Ausgabe 21/2009: Nippon Connection

Nippon Connection41. Tokyo Motor Show E Die Null-Emission-Fahrzeuge der Automacht Japan standen zwar im Fokus. Dennoch hat die vormals größte Automesse in Asien deutlich an Attraktivität verloren. von Ralph M. MeunzelNach den USA und China ist der japanische Automarkt weiterhin das drittgrößte Absatzgebiet der Welt. Entsprechend groß ist das Interesse, wenn es um Neuheiten auf der fünftgrößten Automesse in Japans Hauptstadt Tokyo geht. Allerdings leiden besonders die hiesigen Hersteller trotz ihrer starken Exportorientierung an der Nachfrageschwäche im eigenen Land. So werden die Neuzulassungen im Jahr 2009 mit insgesamt ca. 4,86 Millionen wiederum geringer ausfallen als im Jahr zuvor (minus 6 Prozent). Die drastischen Sparzwänge der Autoindustrie spürte man bei der 41. Auflage der Tokyo Motor Show (bis 4. November) deutlich. So fehlten beispielsweise sämtliche europäischen Hersteller und GM. Auch wenn der Marktanteil aller Ausländer in Japan nicht mehr als fünf Prozent ausmacht, erregte das Spektakel, das Volkswagen, Mercedes, BMW und Audi immer gemacht hatten, viel Aufsehen. Nur BMW Alpina und Lotus hielten neben Zulieferern wie Bosch und der Schäffler-Gruppe die Stellung. Die ausländische Konkurrenz hat Peking und Shanghai als die künftigen Leitmessen in Asien ausgemacht. Gleichzeitig wurde bei der Präsentation von Concept-Cars gespart. Gerade die ausgeflippten Autoentwürfe, die oft nie gebaut wurden, waren in Tokyo ein Publikumsrenner. Dass die Hälfte der Ausstellungsfläche nicht besetzt war, ließ sich ebenfalls nur schwer kaschieren. Dennoch vermittelten die acht japanischen Hersteller einen guten Überblick über ihre unterschiedlichen Strategien hinsichtlich alternativer Antriebe und der Möglichkeiten zur Reduzierung von Emissionen. Was auf der IAA noch Vision war, stand in Tokyo als konkretes Angebot. Bei aller Euphorie um die neuen Antriebe gibt es aber noch viele Fragezeichen. So wurde oft nur vage oder gar nicht bekannt gegeben, wann das jeweilige Modell eingeführt wird. Gleichzeitig wurden keine Preise genannt. Elektromobile sind in der Herstellung noch deutlich teurer als Autos mit herkömmlichem Antrieb. Eine weitere Unbekannte ist die Kundenakzeptanz. Werden die Käufer die Autos mit der Steckdose inklusive der kürzeren Reichweiten und langen Ladezeiten akzeptieren?Hybrid und E-MobilDass inzwischen 1,4 Millionen Prius weltweit verkauft wurden, gibt der Umweltstrategie von Toyota Recht. Pro Monat werden allein in Japan über 6.000 Prius neu zugelassen. Dazu trägt allerdings auch das staatliche Förderprogramm bei, das am CO2-Verbrauch des neuen Autos festgemacht wird. Der Marktführer will nach eigenen Angaben nun bis 2020 jedes Auto mit der Kraftstoff sparenden Technik anbieten. Die Technologie von Toyota nutzt inzwischen auch Subaru in der Hybrid-Studie Tourer, die als Weltpremiere vorgestellt wurde. An Subaru hält der Marktführer einen Anteil von über 16 Prozent. Das Elektroauto Stella baut die Marke von Fuji Heavy Industries allerdings alleine.Der Weltmarktführer hat außerdem ein reinrassiges kleines Elektroauto (FT-EV II) unterhalb des iQ als Stadtwagen konzipiert. Der FT-EV II erreicht laut Herstellerangaben eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Seine Reichweite