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Neuer VW-Konzernchef Oliver Blume: "Jetzt müssen wir liefern"

01.09.2022 12:02 Uhr | Lesezeit: 5 min
Neuer VW-Konzernchef Oliver Blume: "Jetzt müssen wir liefern"
Oliver Blume wendet sich gleich an seinem ersten Tag als Volkswagen-Chef an die Top-Manager. 
© Foto: Volkswagen

Der Neue an der VW-Spitze hat seinen Job angetreten - und wendet sich gleich am ersten Tag an die Manager-Runde. Etliche Änderungen stehen an, die Erwartungen an Oliver Blume sind groß. Auch weil unter seinem Vorgänger aus Sicht mancher Mitentscheider nicht alles glatt lief.

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Der neue Volkswagen-Chef Oliver Blume hat zum Start an der Konzernspitze die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit allen Akteuren in dem komplexen Unternehmen betont und einen weiteren Ausbau der E-Mobilität angekündigt. Unter Vorgänger Herbert Diess habe die Führung "strategisch und technologisch einen guten Job" gemacht, sagte er am Donnerstag in einer internen Manager-Konferenz. "Jetzt müssen wir liefern", so Blume - "im Interesse unserer Kunden, unserer Investoren und der gesamten Volkswagen-Mannschaft".

Der Produktionsexperte leitet vorerst auch Porsche als wichtige Tochter weiter. "Für mich stehen Teamwork, Fokus und Umsetzung im Vordergrund", erklärte Blume zur Übernahme seiner zusätzlichen Funktion in Wolfsburg. Der in der Zeit von Diess deutlich vergrößerte Konzernvorstand soll nun allerdings wieder verkleinert werden - um ein Viertel von zuletzt zwölf auf künftig noch neun Mitglieder.

In den vergangenen Jahren habe Europas größtes Industrieunternehmen "die richtigen Weichen gestellt", meinte Blume im Hinblick auf zentrale Themen der Autobranche wie alternative Antriebe, Vernetzung von Fahrzeugen und Diensten oder den Wandel der Arbeitswelt. Viele Branchenbeobachter sprachen auch Diess hierfür große Anerkennung aus.

In den Beziehungen zum Betriebsrat, zur IG Metall und zum Land Niedersachsen gab es jedoch oft große Spannungen - dem bisherigen VW-Chef wurden Alleingänge bei Sparvorschlägen, eine stetige Erhöhung des Drucks an den Werkslinien und ein ruppiger Kommunikationsstil vorgeworfen. Außerdem kam es zu gefährlichen Verzögerungen in der konzernweiten Software-Strategie mit verspäteten Modellanläufen. Ende Juli warf Diess das Handtuch, er bleibt aber Berater des Konzerns.

Aus Sicht Blumes ist eine systematische und transparente Umsetzung von vereinbarten Zielen wichtig. Inmitten aller Umbrüche und Umbauten brauche Volkswagen auch ein Maß an kontinuierlicher Stabilität - dafür sei es entscheidend, den richtigen Rhythmus zu finden. 

Blume outet sich als Fan der E-Mobilität

Während Diess' siebenjähriger Amtszeit investierte die nach Toyota zweitgrößte Autogruppe der Welt hohe Milliardensummen in E-Fahrzeuge. Blume hält diesen Weg für grundsätzlich richtig. "Der E-Mobilität gehört die Zukunft", sagte er. "Wir werden das bisherige Tempo beibehalten und, wo möglich, erhöhen. Ich bin ein Fan der E-Mobilität und stehe zu diesem Weg auch durch meine Arbeit bei Porsche."

Parallel hierzu bekräftigte Blume jüngst aber auch sein Interesse an den umstrittenen E-Fuels - synthetischen Verbrenner-Kraftstoffen, deren CO2-Bilanz prinzipiell günstig ausfallen kann, für die vorher jedoch viel Energie eingesetzt werden muss. "Die Produktion macht Sinn, wenn ich sie an Orten auf der Welt herstelle, wo nachhaltige Energie im Überfluss vorhanden ist", sagte er der "Braunschweiger Zeitung". Die E-Mobilität werde sich "weltweit irgendwann nachhaltig durchsetzen, wir müssen aber Lösungen für den Weg dorthin schaffen".

Der Anfang 2022 auf ein Dutzend Manager erweiterte Vorstand wird jetzt gestutzt. Wie VW bestätigte, sollen Vertrieb, Beschaffung, Produktion und Entwicklung in einer Art "Synergien-Ressort" aufgehen - dieses firmiert zusätzlich als "erweiterte Konzernleitung". Dadurch bleiben insgesamt neun Einzelposten auf der obersten Führungsebene übrig. Blume selbst werde sich als Vorsitzender "dabei auf Strategie, Qualität, Design sowie die Software-Tochter Cariad konzentrieren", hieß es am Donnerstag nach einem Beschluss des Aufsichtsrats.

