüber dem vorher vorhandenen schlecht isolierten Gebäude eingespart werden. In den Neubau wurde ein eigenes gasbetriebenes Kompakt-Blockheizkraftwerk eingebaut. Dessen Strom wird entweder direkt im Betrieb verbraucht oder in das Netz der RheinEnergie AG eingespeist. Darüber hinaus sind alle Erdgeschossflächen mit einer Niedertemperatur-Industrieflächenheizung ausgestattet, die gegenüber konventionellen Beheizungssystemen ein Einsparpotenzial in Höhe von bis zu 48 Prozent aufweist. Zählt man die optimierten Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter sowie die Einsparung durch die neue Heizung zusammen, wird deutlich, dass sich die Investition von 6,2 Millionen Euro für den Neubau schnell amortisieren kann. Abwasserfreie WerkstattAber auch die ökologische Komponente darf im Zeitalter der „Nachhaltigkeit“ nicht vernachlässigt werden. Zum Beispiel gibt es in der Werkstatt keine Bodenabläufe mehr. Wer weiß, wie teuer es werden kann, wenn bei der jährlichen Überprüfung des Ölabscheiders etwas nicht dicht sein sollte, kann die Investition in eine abwasserfreie Werkstatt verstehen. In Ehrenfeld wird das Abwasser aus der Pkw-Waschanlage und der Werkstatt biologisch aufbereitet, mit bis zu 90 Prozent Wasserrückgewinnung. Die vollautomatische Steuerung der Werkstatttore sorgt außerdem für die Reduzierung der Wärmeverluste. Der Einsatz von LED-Beleuchtung bei der Außensignalisation spart weitere Energie. Dass mit diesem Servicebetrieb bereits zum fünften Mal der Nachhaltigkeitsanspruch der Daimler AG bei Gebäuden in die Tat umgesetzt wurde, soll die für Herbst geplante DGNB-Zertifizierung mit dem „Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen“ dokumentieren. ■KurzfassungKurze Wege, optimale EDV und modernste Werkstatttechnik soll die Effizienz der Werkstattmitarbeiter im neuen Servicebetrieb der Mercedes-Benz Niederlassung in Köln-Ehrenfeld signifikant steigern. Ein Kompakt-Blockheizkraftwerk, eine Niedertemperatur-Industrieflächenheizung, die biologische Aufbereitung des Abwassers aus der Waschanlage und der Werkstatt, vollautomatische Steuerung der Werkstatttore sowie eine energiesparende LED-Beleuchtung im Außenbereich bieten große Einsparpotenziale und sind gleichzeitig auch noch ökologisch sinnvoll. Kenndaten kleinMercedes-Benz Niederlassung Köln/Leverkusen, Pkw-Servicebetrieb in Köln-Ehrenfeld, Am GleisdreieckArchitekt: Schmidt Architekten, KölnGeneralübernehmer: Cristmann & Pfeifer Construktion, AngelburgBauherr: Daimler Real Estate GmbHBauzeit: 8 MonateInvestitionssumme: 6,2 Mio. EuroGrundstücksfläche: 7.326 m2Dialogannahmeplätze + Bremsenprüfstand: 2Achsmessstand: mit Hunter MessanlageMotordiagnoseraum: mit RollenprüfstandWerkstattarbeitsplätze insgesamt: 22

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