soll 90 Kilometer betragen. Nach der Premiere auf der IAA präsentierte das Unternehmen den Bestseller Prius auch in Tokyo als Plug-in-Version. Durch die Möglichkeit, die Lithium-Ionen-Batterie an der Steckdose aufzuladen, erweitert sich die rein elektrische Reichweite auf 20 Kilometer. Die CO2-Emissionen sinken so im Schnitt unter 60 Gramm je Kilometer. Fokus auf StromerNissan hingegen setzt wie die Schwestermarke Renault auf Elektromobile. So hat man mit dem „Leaf“ einen Kompaktwagen vorgestellt, dessen Serienfertigung bereits 2010 starten soll. „Wir konzentrieren uns auf den Bau von E-Mobilen, weil die Konzentration auf fossile Brennstoffe letztlich zu sehr hohen Kosten führen wird und Strom aus einer Vielzahl von Stoffen hergestellt werden kann“, so Konzernchef Carlos Ghosn. Er betonte allerdings auch, dass es dazu als Hersteller notwendig sei, die Batterietechnik zu beherrschen. Um das Recycling in geordnete Bahnen zu lenken, hat Nissan mit Sumitomo ein Jointventure verkündet. Der Manager geht davon aus, dass ab 2020 mindestens zehn Prozent der Autoverkäufe E-Mobile sein werden. Der „Leaf“ wird 2010 zunächst in Japan und den USA eingeführt und kommt dann zum Jahresende nach Europa. Laut Nissan ist das neue Modell damit das weltweit erste rein elektrisch betriebene mittelgroße Serienfahrzeug. Ganz bewusst soll das E-Mobil keinem Produkt der Marke Nissan ähneln. Zunächst ist allerdings nur der Einsatz im gewerblichen Bereich bzw. Flottenkunden geplant. Ab 2012 ist der Fünfsitzer dann auch für den Massenmarkt vorgesehen. Der E-Motor leistet laut Hersteller 80 kW/109 PS und stellt maximal 280 Nm Drehmoment zur Verfügung. Die Lithium-Ionen-Akkus sollen eine Reichweite von über 160 Kilometern ermöglichen. Die Energie aus der Steckdose treibt auch die Konzeptstudie Land Glider an, die Elemente eines Motorrads und eines Kleinwagens gelungen kombiniert. Das Stadtauto ist als Alternative zum Roller gedacht und neigt sich mittels spezieller Technik wie ein Motorrad in Kurven um bis zu 17 Grad zur Seite. Das Dach wiederum soll wie die Kanzel eines Flugzeugs wirken. Als Antrieb dienen zwei im Heck untergebrachte Elektromotoren, die von Lithium-Ionen-Batterien gespeist werden. i-MiEV wird bereits gebautMitsubishi ist mit dem Angebot von E-Mobilen allerdings schneller. Die Fließband-Produktion des kleinen Stromers i-MiEV hat bereits begonnen. Eine Kooperation mit PSA ist ebenfalls in der Umsetzung. Gleichzeitig wurde ein Outlander (PX MiEV) mit Plug-in-Hybrid-Lösung für 2013 angekündigt.An der Steckdose aufladen darf man künftig auch den Suzuki Swift als Plug-in. Der SX4 stand als Brennstoffzelle-Konzept auf dem Messestand. Honda hat mit dem Hybrid InSight ein Konkurrenzprodukt zum Marktführer Prius. Das künftige neue Coupé CR-Z war als Hybrid-Concept auf dem Stand zu bewundern und dürfte die Form weitgehend behalten. Damit hat der deutsche Handel zum Ende des kommenden Jahres ein zweites Hybridmodell in der Ausstellung.Kurz, leicht, sparsamSparsame kompakte Modelle mit herkömmlichem Antrieb bleiben die Kernkompetenz von Daihatsu, der Kleinwagenmarke von Toyota (Anteil von über 50 Prozent). Die Palette der Innovationen reichte vom umweltfreundlichen Kleinwagen über einen kastenförmigen Minivan mit hohem Nutzwert bis hin zum Spaßauto.Der