Komplexität abbauen,  Aufgabenzuschnitt schärfen

Laut Chefkontrolleur Hans Dieter Pötsch haben die Veränderungen das Ziel, Komplexität abzubauen und den Aufgabenzuschnitt zu schärfen. Zudem sollen sie die schon länger bestehende Maßgabe unterfüttern, dem Konzern nur die Gesamtsteuerung sowie die übergreifenden Themen zuzuschreiben - und den Marken wie VW, Audi, Porsche, Skoda oder Seat mehr "unternehmerische Verantwortung" zu geben, wie Blume ergänzte. Querschnittssektoren wie Einkauf und Vertrieb oder die durch immer mehr Gleichteil-Baukästen geprägten Felder Entwicklung und Produktion sollen daher in der "erweiterten Leitung" gebündelt werden. In diesem Zusammenhang geht es auch um Standardisierung und Kostensenkung.

Der strukturelle Umbau hat dabei fast keine Auswirkungen auf die personelle Besetzung. Hildegard Wortmann soll für das Thema Vertrieb zuständig bleiben, Murat Aksel für den Einkauf. Der Entwicklungschef von Porsche, Michael Steiner, füllt diese Aufgabe jetzt auch für den Konzern aus, Gleiches gilt für Christian Vollmer von der Kernmarke VW und das Ressort Produktion. In den zurückliegenden Wochen hatte es in einigen Berichten Spekulationen gegeben, dass manche Bereiche auch ganz gekappt werden oder manche Führungskräfte ausscheiden könnten.

Auf oberster Ebene bleiben neben Blume der neue VW-Hauptmarkenchef und Koordinator des Massengeschäfts, Thomas Schäfer, Audi- und Oberklassen-Chef Markus Duesmann, der Personalvorstand und Chef der Truck-Sparte, Gunnar Kilian, sowie China-Chef Ralf Brandstätter. Außerdem gehören Rechtschef Manfred Döss, Technikchef Thomas Schmall, IT-Chefin Hauke Stars und Finanzchef Arno Antlitz zum Kernteam des Konzernvorstands. Antlitz soll übergangsweise einige Funktionen zusammen mit Blume ausfüllen - denn der Börsengang der Porsche AG gehört zu den wichtigsten Projekten in den kommenden Monaten.


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KOMMENTARE


Manfred Fraenkel

02.09.2022 - 03:31 Uhr

Es ist wirklich erstaunlich wer sich da alles fuer BATTERIE Fahrzeuge stark macht, natuerlich inklusive der Regierungen die jeden Durchblick schon lange verloren haben. Die Vorgehensweise kommt mir vor wie bei der Corona Impfung, die nichts geholfen hat (ausser den Chemieriesen die Taschen zu fuellen). Im Gegenteil die Langzeit Schaedigung der Geimpften wird katastrophal sein. Die selben Symptome wird es bei den Batterie Fahrzeugen geben. Zu hoch sind die Herstellungskosten, ganz zu verschweigen die irreparablen Umweltschaeden und am Ende die Entsorgung, bzw Recycling, wofuer es z.Zt. keine Lesung gibt. Wer immer noch meint, dass E-Mobilitaet GREEN ist der sollte die Masken abnehmen die wohl ueber die Augen gerutscht ist. Weder Windkraft noch Solar sind GREEN ganz im Gegenteil die Klimaschaedigung ist enorm und ein vielfaches von dem was bisher produziert wird. Wenn man die Daten der wirklichen Secentists betrachtet (nicht den "gesponserten" - wie z.B. Greta Thunberg) dann sollte allen klar sein dass sich bei dem vorgespielten Klimawandel nur eine Art Druck handelt der von bestimmten Stellen mit vorgefertigten Zielen kommt. Der einzig richtige Weg ist die Entwicklung in billiges Hydrogen zu investieren sowie die bestehende Antriebstechnik unter Verwendung von Benzin/Diesel zu verbessern. Im Uebrigen kann das Argument, dass Fossil Fuel irgendwann versiegt nicht gelten, denn es handelt sich hier nicht um Fossil Fuel weil Rohoel und Gas permanent von der Erde produziert werden. Das duerfte allerdings den wenigsten bekannt sein. Im Englischen gibt es einen guten Ausdruck dafuer. "The blind is leading the blind"


Frank F

02.09.2022 - 11:41 Uhr

Und ich dachte, es käme mal einer ran mit gut sitzendem Anzug, einigermaßen gebundener Krawatte nebst geschmackvollem Pochette und rahmengenähten, gute Schuhen. Aber im staatsnahen Konzern wird’s das wohl nicht mehr geben. Gewerkschaftsnaher sartorialer Aufzug, Wolkenkuckucksheime überall, MickyMouse- Autos à la ID (mein Gott, war unser Phaeton -Innenraum doch gut verarbeitet), aber letztlich doch konsequent für den Great Reset in der kalten Stube mit kalter Dusche und FFP2 in den sogenannten „öffentlichen Verkehrsmitteln“, dem Plebs wird das Auto wohl künftig nicht mehr finanzierbar gemacht. Jaja, ich weiß, 80% der Wähler möchten das so, alles andere ist………


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