Daihatsu „e:S“ – das Kürzel steht für „eco und smart“ – ist laut Hersteller der Prototyp einer neuen Generation von ökologisch optimierten Kleinwagen: „kurz, leicht, sparsam“. Trotz eines Radstands von 2,17 Metern sollen vier Personen Platz finden. Das Fahrzeug, das nur 700 Kilogramm auf die Waage bringt, verfügt zudem über Effizienztechnologien wie Start-Stopp-System oder gekühlte Abgasrückführung (EGR). Ohne die Hilfe von Hybridkomponenten soll der e:S im japanischen Fahrzyklus auf Werte von 30 Kilometer je Liter Benzin kommen.Auf derart neue Modelle konnte man bei Mazda in diesem Jahr nicht hoffen. Das jetzt überarbeitete Kompakt-Concept-Car Kiyora kannte man schon vom Pariser Salon 2008. Dafür präsentierte der japanische Hersteller seine neue Motorengeneration (Diesel und Benzindirekteinspritzer Sky-G und Sky-Drive), die im Vergleich zu den Vorgängern bis zu 30 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen sollen. Mazda stellte klar, dass das Einsparpotenzial im herkömmlichen Verbrennungsmotor längst noch nicht ausgeschöpft ist und man sich in erster Linie auf deutliche Gewichtsreduzierung und neue Motorentechnik konzentrieren werde. zAlternative Antriebe der japanischen MarkenHersteller/MarkeSchwerpunktweitere ProjekteAktuelle ModelleDaihatsuSparsame Verbrennungs motorenBrennstoffzelleHondaHybridE-Mobil, BrennstoffzelleInsight, CR-Z (2010)InfinitiHybridInfiniti M 37 (2010)LexusHybridGS 450h, RX 450h, LS 600hMazdaSparsame VerbrennungsmotorenBrennstoffzelleMitsubishiE-Mobilei-MiEVNissanE-MobileHybridLeaf (2010), Fuga (2010)SubaruE-MobilHybrid*Stella EVSuzukiE-Mobile, BrennstoffzelleToyotaHybridE-Mobile, BrennstoffzellePrius, Camry, SAI (ab 12/09)* in Kooperation mit ToyotaNeuwagenmarkt Japan: Top 10 ModellreihenMarkeModellJan.-Aug. 2009MA %1SUZUKIWAGON R143.6635,802DAIHATSUMOVE129.3785,223DAIHATSUTANTO102.9004,164TOYOTAPRIUS100.7314,075HONDAFIT93.5193,786TOYOTAVITZ70.9612,877HONDAINSIGHT54.5672,208HONDALIFE53.3862,169TOYOTAPASSO49.3291,9910NISSANSERENA47.0471,90Summe Top Ten845.48134,14Gesamtmarkt2.476.388Japan: Top 25 HerstellerPlatzMarkeJan-Aug. 09MA %1TOYOTA733.42129,622HONDA362.11414,623NISSAN339.56313,714SUZUKI334.24013,505DAIHATSU320.04812,926MAZDA113.5444,597SUBARU79.0433,198MITSUBISHI76.8513,109VOLKSWAGEN24.1470,9810MERCEDES17.7300,7211BMW17.1240,6912LEXUS12.9330,5213AUDI9.5130,3814MINI6.8640,2815CHEVROLET5.9740,2416VOLVO3.7510,1517PEUGEOT2.6020,1118FIAT2.4580,1019PORSCHE2.3630,1020FORD1.7430,0721ALFA ROMEO1.4600,0622RENAULT1.1020,0423CITROEN9310,0424JAGUAR8730,0425DODGE8100,03Summe2.471.202Gesamtmarkt2.476.388

Ausgabe 21/2009: Nippon Connection

Nippon Connection

MEISTGELESEN

Übernahme der LöhrGruppe: Van Mossel landet nächsten Coup

Kfz-Gewerbe in der Krise: ZDK-Hauptgeschäftsführer Scheel tritt zurück

Expansion: Procar eröffnet neuen Kia-Standort in Köln

STELLENANGEBOTE

Account Manager (w/m/d) Full-Service Leasing Automotive im Außendienst für unsere Vertriebskooperation Ford Fleet Management Vertriebsregion Süd (Baden-Württemberg, Bayern) | Homeoffice

Allianz Gruppe - Außendienstmitarbeiter (m/w/d) als Gebietsleiter Automotive / Versicherungen für das Vertriebsgebiet West

Serviceberater/Serviceassistenz (m/w/d)

Garantie - Sachbearbeiter (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER